Autor: Thomas Schumm

Europa hat gewählt. Es gab einen Rechtsruck. Diesen sollte man ernst nehmen, allerdings ist Europa nicht so weit ins Braune gerutscht, dass man sich Sorgen machen muss. Es wäre gut, wenn die demokaratischen Parteien sich nun mehr auf Europa besinnen und auch stärker demokratisch handeln würden. Gewählt wurde auch in der Ukraine. Dort haben die Menschen auch mit den Füssen abgestimmt. In den westlichen Gebieten war die Wahlbeteiligung sehr hoch. Man will Stabilität, weshalb es auch schon im ersten Wahlgang eine Entscheidung gab. Der DAX überspringt seinen Widerstand und klettert im Handelsverlauf auf ein neues Rekordhoch. Nun könnte der nächste Anlauf auf die Marke von 10.000 Punkten bevorstehen. Richtig gefeiert wird an der Börse in Mailand. Die Börsen in Frankreich und Griechenland tendieren freundlicher. Der Euro tendiert wenig verändert bei knapp über 1,36 Dollar. Der Präsident der Europäischen Zentralbank (EZB), Mario Draghi, betonte auf einer Notenbankkonferenz im portugisischen Sintra: „Wir lassen es nicht zu, dass die Inflation zu lange auf einem zu niedrigen Niveau verharrt“ und es bestehe „ein Risiko, dass sich Disinflationserwartungen verfestigen“. Im Bezug auf Meinungsverschiedenheiten innerhalb des Rates stellte er klar: „Es gibt keine Debatte über unser Ziel, das darin besteht, die Inflationsrate im Einklang mit unserem Mandat auf mittlere Sicht wieder auf ein Niveau von 2 Prozent zurückzuführen.“ In Fernost macht sich der Nikkei offenbar zu neuen Höhen auf. Charttechnisch wirkt das sehr interessant.

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Wenn sich EZB-Chef Mario Draghi Gedanken zur Geldpolitik macht, geraten die Kurse ins Rutschen. Er ist einer der einflussreichsten Männer Europas, ein Geld-Fürst, ein Alleinherrscher sagen mache. Seine Kontrahenten sind die Märkte. Sie versuchen ihn herauszufordern, doch Draghi hat eine mächtige Waffe: Er kann unbegrenzt Euros schaffen und damit länger als jeder andere Spekulant liquide bleiben. Bildquelle: ECB [View the story „ECB-President Mario Draghis Lane “ on Storify]

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Am 5. Juni ist es wieder soweit. Dann tagt der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) und wird über die weitere Zinspolitik entscheiden. Hat man die Aussagen der Pressekonferenz der letzten Ratssitzung noch im Ohr, sollte klar sein: Beim anstehenden Meeting werden die Zinsen gesenkt. EZB-Präsident Mario Draghi hat sich in diesem Punkt überraschend deutlich geäußert, was eigentlich nicht seine Art ist. Notenbanker halten sich sonst mit Ankündigungen zurück, sie wollen nicht ausrechenbar werden. Draghi hat hier sozusagen einen Paradigmenwechsel vollzogen. Präsidenten anderer Euro-Notenbanken haben nachgezogen und ebenfalls eine Lockerung angedeutet. Nun sagt aber Bundesbankpräsident Jens Weidmann: „Noch ist nichts beschlossen.…

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Wieder wenig Bewegung beim DAX im Vormittagshandel. Der Leitindex tendiert leicht ins Plus. Auch der ifo Geschäftsklimaindex bringt wenig Schwung. Die Stimmung in den Chefetagen fiel im Mai schlechter als erwartet aus. Der Index sinkt auf 110,4 nach 111,2. Unter dem ifo leitet vor allem der Euro, der deutlicher verliert. Der Nikkei profitiert von positiven Konjunkturhinweisen aus den USA und China, sagt man. Gold bleibt im Seitwärtstrend. Der Ausbruch, so er denn einmal stattfindet, dürfte heftig ausfallen. In Thailand sind mal wieder die Militärs an der Macht. Die Aktienkurse in Bangkong fallen.

