Rubrik: Börsenvisionen

Nach dem Rekordjahr 2022 ist FCR Immobilien auch im ersten Quartal des neuen Geschäftsjahres auf Wachstumskurs geblieben. Dies dürfte ein Grund sein, warum die FCR-Aktie (A1YC91) im schwierigen Marktumfeld für Immobilien-Aktien relative Stärke zeigt. Ein anderer ist die Tatsache, dass die steigenden Zinsen den Spezialisten für Einkaufs- und Fachmarktzentren nur begrenzt belasten. Daher bleibt der Titel durchaus chancenreich.

Bei der Aktie des Holzdämmstoffplatten- und Holzfertigteil-Spezialisten (Bauzulieferer vor allem für Dachdecker / Zimmerer), Steico, geht es derzeit hoch her: Am Freitag kamen Übernahmegerüchte auf, nachdem Mehrheitsaktionär und CEO Udo Schramek „strategische Optionen bezüglich seiner ihm zuzurechnenden Anteile an der Steico prüft“, wie es hießt, sprich, Schramek möchte seine Anteile verkaufen. Hinzu kam eine Gewinnwarnung am Sonntag. Wie es mit der Aktie weitergeht.

Hawesko hat seine vorläufigen Zahlen für 2022 inzwischen betätigt und von einem ordentlichen Start ins neue Geschäftsjahr berichtet. Auch einen Ausblick auf das Gesamtjahr blieb der Vorstand nicht schuldig. Daher sind die Rahmendaten für den Wein- und Sekthändler ebenso bekannt, wie der Dividendenvorschlag von 1,90 Euro pro Aktie. Doch nicht nur die aktuelle Dividenden-Rendite von rund 4,5 Prozent macht den Hawesko-Titel (604270) interessant.

Rund 10 Euro oder knapp 35 Prozent legte die Fielmann-Aktie (577220), obwohl die Optiker-Kette nach unserer Besprechung im Oktober nochmals seine Gewinnziele für das Jahr 2022 senken musste. Möglich war der Kursanstieg vorn allem dank des verbesserten Konsumumfelds und vorläufiger Ergebniszahlen, die im Rahmen der revidierten Guidance lagen. Technisch steht der Wert nun aber vor einer schweren Hürde, weshalb Zertifikate mit Seitwärtsrendite bzw. vergünstigtem Aktienkauf dem Direktinvestment vorzuziehen sind.

Fundamental ist Katek im Jahr 2022, laut Geschäftsbericht, beim Umsatz um 26 Prozent auf 683 Millionen Euro gewachsen. Das ist ordentlich und das Management gibt an, Marktanteile gewonnen und deutlich stärker als der Markt gewachsen zu sein. Stark war vor allem das vierte Quartal mit einem Plus von 36 Prozent. Problematisch war indes die Profitabilität. Diese will Katek deutlich verbessern. Wie es mit der Aktie weitergeht.

An diesem Dienstag bestätigte Amadeus Fire die bereits vorgelegten Rekorddaten für Umsatz und Ertrag. Dank des Mangels an Fach- und Führungskräften bleibt der Vorstand zuversichtlich, dass auch das Jahr 2023 wieder neue Rekorde bringen wird. Die Amadeus Fire-Aktie (509310) ist hingegen noch ein gutes Stück vom Rekordhoch entfernt, woraus wir durchaus Kurspotential ableiten.

Für PharmaSGP lief es hervorragend im vergangenen Jahr: Das Pharmaunternehmen steigerte den Umsatz (nach vorläufigen Zahlen) um 31,3 Prozent auf den erneuten Rekordwert von 85,8 Millionen Euro. Dabei ist das Bestandsportfolio (organisch) sehr stark gewachsen, aber auch die Integration der von GlaxoSmithKline übernommenen Marken hat sich bezahlt gemacht. Wie es mit der Aktie weitergeht.

Nach dem Rekordhoch im vergangenen Herbst konsolidierte die Baywa-Aktie (519406). Hauptgrund dafür ist die Entwicklung am Bau und galoppierende Rohstoff-Preise. So rutschte das Papier bis an die 40-Euro-Marke ab. Nun könnte der Abwärtstrend aber in Kürze final brechen, woraus wir neue Kurschancen ableiten. Denn operativ erzielt der Konzern Rekordgewinne.

Das kann sich sehen lassen: IBU-tec verzeichnete im Jahr 2022 ein Umsatzplus von 22 Prozent auf 53,9 Millionen Euro. Damit erreichte der Spezialist für thermische Verfahrenstechnik zwar einen Rekordumsatz, verfehlte die eigenen Ziele aber knapp. Denn angestrebt waren sogar Erlöse von 55 bis 57 Millionen Euro. Dafür ging es beim operativen Ergebnis (Ebitda) um 21,8 Prozent auf 5,5 Millionen Euro nach oben, was speziell im aktuellen Umfeld beachtlich ist.

Dr. Hönle gehörte jüngst zu den Eigentlich-Unternehmen: Angesichts der Produktpalette mit Industrie-Klebstoffen, UV-Entkeimungsgeräten und Luftreinigern könnte leicht genommen werden, dass das Unternehmen glänzende Geschäfte macht. Schließlich wird immer mehr geklebt im Bereich der Elektronik, der Automobil-Branche oder bei erneuerbaren Energien (Beispiel Photovoltaik) und die Entkeimung von Wasser durch UV-Geräte gewinnt zunehmend an Bedeutung. Doch so richtig Großes kann Dr. Hönle bislang aus dieser Marktsituation nicht machen. Wie es mit der Aktie weitergeht.

Vom Tief bei elf Euro hat sich die Aktie von König & Bauer zwischenzeitlich schon fast an die 20-Euro-Marke herangeschoben. Das Management hat gewechselt und CFO Stephen Kimmich beteuert kürzlich auf den Hamburger Investmenttagen, dass der Hersteller von Druckmaschinen seine Kosten besser im Griff habe. Das lässt hoffen, was die Profitabilität und den Aktienkurs angeht.

Als wir das letzte Mal über die Berentzen-Aktie berichteten hatte sich das Papier und die Börse insgesamt schon deutlich dem zyklischen Tief angenähert. Die Situation war überschattet von kletternden Energiepreisen, steigenden Zinsen und Inflationsraten, Krieg sowie noch ein wenig Pandemie. Im Sog dieser bedrückenden Gemengelage ging es auch mit der Berentzen-Aktie noch bis auf fünf Euro nach unten (siehe Chart unten). Dann setzte, mit der allgemein besseren Börsenstimmung, eine fulminante Kurswende ein. Wie es weitergeht.