Autor: Thomas Schumm

Hans-Werner Sinn, Ifo-Chef, gibt der SZ ein lesenswertes Interview zur Euro-Krise. Er spricht darin auch von einer aufziehenden Staatskrise in Deutschland. Sinn: Ja, die deutsche Staatskrise ist ebenfalls vorprogrammiert. Auch wir liegen mit einer Staatsverschuldung von 74 Prozent gemessen an der Wirtschaftsleistung weit über dem erlaubten Wert von 60 Prozent. Wir laufen ohnehin auf eine größere demographische Krise zu. In zwanzig Jahren sind die deutschen Baby-Boomer, die 1965 geboren wurden, 65 und wollen eine Rente von Kindern, die sie nicht haben. Diese Krise wird durch die Vergemeinschaftung der europäischen Schulden, die nun in der EU beschlossen wurde, wahrscheinlicher. Upps! Ist…

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Klar, wir lieben alle den Euro. [Wirklich! Zumindest im Prinzip.] Aber irgendwie hat der Gute ein Problem, ein Vertrauensproblem. Jetzt tun die Regierenden alles, um ihn zu „retten“ und der Euro dankt es ihnen mit Schwäche und die Bevölkerung mit Vertrauensentzug. Aber wer Feuer mit Brandbeschleunigern (Notenbank — EZB — kauft Staatsanleihen) zu löschen versucht … Offenbar rechnen einige (viele) schon bald mit einer Währungsreform (nächste Woche?) und/oder dem baldigen Verbot von Goldkäufen von Privatleuten. Der Goldhändler Pro Aurum musste jedenfalls aufgrund erhöhtem Kundenaufkommen seinen Online-Shop dicht machen. Ein schlechtes Zeichen?

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Die deutsche Wirtschaft wächst (auch im Winter). Schön. Im ersten Quartal 2010 legte das Bruttoinlandsprodukt (BIP) um 0,2 Prozent im Vergleich zum Vorquartal zu. Damit hatten wohl die wenigsten gerechnet, zumal der Winter recht hart war. Eine Trendwende? Es ist zumindest das erste Wachstum nach fünf Negativ-Quartalen. Im Vergleich zum ersten Quartal 2009 stieg das BIP sogar um 1,7 Prozent. Hier gibt es jedoch einen starken Basiseffekt: Vor einem Jahr sackte das Wachstum mit 6,4 Prozent besonders deutlich ab. „Made in Germany“ ist in der Welt wieder beliebt. Auch schön. So waren es vor allem die Exporte, die für eine…

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Der Euro kommt nicht so recht auf die Füße. Wenn wundert’s nach der Nachricht, dass nun auch die EZB in den Club der Gelddrucker (neben der Fed und der BoE) eingetreten ist. Gut, sie will „die Wirkung der Interventionen sterilisieren [wie das klingt]“, doch so recht scheint das kaum jemand zu glauben. [Wer einmal/mehrmals lügt, dem glaubt man eben nicht, ganz besonders Notenbanken nicht.] Wie sagt Fondsmanager Jens Ehrhardt im FTD-Interview: „Zunächst hat sich der Euro von seinen herben Verlusten erholt. Doch auf längere Sicht spricht das Gelddrucken für einen Kursverfall.“ Auch interessant: FTD ruft zur Revolution auf.

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Endlich ist klar: Um wirklich glücklich, wirtschaftlich erfolgreich, etc. zu werden helfen nur zwei Sachen: beten und arbeiten (Ora et Labora, wie der Benediktiner sagt). Ein altersmilder Norbert Walter (früher Chefvolkswirt der Deutschen Bank) rät zu mehr Maloche (früher, länger, härter), damit wir die all die Schulden zurückzahlen können. Ergänzend will er auf dem ökumenischen Kirchentag in München beten. Mir scheint: Wir müssen eher mehr beten. Hier das Video zur Predigt:

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Am Wochenende war ja Krieg. Wirklich? Was, sagen Sie bloß, Sie haben davon nichts mitbekommen? Ähm, ich bin Kleinsparer. Ja und? Die Spekulanten haben es auch auf Ihren Sparcent abgesehen. Deshalb sind Angela, Nico und Silvio in die Schlacht gezogen. Wacker haben sie uns verteidigt gegen die bösen, bösen Spekulanten von der dunklen Seite des Atlantiks und des Ärmelkanals. Und sie haben gewonnen. Noch mäkeln mache herum es sei lediglich ein Pyrrhussieg. Aber diese Zweifler werden noch sehen, was die Wahrheit ist. Die drei Wackern hatten einen mächtigen Verbündeten bei ihrem Kampf gegen die dunkle Seite der Euromünze an ihrer…

