Masterflex ist auch so ein Wert derzeit: Ein schönes Unternehmen mit (sehr) guter Marktstellung im Bereich von Verbindungen und speziellen Schlauchsystemen, legt brauchbare Zahlen vor, erhöht die Dividende, aber der Aktienkurs will einfach nicht so recht in Schwung kommen.
Immerhin: Technisch gesehen hat eine Bodenbildung an der Unterstützungszone bei knapp unter acht Euro stattgefunden. Von hier könnte es wieder aufwärts gehen, allerdings ist die 200-Tage-Linie noch klar nach unten gerichtet und auch der Abwärtstrend ist noch intakt. Rein charttechnisch ist deshalb nach wie vor Vorsicht geboten.
Fundamental bewertet die Börse Masterflex derzeit arg vorsichtig. Gerade hat das Unternehmen seine vorläufigen Jahreszahlen für das Geschäftsjahr 2023 veröffentlicht: Danach stieg der Umsatz leich auf 101,1 Millionen Euro, nach 100,3 Millionen Euro im Jahr 2022. Angesichts der rauen Konjunkturentwicklung ist das ein Erfolg, auch wenn die Prognose bei 103,0 bis 110,0 Millionen Euro lag – und somit unter dem Ausblick lag.
Dafür erhöhte sich der operative Gewinn (Ebitda) auf einen neuen Rekordwert von 17,9 Millionen Euro (Vorjahr: 16,4 Millionen Euro). Der Betriebsgewinn (Ebit) erreichte ebenfalls eine neue Bestmarke und wuchs um 10,5 Prozent auf 12,6 Millionen Euro. Die Ebit-Marge klettert somit von 11,4 auf schöne 12,4 Prozent. Die Prognose lag beim Ebit zwischen 11,0 und 14,0 Millionen Euro.
Das Geschäftsjahr bei Masterflex sei insbesondere von einer guten Nachfragedynamik im Luftfahrtgeschäft, im Bereich Life Science und in der Medizintechnik geprägt gewesen. In den klassischen zyklischen Branchen sei hingegen aufgrund des konjunkturellen Gegenwinds und der geopolitischen Sorgen im Laufe des Jahres eine zunehmende Zurückhaltung auf Kundenseite spürbar, heißt es aus dem Unternehmen.
Wie an der verbesserten Marge ablesbar ist es Masterflex gelungen höhermargige Produktumsätze zu erzielen, hinzu kommen Produktivitätsfortschritte.
Die Aktionäre sollen an diesem Erfolg beteiligt werden. Der Vorstand schlägt der Hauptversammlung am 12. Juni vor für das Geschäftsjahr 2023 eine auf 0,25 Euro pro Aktie erhöhte Dividende (Vorjahr: 0,20 Euro pro Aktie) auszuschütten. Es ist die vierte Dividenden-Erhöhung in Folge!
Andreas Bastin, CEO der Masterflex: „Wir haben erhebliche Fortschritte bei der Profitabilität erreicht, was sich in der gestiegenen Ebit-Marge und einem Rekordergebnis widerspiegelt. Entsprechend werden wir unseren Aktionären auch eine höhere Dividende für 2023 vorschlagen. Das Geschäftsjahr 2024 wird ähnlich herausfordernd, wir erwarten in unseren Kernmärkten jedoch ein moderates Wachstum und wollen den eingeschlagenen Weg der kontinuierlichen Ergebnis-Verbesserung weitergehen.“
Den Konzernabschluss 2023 und die Prognose 2024 wird Masterflex am 28. März 2024 veröffentlichen.
Derzeit wird Masterflex an der Börse mit 82,7 Millionen Euro bewertet. Bei einem geschätzten Jahresüberschuss von 7,9 Millionen Euro für das Geschäftsjahr 2023 würde sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von beschaulichen 10,5 errechnen. Das prognostizierte KGV für das laufende Geschäftsjahr dürfte bei gut neun liegen, plus die Dividenden-Rendite von aktuell 2,9 Prozent ist das eine attraktive Bewertung.
Masterflex-Aktie (Tageschart): Unterstützungszone