Der Münchner Versicherungskonzern Allianz legt 2013 einen Rekord hin: Der Umsatz steigt (nach vorläufigen Zahlen) um 4,1 Prozent auf den neuen Höchststand von 110,8 Milliarden Euro.
Die Zahl der Versicherten kletterte um 5 Millionen auf 83 Millionen.
Das operative Ergebnis verbessert sich um 7,8 Prozent auf 10,1 Milliarden Euro. Auch für dieses Jahr rechnet der Konzern mit einem ähnlichen Ergebnis.
Und weil alles so gut lief, soll die Dividende von 4,50 auf 5,30 Euro steigen. Daraus errechnet sich auf Basis des aktuellen Kurses von 128 Euro eine Dividendenrendite von 4,2 Prozent. Recht stattlich.
Das Ergebnis je Aktie nimmt um 14,4 Prozent auf 13,23 Euro zu. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) beträgt aktuell somit 9,6. Es braucht somit knapp zehn Jahre, bis ein Aktienkäufer seinen Einsatz über den Gewinn, wenn dieser gleich bliebe, hereinverdient hätte. Moderat.
Die Allianz erreicht derzeit einen Börsenwert von 58,5 Milliarden Euro.
Michael Diekmann, Vorstandsvorsitzender der Allianz:
[quote]In einem politisch und wirtschaftlich herausfordernden Umfeld erzielte die Allianz 2013 ein sehr gutes Ergebnis und dieses Niveau wollen wir auch in diesem Jahr halten. Wir gehen daher für 2014 von einem operativen Ergebnis von 10,0 Milliarden Euro aus, plus-minus 500 Millionen Euro.[/quote]
Interessant noch das Ergebnis der Vermögensverwaltung (Asset Management): Das gesamte verwaltete Vermögen betrug 1.770 Milliarden Euro, ein Minus von 4,4 Prozent gegenüber 2012. Das operative Investmentergebnis nahm um 5,6 Prozent auf 3,1 Milliarden ab. Das verwaltete Vermögen für Dritte ging auf 1.361 Milliarden Euro zurück. Die laufende Rendite für festverzinsliche Wertpapiere betrug 2013 bei der Allianz 3,3 (3,6) Prozent und die Wiederanlagerendite 2,5 (3,0) Prozent. Mager. Schlechte Zeiten für Freunde von Kapital-Lebensversicherungen.
Die Allianz erhöht ihre Investments in Sachwerte um 8,8 Milliarden Euro auf insgesamt 58 Milliarden Euro.
Was macht die Börse? Sie ist enttäuscht. Sie hatte sich mehr erwartet. Die Aktie fällt um gut 2 Prozent.
Fazit: Die Aktie ist angesichts von Dividendenrendite und KGV nach wie vor attraktiv bewertet. Das Gewinnwachstum ist allerdings eher mau. Auch die Allianz kann an den Kapitalmärkten nicht zaubern. Die niedrigen Zinsen machen sich bemerkbar.
Wer das lieber mit Teilschutz als direkt in die Aktie investiert, für den könnte beispielsweise ein Discounter von HSBC (DE000TB4W383) auf Allianz interessant sein. Das Produkt bietet einen Rabatt (Verlustpuffer) gegenüber der Aktien von 10,5 Prozent. Ist der Cap bei 122 Euro am Laufzeitende am 29. Dezember 2014 nicht unterschritten, besteht die Chance auf eine Seitwärtsrendite von 8,9 Prozent (aufs Jahr gerechnet).
[highlight]Chartanalyse zum Durchklicken[/highlight][divider_flat]
Bildquelle: Allianz SE [bearbeitet]