Rubrik: Feature

Plusvisionen richtet einige schnelle Fragen an Wolfgang Trier, Vorstandschef bei Softing (517800). Dabei geht es um den Rekordauftragsbestand von 77,5 Millionen Euro, den jüngsten Großaufträgen im Automotive-Segment, unzuverlässigen Lieferketten bei Halbleitern und um die zunehmende Verbreitung der Elektromobilität, die Softing weitere Türen öffnet. Eine deutliche Ausweitung des Ebit, insbesondere des operativen Ebit, sieht er dabei als das Kernziel seiner Bemühungen.

Als wir im Mai über die Hensoldt-Aktie berichtet hatten, war die Euphorie um das Papier nahe dem Höhepunkt. Denn Putins Krieg in der Ukraine sorgte damals dafür, dass Rüstungswerte schnell in den Fokus der Anleger gerieten. Heute hat sich die Euphorie um diese Papiere etwas gelegt. So notiert Hensoldt-Aktie (HAG000) gut zehn Prozent unter dem damaligen Niveau. Doch dies kann durchaus eine gute Kaufgelegenheit sein.

Der Einmarsch der russischen Armee in der Ukraine sorgte auch in der Henkel-Konzernzentrale für jede Menge Sorgenfalten. Denn in Russland unterhält der Konsumgüterkonzern 19 Standorte mit rund 2.500 Mitarbeitern. Daher rutschte der Kurs der Henkel Vorzüge (604843) nach Kriegsbeginn kräftig ein. Die Abwärtsbewegung, die im Bereich um 83 Euro startete, lief bis zum Zwischentief bei 56,80 Euro. welches Mitte Juni erreicht worden war. Zuletzt setzte aber eine Erholung ein, die gute Gründe hat und sich fortsetzen sollte.

Als wir uns zuletzt mit Nemetschek beschäftigten, war die wirtschaftliche Welt noch weitestgehend in Ordnung, denn der Einmarsch der russischen Armee in der Ukraine war Anfang Februar noch nicht Realität, weshalb auch die Aktienmärkte – und auch die Nemetschek-Aktie – ein gutes Stück höher notierten, als zum jetzigen Zeitpunkt. Die jüngsten Zahlen bei Nemetschek zeigen aber, dass das Geschäft des Spezial-Softwareanbieters sehr gut läuft, weshalb wir der Aktie durchaus Potenzial zubilligen.

Der Chart der Fortec Elektronik-Aktie ist in diesen Zeiten schon fast eine Seltenheit: Seit November 2020 bewegt er sich, wenn auch unter heftigen Schwankungen, recht unbeirrt nach oben – und das trotz querliegender Container-Schiffe, Lockdowns in China, des Kriegs in der Ukraine oder generell brüchiger Lieferketten. Aber dem Elektronik-Händler ist es im abgelaufenen Geschäftsjahr 2021/22 auch gelungen ein Rekordergebnis zu erzielen. Wie es mit der Aktie weitergeht.

Das sind schon mutige Aussagen: K+S Vorstandschef Burkhard Lohr hält trotz der galoppierenden Gaspreise an den Gewinnzielen für 2022 fest Demnach soll die Prognose für das operative Ergebnis (Ebitda) auch dann erreicht werden, wenn es zu Engpässen bei der Verfügbarkeit von Erdgas und einer Gasumlage im vierten Quartal kommen sollte. Aktuell geht der Top-Manager von einer Belastung durch den Gaspreis im niedrigen dreistelligen Millionen-Euro-Bereich aus. Trotzdem will Lohr ein Ebitda von 2,3 bis 2,6 Milliarden Euro erzielen. Trotzdem sprang die K+S-Aktie (KSAG88) nach der Zahlenvorlage, die Mitte August nur kurzfristig an. Wir sehen allerdings gute Kurschancen.

Explodierende Gaspreise machen der chemischen Industrie derzeit zu schaffen und schicken die Aktien der Branche auf Talfahrt. Kräftig Federn lassen musste auch das Papier von IBU-tec (A0XYHT). Die frisch vorgelegten Halbjahreszahlen des Batteriematerialspezialisten zeigen aber, dass die Stimmung offenkundig deutlich schlechter ist als die tatsächliche Lage. Denn der Umsatz lag mit 29,6 Millionen Euro rund 47 Prozent über dem Vorjahreswert. Das operative Ergebnis (Ebitda) stieg deutlich überproportional um 131 Prozent auf 3,7 Millionen Euro. Der Vorjahreswert war dabei sogar noch um die Kosten der damaligen Kapitalerhöhung und Versicherungsleistungen bereinigt worden, sonst wäre die Steigerung noch größer gewesen.

Wacker Chemie wuchs auch im zweiten Quartal kräftig und generierte dabei den höchsten Quartalsumsatz der Firmengeschichte. Er stieg um 45 Prozent auf 2,17 Milliarden Euro. Da die stark gestiegenen Kosten für Energie und Rohstoffe zu einem wesentlichen Teil über höhere Preise ausgleichen werden konnten, kam es beim Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) zu einer Verdoppelung auf 625,8 Millionen Euro. Als Folger steigt die Jahresprognose, die Aktie tritt aber auf der Stelle.

Vor 16 Monaten war gerade Marco Rose als Trainer und Hoffnungsträger verpflichtet. Zudem mehrten sich die Gerüchte, wonach Wunderstürmer Erling Haaland sich zeitnah verabschieden würde. Inzwischen sind sowohl Rose als auch Haaland Geschichte bei den Dortmundern. Und der ordentliche Saisonstart ist nach der überflüssigen und späten Niederlage im Heimspiel gegen Werder Bremen am vergangenen Wochenende auch im Eimer. Kein Wunder, dass die Aktie zum Wochenbeginn mitleidet.

Die Aktie von Delivery Hero spaltet die Anlegergemeinde. Während einige Analysten nach den neuesten Nachrichten aus der Firmenzentrale jubeln, dass die Gewinnschwelle in Sicht zu sein scheint, sehen andere Marktteilnehmer viel mehr ein Ende des Liefer-Hypes, der vor allem zu den Zeiten der Corona-Ausgangsbeschränkungen die Delivery Hero-Aktie (A2E4K4) befeuerte. Wir gehören zu der Gemeinde der Vorsichtigen (bzw. der Pessimisten) und stellen zu dieser Meinung Anlage-Zertifikate vor, raten aber vom Aktienkauf ab.

Plusvisionen richtet einige schnelle Fragen an Johannes Schmidt, Vorstandschef der Indus Holding (620010), zur Entwicklung im ersten Halbjahr. Bei einem Umsatzwachstum von 11,1 Prozent auf 944,9 Millionen Euro, war das operative Ergebnis (Ebit) mit 9,2 Prozent auf 51,1 Millionen Euro leicht rückläufig. Die Entwicklung machte dabei eine Anpassung der Jahresprognose notwendig.

Die Encavis-Aktie strebt stramm aufwärts. Aber klar, es läuft für den Hamburger Käufer und Betreiber von Wind- und Solarparks: Erweiterte Erzeugungskapazitäten, eine höhere Wind- und Solarperformance sowie aktuell hohe Strommarktpreise treiben Umsatz und Ergebnis in den ersten sechs Monaten des Geschäftsjahres 2022 deutlich über die Vorjahreszahlen. Kann die Aktie ihren Aufwärtstrend fortsetzen?