Autor: Thomas Schumm

Wer hat nun wen angegriffen? Die Russen die Ukrainer? die Ukrainer die Russen? Es wird dementiert, bestätigt … alles nur Propaganda? Sicher ist nur, die Situation an der russisch-ukrainischen Grenze bleibt angespannt. Im DAX führt die Meldung über einen (angeblichen?) Angriff der ukrainischen Truppen auf russische Militärfahrzeuge, die zuvor auf ukrainisches Terretorium vorgedrungen sein sollen, zu einen Sturz von rund 200 Punkten kurz vor Handelsschluss. Der Dow Jones reagierte auf die Ereignisse schon deutlich besonnener. An der Wall Street standen eher die jüngsten US-Konjukturmeldungen im Fokus. Sie fielen eher negativ aus. Das Verbrauchervertrauen enttäuschte und der Empire-State-Index war schlechter als erwartet, allerdings überraschte die Industrieproduktion positiv. Die Wall Street nahm die Daten recht wohlwollend auf, ihr Kalkül: Wenn die Zahlen nicht sonderlich gut sind, dann wird es auch nicht so bald zu einer Leitzinserhöhung durch die Federal Reserve (Fed) kommen.
Der Öl-Preis zog nach der Eskalation in der Ukraine-Krise etwas an. Gold tendiert weiter seitwärts.
K+S hatte nach einer Verkaufsempfehlung durch Goldman Sachs einen versalzenen Börsentag.

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Es geht abwärts an den Börsen. Mal wieder. Und natürlich werden sich einige Tagesgeldliebhaber bestätigt sehen, sehr sogar. Der DAX rauscht in die Tiefe. Vom Hoch aus gerechnet summiert sich das Minus schon auf rund 1.000 Punkte oder 10 Prozent. Verluste! Verlust sind so ziemlich das Letzte, was ein deutscher Anleger machen möchte. Verluste tun weh, sie peinigen mitunter körperlich und sie bleiben im Gedächtnis haften, viel stärker als Gewinne, was vermutlich mit dem Schmerz zu tun hat. Also versucht der deutsche Anleger Schmerzen zu vermeiden, wobei doch Börsenaltmeister André Kostolany dereinst philosophiert hat, dass Börsengewinne immer auch Schmerzensgeld seien,…

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Der DAX schiebt sich nach oben. Erstmals seit Tagen ist kein Abwärtsdrang zu spüren. Die Lage entspannt sich somit etwas, auch wenn von einer Trendwende noch keine Rede sein kann. Dennoch die negativen Prognosen häufen sich, was ein Zeichen dafür sein könnte, dass viele bereits verkauft haben.
Die EON-Aktie steigt zum Beispiel nach einem Gewinneinbruch. In den Kursen war dieser allerdings schon enthalten.
Interesssant ist auch die Bewegung im Nikkei. Der japanische Index steigt an, wenn auch nur leicht, obwohl sich die Wirtschaftstätigkeit im zweiten Quartal um 1,7 Prozent (Prognose: -1,8 Prozent) abgeschwächt hat. Zurückzuführen ist das vor allem auf die Mehrwertsteuererhöhung am 1. April von 5 auf 8 Prozent. Dadurch wurden viele Ausgaben auf das ersten Quartal vorgezogen. Im ersten Quartal legte die Wirtschaft um 1,5 Prozent zu. Im zweiten Quartal ging nun der private Konsum um 5 Prozent zurück. Der Einbruch dürfte nur vorübergehend sein, aber dennoch sind die Zweifel am Erfolg der sogenannten Abenomics (ultralockere Geldpolitik) gewachsen. Der Anstieg im Nikkei ist vermutlich auch auf Spekulationen zurückzuführen, dass die Bank of Japan ihre Anleihekäufe noch ausweiten könnte.

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Heute um 11 Uhr wird die ZEW Konjunkturerwartung veröffentlicht. Der DAX hält sich zurück. Auch sonst herrscht urlaubsbedingte Ruhe. Die Stimmung am Markt bleibt jedoch angeschlagen. So recht kaufen mögen die wenigsten, zu groß ist noch die Unsicherheit – und vor allem scheint der Kursrutsch noch nicht ausgestanden zu sein. So ist zu fürchen, in ein fallendes Messer zu greifen, wenn man jetzt den Einstieg wagt.

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Technische Gegenreaktion beim DAX auf die vorangeganenen Verluste. Der Markt war kurzfristig überverkauft. Eine Trendwende muss dies allerdings nicht sein. Der Grund für den heutigen Optimismus ist vor allem der Anstieg des Dow Jones zum Wochenschluss. Für Entspannung sorgt auch die Situation in der Ukraine. Russland hat ein Manöver an der Grenze planmäßig beendet. Generell überwiegt eine abwartende Haltung. Aber ob das schon die Wall of Worry ist, an denen der Markt nach oben klettern kann, bleibt abzuwarten. Gefragt bleiben nach wie vor Bundesanleihen. Die Umlaufrendite erreichte am Freitag einen rekordniedrigen Stand von 0,86 Prozent.