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Ich frage mich, wie sich die Slowaken fühlen, die sich immerhin mit 800 Millionen Euro am Rettungschutzschirm geteiligen, angesichts dessen, dass der durchschnittliche Grieche mit rund 1500 Euro in Rente geht, während der Slowake lediglich 300 Euro bekommt? Ich fürchte, die Euro-Krise ist noch längst nicht ausgestanden.

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von Jean Claude Trichet Wir haben niemanden gefragt, ob wir etwas tun sollen oder nicht. Wir haben unter Berücksichtigung der Umstände entschieden, völlig unabhängig von jeder Form von Ratschlägen. Interpretation: Welch lauschig schöne Zeilen. Niemand wurde gefragt. Keiner gab Ratschläge. Ist das zu lesen. Ähm … War das nicht der kleinere wütende Herr aus Frankreich: Monsieur Sarkozy? Der unmissverständlich forderte: KAUFEN! Vermutlich meint das der Autor mit „Umständen“. Welch‘ traurige Zeilen … Dabei denke ich an Pöhl, Schlesinger, Tietmeyer.

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Okay, der Euro ist wichtig. Finde ich auch. Zu lange gab es Kriege und Streitigkeiten in Europa. Der Euro eint da – zweifellos.  Und eine Nummer kleiner: Auch ein Rückfall in die währungspolitische Kleinstaaterei ist keinesfalls wünschenswert. ABER: 1. Ist es wirklich so dramatisch, wenn der Euro gegenüber dem Dollar, dem Schweizer Franken, dem Yen, etc. an Wert verliert – vielleicht sogar nur vorübergehend? Ich denke nicht. Also lasst doch die Spekulanten. 2. Jetzt sind es 720 Milliarden Euro (welch‘ unvorstellbare Summe!) die als Garantien bereitstehen, falls, ja nur falls … Es bleibt zu hoffen, das dieses Geld nicht zu…

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Die Nervosität bleibt. DAX und Dow rutschen erneut ins Minus. Die Verschuldungsproblematik bleibt das beherrschende Thema. Das wird besonders an den Anleihemärkten deutlich. Dort sacken die Renditen für deutsche Anleihen ab (die Kurse steigen somit) und die Renditen der griechischen Anleihen tendieren nach oben. Eigentlich sollte es nach dem Rettungspaket umgekehrt sein, da Griechenland quasi Kreditwürdigkeit bekommt und Deutschland abgibt. Doch die Märkte rechnen wohl nach wie vor mit einem Verschuldungskollaps Griechenland — Hilfen hin oder her. Griechenland wird daran vermutlich auch nicht vorbeikommen. Offenbar schichten viele (institutionelle) Anleger in (mehr) Sicherheit um. Also raus aus griechischen Anleihen, rein in…

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:: Ich scheiß‘ mir gleich in die Hose. :: Warum denn? :: Wegen dem Euro, den Griechen, den Schulden, den Zinsen, den Aktien … :: Keine Panik! Beruhig dich. :: Ich kann mich nicht beruhigen. Es wird alles ganz schlimm … Meltdown. Global. Total. Alles weg! :: Dann kauf doch Procter. :: Warum Procter? :: Procter & Gamble stellt Pampers her. Die Windeln … Wenn sich jetzt alle in die Hose scheißen, ist das vielleicht ein Super-Investment. :: Klingt gut. Als Hedge für die Krise. Windeln. Genial. Für all die Hosenscheißer. Ich muss gleich die Order eintippen. — So, passt…

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PANIK. CRASH. 1000 Punkte Minus im Dow Jones Industrial Index binnen Minuten! Die Griechenlandkrise, die Sorge vor einem Übergreifen auf andere Staaten und schlechte US-Konjunkturdaten haben den Dow Jones Industrial Index zeitweise um gut 9 Prozent einbrechen lassen. Anscheinend geht die Börsianer durch die Eurokrise von einem Rückfall in die Rezession aus. Tief durchatmen.

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