Rubrik: Wert

Es gibt auch noch Biotechnologie- oder Pharmaunternehmen, die erfolgreich sind, obwohl es keinen Zusammenhang zu einem Corona-Impfstoff geht. Die Rede ist von Paion, einem kleineren biopharmazeutisches Unternehmen aus Aachen, das auch über Standorte in New Jersey (USA) und Cambridge (Großbritannien) verfügt. Die Paion-Aktie gehört am heutigen Freitag zu den größten Gewinnern. Auslöser waren gute Phase-III-Studienergebnisse für das Narkosemittel Remimazolam, die nun zeitnah zur EU-Zulassung führen sollten. Wir sagen, warum das Papier nur für Anleger mit Geduld eine Anlageidee sein kann.

Fast möchte man als Anleger niederknien beim Anblick des Kurses der Tesla-Aktie. In Euro umgerechnet erreicht der Börsenwert nun rund 200 Milliarden Euro. Das ist sogar mehr als der bislang weltweit wertvollste Autobauer Toyota und (weit) mehr als die deutschen Fahrzeughersteller Volkswagen, Daimler und BMW zusammen. Was hat Tesla, was andere nicht haben? Kann die Aktie weiter ansteigen?

Jungheinrich rudert für 2020 zurück. Der Gabelstapler-Hersteller erwartet nur noch einen Umsatz im kommenden Jahr zwischen 3,6 und 3,8 Milliarden Euro – nach rund vier Milliarden Euro in 2019. Noch heftiger wird der Rückgang beim operativen Ergebnis (Ebit) ausfallen. Es soll nur noch bei 150 bis 200 Millionen Euro liegen, nachdem für 2019 als Guidance 240 bis 260 Millionen Euro auf dem Zettel stehen. Als Folge brach die Vorzugsaktie (621993) rund 20 Prozent ein. Wir sagen, warum der Titel trotzdem interessant ist und wie ein cleverer Einstieg erfolgen kann.

Das Einzige, was diesem Konzern zum Verhängnis werden könnte, scheint der eigene Erfolg zu sein. Amazon und sein Chef Jeff Bezos greifen nach der Weltherrschaft. Der Börse ist das ein Kurs von 1.585 Dollar und eine Marktkapitalisierung von 769 Milliarden Dollar wert – mehr war es noch nie. Auf die Bewertung der Aktie wird nicht mehr geschaut. Ein Warnzeichen? Pessimisten, die wagemutig gegen den vorherrschenden Trend setzen wollen, könnten auch zu einem Endlos-Turbo-Short greifen. Beispiel: CA0RJZ.

Tesla ist Glaubenssache und wo Glaube ist, da sind auch Jünger und wo Jünger sind, da steigen die Kurse, meist, sehr stark. Bei der Tesla-Aktie ist das so, obwohl das Unternehmen noch nie Gewinn gemacht hat, im ersten Halbjahr gerade einmal 47.077 auslieferte und an der Börse dennoch rund 50 Milliarden Euro wert ist. Aber Tesla hat etwas Wesentliches erkannt. Macht das die Aktie so wertvoll? Charttechnisch wirkt die Situation durchaus positiv.

Es ist ein schwieriges Kursniveau für die Allianz-Aktie – charttechnisch. Bei rund 180 Euro war die Aktie bereits nach einer steilen Erholung Mitte 2007 wieder nach unten abgeprallt. Erst mit der 2009 einsetzenden Aufwärtsbewegung – anfangs unter starken Schwankungen – hat sich die Aktie nun wieder an diese Marke herangeschoben – und mit 184 Euro sogar schon kurz darübergeblickt. Wird die Allianz-Aktie es schaffen diese wichtige Chartbarriere zu knacken?

Da sich die deutsche Börsenwelt gerade einen naga-t, sei an einen anderen (einstigen) Hoffnungswert der Tech-Szene erinnert: Twitter. Ja, das klingt nun sehr old fashioned, doch auch Twitter war mal Hype. Nicht so wie Naga, deren Geschäftsmodell ich (noch) nicht (ganz) verstanden, was jedoch nichts heißen muss, allerdings sollte auch Twitter mal groß – ganz groß – rauskommen. Derzeit ist Twitter an der Börse 14 Milliarden Dollar oder umgerechnet gut zwölf Milliarden Euro wert. Im vergangenen Jahr betrug der Verlust 457 bei einem Umsatz von 2.529 Millionen Dollar. Charttechnisch sieht die Situation bei Twitter aktuell recht konstruktiv aus. Es hat eine breite Bodenbildung stattgefunden, so wie es aussieht. Gelingt nun der Ausbruch noch oben?

Tesla: Der Sonnenkonzern aus Kalifornien, der auch Autos, Elektroautos, gerne selbstfahrend, produziert. Er ist an der Börse nun rund 55 Milliarden Euro wert, ebenso viel wie BMW. Nur dass BMW im vergangenen Jahr gut zwei Millionen Fahrzeuge ausgeliefert hat und damit einen Umsatz von 94,2 und einen Jahresüberschuss von 6,9 Milliarden Euro erwirtschaftete. Zu Vergleich: Tesla verkaufte 76.000 Fahrzeuge und erzielte einen Umsatz von 6,3 Milliarden Euro. Der Nettoverlust lag bei 602 Millionen Euro. Allein im ersten Quartal 2017 summierten sich die Miesen auf 295 Millionen Euro, weil Tesla für das neue Modell 3 investieren musste. Wie ist dieser Börsenwert bei solchen Geschäftszahlen zu rechtfertigen? Es geht ganz klar um Träume, die auch zum Alptraum werden können.

Halbleiterwerte sind an der Börse wieder gesucht. Einige Übernahmen in der Branche haben letztendlich auch die deutsche Elmos Semiconductor aus ihrem Tiefschlaf erwacht. Doch auch die operative Entwicklung der Dortmunder kann sich sehen lassen. Denn das Unternehmen, welches sich vor allem auf Systemlösungen für die Automobilindustrie kommt immer besser in Schwung. Das erste Quartal zeigte dies nur bedingt: Der Betriebsgewinn (Ebit), also der Gewinn vor Steuern und Abschreibungen, erreichte 0,8 Millionen Euro. Im zweiten Quartal sah es bei Elmos aber schon deutlich besser aus. Bei einem Umsatzplus von 1,21 Prozent auf rund 55 Millionen Euro erzielten die Halbleiter-Experten einen Betriebsgewinn von 4,8 Millionen Euro.