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Was bei der Allianz Spaß macht: Sie liefert. Im zweiten Quartal klettert der Umsatz um 10 Prozent, der Quartalsüberschuss verbessert sich um 10,5 Prozent, das Eigenkapital wird um 9,8 Prozent auf 55 Milliarden Euro gestärkt und der Ausblick für das Gesamtjahr bestätigt. Bei der Allianz bekommt man somit etwas für sein Geld. Das Unternehmen wird derzeit an der Börse mit einem Marktwert von 55,4 Milliarden Euro gehandelt. Die Dividende hat im vergangenen Jahr 5,30 Euro je Aktie betragen, woraus sich eine Dividendenrendite von 4,3 Prozent errechnet. Es ist allerdings, auch angesichts des Ausblicks, gut möglich, dass die Dividende auf 5,70…

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Was soll man lange herumreden: Mit den Kursen im DAX geht es abwärts. Steil. Schnell. Sind die Dämme erst einmal gebrochen, wird verkauft, allein, weil verkauft wird. So ist das an der Börse. Unterstützungslinien zählen da nur noch wenig. Sie werden gebrochen und dann die nächst angepeilt. Der Markt sei überverkauft. Egal. Auch das ist ohne größere Bedeutung in solchen Phasen. Ohnehin hält sich der Markt noch recht gut, was ein Indiz dafür sein könnte, dass der finale Ausverkauf noch nicht stattgefunden hat.
Allianz steigert das Konzernergebnis um 10,5 Prozent. Die Börse ist zufrieden und die Allianz-Aktie legt zu.
Die Autobauer leiden dagegen unter der Furcht vor einer konjunkturellen Abschwächung. In China wollen die Behörden anscheinend die Preise für ausländische Automobile drücken.
Gold kommt nach wie vor nicht so recht vom Fleck, was man so und so sehen kann. Positiv, weil all die Krisen noch als lösbar angesehen werden und deshalb noch kein Run auf Gold stattgefunden hat. Negativ, weil dies noch ausstehen könnte.

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Es ist schon eine kuriose Sache. Die Deutsche Telekom will wohl nichts sehnlicher, als ihre US-Tochter loszuwerden. Dabei hat T-Mobile US nun erstmals die Marke von 50 Millionen Kunden überschritten. Allein im zweiten Quartal kamen 1,47 Millionen Neukunden hinzu, davon 908.000 unter der eigenen Marke. Der Umsatz wächst in den USA um 9,2 Prozent auf 5,3 Milliarden Euro und das Vorsteuerergebnis legt um 16,5 Prozent auf 1,1 Milliarden Euro zu, auch durch den Verkauf von Lizenzen. Der Gesamtumsatz der Telekom geht dagegen im Quartal um 0,3 Prozent auf 15,1 Milliarden Euro zurück und der Vorsteuergewinn steigt lediglich um 0,3 Prozent…

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Die Commerzbank ist derzeit an der Börse knapp 12 Milliarden Euro wert. Es waren auch schon mal nur noch rund 6 Milliarden Euro. Das war vor gut einem Jahr. Seitdem hat sich doch etwas getan in der Commerzbank. Vor allem wurden faule Immobilien- und Schiffskredite aus der Bilanz geschafft. Das Segment nennt sich Non-Core-Assets (NCA) – sozusagen die Bad Bank der Commerzbank – und hatte im ersten Halbjahr 2013 ein Volumen von 136 Milliarden Euro, was damals dem 23-fachen der Marktkapitalisierung entsprach. Ende Juni 2014 hatte die Bank noch 92 Milliarden Euro Problemkredite in den Büchern (Faktor 8 des Börsenwerts).…

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Heute tagt die Europäische Zentralbank (EZB). Etwas grundsätzlich Neues ist von dort kaum zu erwarten. Aber wer weiß, vielleicht hat EZB-Chef Mario Draghi ja eine Überraschung für die Finanzwelt. Wobei: Zurzeit läuft es doch in seinem Sinne. Der Euro ist recht schwach und es gibt zaghaft Zeichen einer konjunturellen Besserung in Spanien, Griechenland und Portugal, auch wenn die Situation dort noch schwierig bleibt. Sorgen könnten eher Italien (Rezession und ausbleibende Strukturreformen) und Frankreich (ausbleibende Strukturreformen) machen. Zudem scheint die Konjunktur in Deutschland aus dem Tritt zu geraten. Gestern schwache Auftragseingänge, heute eine maue Industrieproduktion im Juni mit plus 0,3 Prozent (Erwartung: +1,2 Prozent).
Der DAX schwankt, mit Tendenz nach unten, um die Nulllinie. Deutsche Schulden bleiben ein Verkaufsschlager. Der Bund Future tendiert freundlich bislang.
Die Aktie der Commerzbank profitiert von guten Ergebnissen. Insbesondere von einer geringeren Risikovorsorge.
Auch die Telekom meldet erfreuliches vom zurückliegenden Quartal. Gut lief es bei der US-Tochter, die zum Verkauf steht, für die sich aber scheinbar nur schwer ein Käufer findet. Gestern war die Aktie aus diesem Grund eingebrochen.

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Es ist eine Geschichte um Misswirtschaft, Sturheit, Autarkie, Freiheit, Gewissen, Gerechtigkeit, Renditestreben — und Moral. Argentinien ist pleite, mal wieder, ist man versucht zu sagen. Doch so richtig bankrott ist das Argentinien eigentlich nicht. Es will nur nicht seine Schulden an ein paar Hedgefonds zurückzahlen, weswegen das Land von den Ratingagenturen als zahlungsunfähig eingestuft wurde. Tango an den Finanzmärkten: Melancholie, Morbidität und durchaus auch Ernst. Große Gefühle – oder doch nur kaltes Kalkül? Wer führt, wer wird geführt? Gefühle – gibt es diese überhaupt in der Wirtschaft- und Finanzwelt, dort wo Rendite, Gewinn und Nutzenmaximierung regieren? Wo über allem die…

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