Rubrik: Börsenvisionen

Mit der Cherry-Aktie ist als Anleger schon länger nicht mehr gut Kirschen essen. Notierte sie im September 2021 noch bei knapp 40 Euro, waren es kürzlich nur noch knapp sieben Euro. Dabei kletterte der Konzernumsatz 2021 des Herstellers von High-End-Tastaturen um 29 Prozent auf 169 Millionen Euro und die operative Marge (Ebitda) erreichte stattliche 29 Prozent. Nun wurde ein Aktienrückkaufprogramm beschlossen. Wird das die Kurswende bringen?

Es ist schon eine seltsame Sache mit der VIB Vermögen-Aktie. Das kam auch heute auf der virtuellen m:access-Konfernz der Börse München zum Thema Immobilien zur Sprache: Das VIB-Papier notiert bei rund 29 Euro. Dic Asset bezahlte 51 Euro je Aktie – und halten nun etwa 60 Prozent. Die Marktkapitalisierung liegt aktuell bei 818 Millionen Euro. Damit liegt der Börsenwert ziemlich exakt auf dem Vermögenswert (Net Asset Value – NAV) von 820 Millionen Euro (29,60 Euro je Aktie), der 2021 ausgewiesen wurde. Was belastet die Aktie?

Die Siemens-Aktie gilt als langweilig. Denn extreme Kurssprünge erleben Anleger bei diesem Papier sehr selten. Daher fällt ein Tagesgewinn von 2,4 Prozent am gestrigen Montag schon extrem auf. Auslöser ist ein Auftrag aus Ägypten: Dort soll Siemens, zusammen mit zwei Partnern, das sechstgrößte Schnellzugsystem der Welt bauen. Allein für die Münchener fallen dabei Aufträge im Volumen von 8,1 Milliarden Euro ab. Doch dies sorgt auch für neue Risiken.

Erst am vergangenen Donnerstag (19. Mai) hatten wir über die Comeback-Chancen der Deutschen Euroshop bei Plusvisionen berichtet und die Aktie dem Langfristanleger ans Herz gelegt, als der Kurs bei 15,50 Euro lag. Am heutigen Montag (23. Mai) ist das Papier (748020) schon rund 22 Euro wert, was einem Plus von ca. 42 Prozent entspricht. Schuld ist ein Übernahmeangebot, welches dazu führen wird, dass die Aktie nach rund 21 Jahren wieder von der Börse verschwindet.

Drucken und somit auch der Verkauf (Vermietung) von Druckmaschinen ist seit Jahren für Heidelberger Druckmaschinen (Heidelberg) ein schwieriges Geschäft – und wird dieses wohl auch bleiben. Gleichwohl ist es Heidelberg im vergangenen Geschäftsjahr 2021/22 (1. April 2021 bis 31. März 2022) den Umsatz um 14 Prozent auf 2,2 Milliarden Euro zu steigern. Kann die Aktie ihren Abwärtstrend beenden?

Die Merkur Privatbank ist gut ins neue Jahr gestartet und setzt ihren Wachstumskurs fort. Die Münchner Inhaberbank steigerte das Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit im ersten Quartal 2022 auf 4,7 Millionen Euro. Im Vorjahresquartal kam die Bank hier auf 4,5 Millionen Euro, was ein Plus zum Jahr 2020 von 7,6 Prozent war. Die Aktie befindet sich seit einigen Monaten in einer Konsolidierungsphase. Könnte der Ausbruch gelingen?

Am Markt für Neuemissionen war es zuletzt sehr still geworden. Der im Zuge des russischen Ukraine-Angriffs nervöse Aktienmarkt verhinderte dabei wohl schon einige Initial Public Offerings (IPOs). Mit Engel & Völkers Digital Invest strebt nun aber ein noch junges Unternehmen an das Frankfurter Börsensegment Scale. Die Erstnotiz ist für den 3. Mai geplant. Anleger können das Papier bereits zeichnen.

Der Bau boomt und Bauer scheint dafür bestens positioniert. Das Unternehmen hat sich auf Spezialbauleistungen und die Herstellung von Spezialmaschinen für den Tiefbau spezialisiert und sich auf diesem Feld einen hervorragenden Ruf erworben. Bauer übernimmt die Gründungsbauarbeiten beim U-Bahnen, bei Wasserkraftwerken (Dämmen), besonderen Gebäuden oder Windkraftanlagen. Die Produkte und Leistungen von Bauer sind gefragt. Wann schlägt sich das auch im Kurs nieder?

Elumeo legte vorläufige 2021er-Zahlen vor, wonach der Umsatz um rund 20 Prozent auf 50,7 Millionen Euro anzog. Beim operativen Ergebnis (Ebit) kam es gar zu einem Sprung von 0,9 Millionen auf 4,9 Millionen Euro. Damit lag der Spezialist für den Vertrieb von hochwertigen Edelsteinschmuck am oberen Ende der eigenen Guidance. Als Belohnung läuft die Elumeo-Aktie (A11Q05) bis zum Freitag-Nachmittag um rund 15 Prozent nach oben, nachdem der Nebenwert in den vergangenen Wochen nicht zu den Lieblingen der Börsianer gehört hatte.

Die Corona-Pandemie mit all ihren Einschränkungen hat auch die Hotellerie zu einem einem kniffeligen Geschäft gemacht. Geschäftsreisen etwa wurden häufig durch Videokonferenzen ersetzt. Daran wird vermutlich auch in Zukunft festgehalten werden. Sicherlich ist das ein Grund dafür, dass die Aktie von MHP Hotel recht vorsichtig an der Börse bewertet ist. Könnte sich das nach einem optimistischen Ausblick ändern?

Die Merkur Privatbank setzt ihren Wachstumskurs auch 2021 in einem herausforderndem Marktumfeld in allen Geschäftsbereichen erfolgreich fort. Mit einer Bilanzsumme von 2,72 Milliarden Euro (2020: 2,68 Milliarden Euro) festigt die Merkur Privatbank ihre Position als größte inhabergeführte Privatbank in Süddeutschland. Auch das neue Geschäftsjahr steht ganz im Zeichen des Wachstums. Die Aktie befindet sich in einer Konsolidierungsphase. Kann sie sich daraus lösen?

Schwierigkeiten bei der Lieferkette sind schon länger ein Problem nicht nur der deutschen Industrie. Der Krieg Russlands gegen die Ukraine dürfte das in Teilen noch einmal verschärften. Hinzu kommen aktuell Corona-Lockdown-Maßnahmen im Süden Chinas, die möglicherweise auch wieder zu einer Materialknappheit hierzulande führen könnten. All das wird deutsche Unternehmen nachdenklich machen, womöglich mit dem Resultat, dass Produktionsschritte wieder näher an das Heimatland verlagert werden. Davon könnte auch Mensch und Maschine (MuM) profitieren.