Rubrik: Feature

Adidas-Chef Kasper Rorsted bleibt für die Zukunft sehr vorsichtig. Er erwartet zwar eine Erholung im laufenden Quartal. Doch mehr als die Aussage, dass das Geschäft in dieser Phase nicht mehr so stark einbricht als im Vorquartal, wagt der Firmenlenker nicht. Immerhin rechnet er mit einem operativen Gewinn von 600 bis 700 Millionen Euro. Einen Ausblick auf das Gesamtjahr bleibt er aber schuldig, weshalb wir kurzfristig gute Chancen für ein Reverse Bonus-Zertifikat (HZ7AST) sehen und dies dem Direktinvestment in die Aktie (A1EWWW) vorziehen.

Auch Wacker Neuson, einen Hersteller von Baugeräten und Kompaktmaschinen, hat Corona heftig getroffen: Im zweiten Quartal sinkt der Umsatz um 25,4 Prozent. Der Betriebsgewinn Ebit geht um 61,1 Prozent und das Periodenergebnis um 63,4 Prozent zurück. Die Aktie hat sich in den vergangenen Wochen wieder erholt. Nun steht sie allerdings vor massiven Widerständen. Können diese überwunden werden?

Die Drägerwerk Vorzüge wurden vom Pandemie-Crash verschont, da die Marktteilnehmer einen enormen Auftragsboom beim Medizintechnik-Konzern erwarteten. Während also nahezu alle Aktien nach unten durchgereicht wurden, schossen die Drägerwerk Vorzuge (555063) auf ein Zwischenhoch bei 108,50 Euro nach oben raus. Genau das umgekehrte Bild zeigte sich aber in den Folgewochen: Der Markt erholte sich und bei Drägerwerk folgten Gewinnmitnahmen. Letztendlich bewegt sich der Titel seit Mai in einer recht engen Spanne um die Marke von 80 Euro. Wir erklären, warum wir dem Titel höhere Kurse zutrauen.

Drastische Umsatz- und Gewinnrückgänge beim Verbindungsspezialist Norma. Corona und eine betriebliche Restrukturierung belasten. Ist Besserung in Sicht? Das Management wagt nach wie vor keine Prognose. Das kommt an der Börse natürlich nicht gut an. Die Aktie verliert erneut und bleibt im seit Januar bestehenden Abwärtstrend. Wann Anleger wieder auf steigende Kursen hoffen dürfen.

Die Umweltbank verzeichnete auch im ersten Halbjahr 2020 ein Wachstum. Das Geschäftsvolumen stieg in den ersten sechs Monaten des Jahres um 9,3 Prozent auf rund 4,9 Milliarden Euro, die Bilanzsumme wuchs sogar um 11,0 Prozent auf mehr als 4,5 Milliarden Euro. Das Halbjahresergebnis liegt mit 14,5 Millionen Euro leicht unter dem Vorjahreswert. Vorstand bestätigt Prognose für 2020. Kann das der Aktie wieder Schub geben?

Bei der Metro sank der Umsatz sank im dritten Quartal des Geschäftsjahres 2019/20 (per 30.9.) um 17,5 Prozent auf 5,57 Milliarden Euro. Besonders schlimm litt das Geschäft in Westeuropa mit einem Minus von 32,8 Prozent. Dies liegt am hohen Umsatzanteil der Gastronomie, die während des Lockdowns geschlossen war. In Deutschland sorgte dies für ein Minus von 9,5 Prozent. Einzig der russische Markt lief besser als im Vorjahr – mit einem Umsatzplus von sechs Prozent. Dank eines guten Juli-Geschäfts und einem klaren Ausblick klettert die Aktie.

MTU-Chef Reiner Winkler sieht seinen Konzern zwar gut positioniert für die Herausforderungen und erwartet im Gesamtjahr schwarze Zahlen. Anleger sahen aber miese Q2-Daten mit einem Umsatzminus von 30 Prozent auf 776 Millionen Euro und einem Einbruch beim operativen Ergebnis (Ebit) um 75 Prozent auf rund 42 Millionen Euro. Als Folge rutschte der Titel in der Spitze mehr als zwölf Prozent ab. Wir sagen, warum die Kurserholung noch Jahre dauern wird.

Übernahmen sind für Unternehmen immer so eine Sache. Bei Siemens Healthineers ist das nicht anderes. Der Medizintechnik-Konzern will die amerikanische Varian Medical Systems, einem weltweit führenden Unternehmen im Bereich der Krebsversorgung, aufkaufen. Klar werden Synergien versprochen, aber die Börse fürchtet zunächst hohe Kosten und eine Kapitalerhöhung. Charttechnisch gibt es Warnsignale.

Nemetschek sprang im frühen Freitags-Handel um mehr als sechs Prozent nach oben. Das aktuelle Tageshoch liegt bei 64,20 Euro. Auslöser waren gute Zahlen für das zweite Quartal: Nemetschek steigerte den Umsatz um 2,7 Prozent auf 141,6 Millionen Euro. Beim operativen Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) kam es zu einem Plus von 1,9 Prozent auf 40,7 Millionen Euro. So hielt das Software-Unternehmen seine operative Marge mit 28,8 Prozent – trotz einiger negativer Corona-Effekte – nahezu auf dem hohen Vorjahresniveau von 29 Prozent. Damit übertraf das Software-Unternehmen wieder einmal die Markterwartungen.

Bei FCR Immobilien hatte Corona im ersten Halbjahr nur moderate Auswirkungen. Das auf Einkaufs- und Fachmärkte fokussierte Geschäftsmodell zeigte sich sehr robust, auch, weil der Großteil der Einzelgeschäfte auch während dem Lockdown geöffnet war. So stiegen die Mieteinnahmen aus dem Bestandsobjekten um 44 Prozent auf 13,8 Millionen Euro. Möglich war dies, weil das Team um Vorstand, Gründer und Großaktionär Falk Raudies trotz der Pandemie im ersten Halbjahr zehn Objekte zukaufen konnte.

Welch heftige Auswirkungen der Virus hat, zeigt sich vor allem an den Zahlen des Volkswagen-Konzerns für das zweite Quartal. Nach einem Nettogewinn von vier Milliarden Euro im Vorjahr, entstand nun ein Verlust von 1,6 Milliarden Euro. Kein Wunder, dass Finanzchef Frank Witter vom herausforderndsten Quartal der Unternehmensgeschichte sprach.

Die IT Competence Group schließt das erste Halbjahr äußerst erfolgreich ab. Trotz Lockdowns erzielte das IT-Service-Unternehmen das stärkste Ergebnis der Unternehmensgeschichte. Die Auftragslage für das zweite Halbjahr sei unverändert gut. Die Ziele werden wohl erreicht. Die Aktie ist bereits sehr gut gelaufen in den zurückliegenden Wochen. Kann die Kurs-Rallye weitergehen?