Autor: Thomas Schumm

Der Plan: Wir müssen nur möglichst viel und möglichst schnell Geld drucken – und dann wird es schon wieder. Japan steckt seit dem Platzen der Immobilienblase Ender der 1980er-Jahre in einer wirtschaftlichen Dauermalaise. Das Wachstum kommt nicht in Schwung. Das Land bewegt sich immer wieder am Rande eines Abschwungs verbunden mit fallenden Preisen. Aber eigentlich sollte das ausgestanden sein. Ministerpräsident Shinzo Abe hatte sich vorgenommen die Konjunktur zu beleben. Durch die Abenomics kam viel Geld in Japan in Umlauf und zunächst sah es auch danach aus, als würde das geldpolitische Wagnis gelingen. Der Yen verlor gegenüber dem Dollar an Wert…

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Die Deutsche Telekom hat Zahlen vorgelegt – und die Börse reagiert verschnupft. Ein Unsicherheitsfaktor bleibt die Zukunft der Telekom-Tochter T-Mobile US. Jetzt heißt es wieder, dass sich der Verkauf noch hinziehen könnte. Man habe gute Karten in den USA. Womöglich bleibt die US-Dependance der Telekom doch noch länger erhalten als gedacht. In den USA soll wieder mehr in den Kundenausbau und die Netze investiert werden. Dafür nimmt die Telekom auch einen Rückgang des freien Cash-flows auf 4,2 Milliarden Euro in Kauf. Eigentlich waren 6 Milliarden Euro geplant gewesen. Dividendenfans zucken da natürlich zusammen, schließlich wird die Ausschüttung ja vor allem…

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Der Subtext des neuesten Statement von EZB-Präsident Mario Draghis ist eindeutig: Erleichterung. Erleichterung, dass sich die Eurozone nach und nach aus der Krise herauswindet, auch wenn diese noch nicht völlig ausgestanden sei. Das Wachstum kehre zurück. Die Eurozone stehe womöglich am Beginn einer neuen Phase mit Prosperität. Dennoch werden die Leitzinsen noch sehr lange, sehr niedrig bleiben. Auch die Staatsfinanzen befänden sich auf den Weg der Besserung. Die Staatsverschuldung in der Eurozone könnte in diesem Jahr ihren Höhepunkt erreichen. Dennoch fordert auch Draghi eine Fortsetzung der strukturellen Reformen. Diese sollten jedoch Wachstum und Arbeitsplätze schaffen (growth-friendly consolidation). Ein klare Botschaft…

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Die Nervosität an den Börsen ist recht hoch. Die Hausse im DAX und nicht nur da ist schon in die Jahre gekommen. Sie läuft bereits seit 2009, unterbrochen vom Rückschlag 2011. Da achten die Börsianer auf jede Zuckung in der Weltwirtschaft und der Politik. Die Erholung verläuft rasch, was ein Hinweis darauf sein könnte, dass die Börse grundsätzlich nach oben will.[hr] Einst waren die BRIC-Staaten der Stolz der Emerging Markets. BRIC steht für Brasilien, Russland, Indien, China (siehe unten). Das Image hat inzwischen schwer gelitten, besonders nun in Russland. JP Morgan hat seine Wachstumsprognose für Russland nun von 1,9 auf…

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VoRWEgehen steht während der heutigen Bilanzpressekonferenz zum Ergebnis 2013 des Energiekonzerns RWE über den Köpfen des Vorstands. Ist dies Mahnung oder gar Drohung? Vorweg geht der Vorstand schon lange nicht mehr, viel mehr hinkt er der Entwicklung hinterher, stolpert hin und wieder dabei und gibt dies auch unumwunden zu: „Wir haben auch Fehler gemacht. Wir sind spät in die erneuerbaren Energien eingestiegen – vielleicht zu spät.“ Vielleicht steht ja RWE inzwischen eher für: Retten Wir Es? Ob es der Vorstand rettet? Was ist davon zu halten, wenn dieser den Glauben an sich selber und gute Ideen verloren hat? So schön…

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Es gibt ja solche Tage an der Börse, an denen eigentlich alles fällt. Unisono. Heute ist wieder so einer. Die Unsicherheit auf der Krim, da wird eher verkauft als gekauft. Aber selbst an solchen Tagen können sich manche Papiere dem allgemeinen Abwärtssog entziehen. Wacker Neuson, der Baumaschinenhersteller aus dem SDAX, schafft heute ein Plus von 1,3 Prozent, immerhin. Gut, die Aktien hat auch etwas nachzuholen, in den vergangenen Monaten hinkte sich doch gewaltig dem Markt hinterher (siehe Chart – relative Performance). Der Baumaschinenhersteller hat Zahlen vorgelegt. Keine überragenden, aber auch keine schlechten. Der Umsatz kletterte im Geschäftsjahr 2013 um 6…

