Rubrik: Abschlag

Anfang April hatten wir uns zuletzt mit Gerresheimer beschäftigt, nachdem der Verpackungsspezialist die Prognose für das Jahr 2022 erhöht hatte. Die Gerresheimer-Aktie (A0LD6E) notierte damals nahezu exakt bei 70 Euro. Am heutigen Donnerstag sind es immerhin rund 73 Euro, allerdings nach dem Dividendenabschlag. Denn am gestrigen Mittwoch hielten die Düsseldorfer ihre Hauptversammlung ab, die eine Auszahlung von 1,25 Euro beschloss. Attraktiv bleibt der Titel aber trotzdem, jedoch unternehmen clevere Anleger nun einen Einstiegsversuch via Discount-Zertifikat. Dieser bringt zudem eine ansehnliche „Trostrendite“, wenn der Kaufversuch scheitert.

Starke vorläufige Zahlen legte Stemmer Imaging an diesem Mittwoch vor. Die Aktie (A2G9MZ) profitierte davon allerdings nicht, denn der schwache Gesamtmarkt und die Ukraine-Russland-Krise überlagern derzeit auch bei Nebenwerten mit hoher Qualität die Bewegungen der Kurse. So setzt auch das Stemmer-Papier seine Konsolidierungsphase fort, die von der Angst vor steigenden Zinsen ausgelöst worden war. Doch genau dies kann nun eine Chance für Anleger sein.

Die Hauptversammlung (HV) von Eon fand am 28. Mai statt. Heute (29. Mai) wird die Aktie an der Börse ex Dividende gehandelt, das heißt, die Dividende von 0,46 Euro wird vom Kurs abgezogen. Wer heute in die Aktie einsteigt, der kauft Eon um den Dividenden-Abschlag verbilligt – oder er „vereinnahmt“ die Dividende quasi auf diese Art, ohne vorerst von der Steuer behelligt zu werden. Sollten Anleger zugreifen?

Es stellt sich die Frage, ob ein Aktionär überhaupt eine hohe Dividende einfordern sollte, zumal wenn die Zinsen, als eine Alternative Anlagemöglichkeit, sehr niedrig sind? Wie ist das mit der Dividenden-Rendite und was ist von Aktienrückkäufen zu halten. Die Deutsche Bank etwa hat dabei kein sehr glückliches Händchen (wen wundert es?) bewiesen und viel Geld verbrannt.

Bei der Aareal Bank sorgte die Ankündigung der Dividende für 2018, die nach der Hauptversammlung im Mai bezahlt wird, für Kursverluste. Der Markt hatte zwar eine Kürzung erwartet, sie fiel aber etwas höher aus, als es die Analysten prognostiziert hatten. Daher neigte die Aktie (540811), die schon zuletzt negativ performte, weiter zur Schwäche. Neben einem Blick auf das Direktinvestment nehmen wir aber auch ein Bonus-Zertifikat unter die Lupe. Lohnt sich vielleicht der Einstieg, schließlich hat das Papier eine sensationelle Dividenden-Rendite zu bieten.

Die Aareal Bank hatte Hauptversammlung und zahlte eine üppige Dividende von 2,50 Euro, nach 2 Euro im Vorjahr. Heute erfolgte der entsprechende Abschlag auf den Kurs. Daher notiert der Titel deutlich leichter. Ein Grund zur Panik besteht also nicht, vielmehr ist der Immobilienfinanzierer auch in 2018 auf Kurs. Die Aktie (540811) sollte davon mittelfristig profitieren, aber auch ein Einstiegsversuch via Discounter (DM3HET) ist eine spannende Anlageidee.