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Seit 20 Monaten führen Anshu Jain und Jürgen Fitschen die Deutsche Bank. Heute ist Hauptversammlung. Wie bei der Deutschen Bank gewohnt gibt es auch Proteste. Das größte deutsche Geldhaus polarisiert immer. Fitschen umwirbt in seiner Rede die Aktionäre. Die Bank wolle sich in der Spitzengruppe der internationalen Finanzinstitute etablieren, aber man wolle auch den sehr ernstgemeinten Kulturwandel voranbringen. In der Vergangenheit seien einige Herausvorderungen größer als erwartet gewesen. Eine Dividende von 75 Cent sei langfristig für die Aktionäre nicht akzeptabel.

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Wieder ist mit dem DAX im Vormittagshandel nicht viel los. Aufgrund der guten Vorgabe der Wall Street legt er 0,3 Prozent zu. Spannend ist die Hauptversammlung der Deutschen Bank (siehe unten). Tendenziell gefragt bleiben Bundesanleihen. Der Bund Future legt leicht zu. Der Nikkei profitiert von positiven Konjunkturhinweisen aus China. Euro und Gold im Seitwärtstrend.

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Putin-Versteher, Russland-Gegner, aufgepasst! An der Börse in Moskau bewegen sich die Kurse wieder nach oben. Erst eine schöne Bodenbildung durch eine Schulter-Kopf-Schulter-Formation, dann ging es nach oben bis auf gut 300 Punkte im FTSE Russia Index, dann Verschnaufpause – und nun der nächste Schub. Heute ging es dabei über den Abwärtstrend. Was ist da in Russland los? Keine Krim-Krise mehr. Kein Ukraine-Konflikt? Doch! Aber die Börsianer blicken offenbar schon weiter. Purer Zynismus? Mag sein. Das Positive: Man billigt Wladimir Putin anscheinend noch einen Rest Demokratieverständnis zu. Überhaupt wirkt er (derzeit) nicht wie ein Kriegstreiber, er hat sich ja zuletzt, für…

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Sie kennen das ja schon aus den vergangenen Tagen, es ist Vormittag und da bewegt sich der DAX traditionell nur sehr wenig. Er wartet, auf was wohl? Richtig. Auf die Wall Street. Von dort erhofft man sich immer wieder neue Erkenntnisse. Gefragt sind heute die Versorger E.ON und RWE nach einer Empfehlung durch die Royal Bank of Scotland. SAP hat heute Hauptversammlung. Bewegungslosigkeit auch beim Gold und beim Euro. Spannend bleibt die Entwicklung an den europäischen Bond-Märkten. Bundesanleihen werden nach wie vor gekauft, während die Anleihen der Euro-Peripherie zum Teil deutlich verloren haben. In Japan sinkt der Nikkei leicht, da die Notenbank einstweilen keine weitere Lockerung der ohnehin schon ultralockeren Geldpolitik vorgenommen hat. Leichte Erholung in Thailand. Die Militärs holen die Konfliktparteien an einen Tisch. Die Aktienbörse in Moskau bleibt charttechnisch interessant.