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Mal ehrlich, wieso muss der Staat ein Monopol zum Gelddrucken haben? Könnte nicht einfach jeder? Und wenn einer eine besonders vertrauenswürdige Währung hat, denn Vertrauen ist das Wichtigste in einem Papiergeldsystem, weil die Scheine an sich ja keinen Wert haben, dann setzt sich dieser mit seiner Währung durch. Im Prinzip kann auch jeder. Immer wieder gibt es Versuche mit Alternativwährungen wie beispielsweise dem Chiemgauer. In der Regel sind solche Währungen aber nur auf bestimmte Regionen begrenzt. Wer mit dem Chiemgauer etwa in Hamburg oder Berlin oder gar in Tokio oder London bezahlen will, stößt schnell an Grenzen. Mit dem Euro kommt er da weiter. Auch könnte es knifflig werden, den eigenen Chef davon zu überzeugen, das Gehalt künftig etwa in Chiemgauer auszuzahlen. Wie ist da eigentlich die Verrechnungseinheit? Und was ist mit der Steuer? Eine Währung braucht eine gewisse Allgemeingültigkeit, sie muss Zahlungsfunktion besitzen.

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Wenn Sie beim Investieren mal wieder ins Straucheln geraten und nicht wissen, was Sie tun sollen. Einfach mal gucken. Ein grandioses Video und ein atemberaubender Blick auf unsere Erde. Aufgenommen hat das die Besatzung der Internationalen Raumstation aus einer Höhe von 350 Kilometern. Bildquelle: Nasa

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Eine Außenvision von Michael Reuss, geschäftsführender Gesellschafter bei der Münchner Vermögensverwaltung Huber, Reuss & Kollegen. In Zeiten fallender Preise sei Cash King. Aus Sicht von Notenbankern ist die Inflationsrate in der Euro-Zone zu niedrig: Um nur 0,7 Prozent sind die Preise im Januar im Jahresvergleich gestiegen. EZB-Präsident Mario Draghi sieht zwar noch keine Deflationsgefahr, doch das Thema stetig fallender Preise hat es in die öffentliche Diskussion geschafft. Wie können sich Anleger verhalten, wenn es tatsächlich zu einer deflationären Phase kommt? Bei einer Deflation erhöht sich die Kaufkraft des Kapitals. Das hat zur Folge, dass Schuldner Nachteile erleiden, da ihre finanzierten…

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Der Münchner Versicherungskonzern Allianz legt 2013 einen Rekord hin: Der Umsatz steigt (nach vorläufigen Zahlen) um 4,1 Prozent auf den neuen Höchststand von 110,8 Milliarden Euro. Die Zahl der Versicherten kletterte um 5 Millionen auf 83 Millionen. Das operative Ergebnis verbessert sich um 7,8 Prozent auf 10,1 Milliarden Euro. Auch für dieses Jahr rechnet der Konzern mit einem ähnlichen Ergebnis. Und weil alles so gut lief, soll die Dividende von 4,50 auf 5,30 Euro steigen. Daraus errechnet sich auf Basis des aktuellen Kurses von 128 Euro eine Dividendenrendite von 4,2 Prozent. Recht stattlich. Das Ergebnis je Aktie nimmt um 14,4…

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Ja, man kann es nicht anders sagen, Mario Draghi, Präsident der Europäischen Zentralbank (EZB) hat großen Erfolg mit seiner Politik. Seine Ankündigung im Frühsommer 2012, alles aber auch alles an Staatsanleihen in der Eurozone zu kaufen, so es denn notwendig werden sollte und alles zu tun, um den Euro zu schützen, hat Wirkung gezeigt. Da mögen sich seine Kritiker noch so grämen. Die Märkte haben entschieden, die Renditen für Staatsanleihen aus der Eurozone sind wieder auf dem Konvergenzpfad, das heißt, sie gleichen sie an. Zinsunterschiede zwischen Griechenland, Italien, Spanien, Portugal, Irland oder Deutschland werden so nach und nach eingeebnet. Beruhigung…

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Oliver Flaskämper, Aufsichtsratsvorsitzender vom deutschen Bitcoin-Marktplatz Bitcoin.de, sieht im (vorläufigen) Aus von Mt. Gox vor allem einen Fall von schwerer Cyberkriminalität. Wie kann eine Bitcoin-Handelsbörse pleite gehen? Wenn es stimmt was man liest, dann haben kriminelle Elemente über Jahre hinweg die seit 2011 bekannte Schwachstelle im Bitcoin-Netzwerk ausgenutzt und sich bei Mt. Gox-Bitcoins mehrfach auszahlen lassen. Das war nur deshalb möglich, weil Mt. Gox scheinbar einen modifizierten Bitcoin-Client verwendete, der die Transaktion-ID einer Bitcoin-Überweisung als Referenz in der Datenbank benutzt hat. Diese Transaktion-ID, vergleichbar mit dem Verwendungszweck einer Banküberweisung, kann von Angreifern in bestimmten Fällen verändert werden. Und zwar dann,…

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