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Es wirkt wie ein Zweifrontenkrieg. Auf der einen Seite: „Nur Bares ist Wahres“ oder „Cash mach fesch“. Auf der anderen: „War on Cash“ oder „No Cash Day“ oder „Wir nehmen leider keine 200 oder 500 Euro-Scheine an“. Die Bargeldgegner sagen immer wieder, dass Bargeld die Kriminalität fördere, weshalb etwa in Italien Bargeldgeschäfte über 1.000 Euro verboten sind oder in Frankreich über 3.000 Euro. Die Frage ist allerdings: Würde einem Teil der Kriminellen wirklich die Geschäftsgrundlage entzogen, wenn sie kein Bargeld mehr hätten – oder würden sie andere Wege finden? Meist ist auch das Verbrechen recht findig. Kürzlich wurde getwittert und geliked, dass Geld unglaublich schmutzig und bestimmt sogar gesundheitsgefährdend ist. Es ist ein Wunder, dass die Menschheit am Gebrauch von Bargeld noch nicht ausgestorben ist, bei all den Keimen, die darauf lauern. Wie sagte schon Kaiser Vespasian im alten Rom? „Pecunia non olet!“ „Geld stinkt nicht!“Er führte für öffentliche Toiletten und das Sammeln von Urin für die Gerber eine besondere Steuer ein.

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Eine Außenvision von Joep Huntjens, Head of Asian Fixed Income bei ING Investment Management in Singapur. Seine Analyse nach der Verhängung des Kriegsrechts in Thailand. Das thailändische Militär hat gestern Abend das Kriegsrecht verhängt, wies aber unmittelbar darauf hin, dass dies nicht als Putsch wie im September 2006 zu verstehen sei. Es wurde nicht versucht, die Regierung zu stürzen oder die bürgerlichen Freiheitsrechte einzuschränken. So wurden zum Beispiel öffentliche Versammlungen nicht verboten, und es herrscht keine Ausgangssperre. Nur einige Medien wurden mit der Begründung verboten, dass diese zu Gewalt aufrufen könnten. Das Kriegsrecht wurde nach wochenlangen Unruhen und sporadischen Gewaltausbrüchen…

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Nicht viel los im DAX am Vormittag, aber daran hat man sich schon gewöhnt. Der Schwung kommt in aller Regel erst dann, wenn Wall Street aufwacht. Vielleicht sollte man den Vormittagshandel in Deutschland gleich ganz sein lassen? Etwas Bewegung ist bei der Deutschen Bank. Die Aktie gewinnt leicht. Gestern hatte das Unternehmen eine Kapitalerhöhung in Höhe von 8 Milliarden Euro bekanntgegeben. Es wäre die zweitgrößte in der Unternehmensgeschichte. Die Kapitalbasis soll damit deutlich gestärkt werden. Anleger achten immer mehr auf Sicherheit und weniger auf eine hohe Eigenkapitalrendite, die häufig durch ein geringes Eigenkapital im Verhältnis zum Fremdkapital erreicht wird. Der skandalgeschüttelte Fahrradhersteller Mifa findet mit OPM Global, einer Tochter der indischen Hero Cycles, einen Investor, der 15 Millionen Euro in das Unternehmen steckt. Im März hatte das Unternehmen ein „Bilanzloch“ entdeckt. Die Aktie legt 40 Prozent zu. In Thailand wurde das Kriegsrecht / der Ausnahmezustand verhängt. Die Börse verliert. Die Nachfrage nach Gold war im ersten Quartal 2014 konstant im Vergleich zum Vorjahresquartal. Stagnation auch beim Goldpreis. Beliebt bleiben Bundesanleihen. Der Bund Future hält sich auf hohem Niveau.

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Die Bundesbank spricht im jüngsten Mai-Monatsbericht von einem „holprigen Start der chinesischen Wirtschaft in das neue Jahr“. Keine Frage, China Wachstum schwächt sich ab. In diesem Jahr rechnet der Internationale Währungsfonds (IWF) im einem Plus von 7,5 und im kommenden Jahr von 7,3 Prozent. 2010 waren es noch 10,5 Prozent. Doch China baut seine Wirtschaft um: Hin zu mehr Binnenkonsum und weniger Abhängigkeit von Exporten – es ist eine Lehre aus den Erfahrungen der Krisenjahre 2008 und 2009. Zudem drosselt Peking bei der Kreditvergabe. Der Blase am Immobilienmarkt soll – kontrolliert – die Luft abgelassen werden. Das langsamere Tempo ist…

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