Rubrik: Telekom

Die Deutsche Telekom macht Schlagzeilen: Diese Woche meldeten die Bonner, dass T-Mobile Niederlande verkauft wird, damit frisches Geld die Kasse kommt. Gleichzeitig stockt der Konzern seine Beteiligung an T-Mobile US weiter auf. Möglich ist dies über einen Aktientausch. Dazu erhöht die Telekom zunächst ihr Kapital, gibt die neuen Papier aber direkt an den japanischen Technologieinvestor Softbank weiter. Dieser schiebt im Gegenzug sein Aktienpaket an T-Mobile US zu den Deutschen. Und fertig ist der Big Deal.

Am gestrigen Donnerstag äußerte sich Goldman Sachs positiv zur Aktie der Deutschen Telekom, die daher als Tagesgewinner der DAX-Werte aus dem Handel ging. Die Begründung: Goldman hat das Kursziel erhöht und die T-Aktie in ihre sog. „Conviction Buy List“ aufgenommen. Darin finden sich günstige und aussichtsreiche Werte – zumindest aus Sicht der Experten. Goldman-Analyst Andrew Lee lobte den Ausbau des Glasfasernetzes für das schnell Internet. Nach seiner Information erzielt die Telekom hier gute Fortschritte und gibt weniger Geld aus, als zunächst dafür kalkuliert war. Wir sagen, warum wir uns nur teilweise der Einschätzung anschließen und das meilenweit entfernte Kursziel nicht wichtig nehmen.

Die Telekom-Akite (555750) kann sich heute dem schwachen Gesamtmarktumfeld entgegenstellen: Dazu hat maßgeblich die Privatbank Berenberg beigetragen. Deren Analysten haben den Titel von „Hold“ auf „Buy“ hochgestuft und gleichzeitig das Kursziel von 12 Euro auf 17,70 Euro kräftig erhöht. Der Optimismus der Experten beruht vor allem auf den guten Chancen im US-Geschäft und deutlich reduzierten Risiken bei Glasfaseranschlüssen für Haushalte auf dem noch immer enorm wichtigen deutschen Markt.

Die Deutsche Telekom-Aktie (555750) machte den Anlegern zuletzt nicht viel Freude. Denn die jüngste Erholung des Gesamtmarktes ging an dem T-Papier nahezu spurlos vorbei. Trotzdem gibt es Hoffnungen, da charttechnisch ein neuer Boden in Sicht ist. Zudem lockt die Dividende, die wiederum auch ein Bonus-Zertifikat interessant macht.

Droht den Gesprächen über die Fusion des US-Mobilfunkers Sprint mit der Telekom-Tochter T-Mobile US das Aus? Die Sprint-Mutter Softbank will anscheinend die Gespräche abzubrechen, da sich die Parteien nicht über die zukünftigen Besitzverhältnisse einig werden. Die T-Aktie leidet unter dieser Unsicherheit. Dennoch bleibt sie für Langfristanleger wegen ihrer hohen Dividendenrendite einen Blick wert. Die stattliche Dividende macht auch Bonus-Zertifikate interessant: PR381L bietet beispielsweise einen Renditechance von mehr als fünf Prozent bis Mitte März.

Ich habe mir abgewöhnt Marktberichte über das tägliche Börsen-Geschehen zu lesen, zu hören oder mir anzusehen. Sie machen mich einfach wahnsinnig nervös. Sie bringen nichts – und im übelsten Fall kosten sie auch noch Geld. Schnappatmung! Nach einem schönen Börsenvortag steht man als Anleger früh nichtsahnend auf und liest: „Verkaufswelle rollt“, „Jetzt kommt die erwartete Korrektur“, „Kursrutsch“. Dabei war gestern noch die Börsenwelt vollkommen in Ordnung. Da war davon die Rede, dass sich die Hausse fortsetze, die Konjunktur laufe und überhaupt die Notenbanken und Trump und die Wahlen und Marcon, Merkel und der Schulz-Zug … Puh! Vergessen? Nun werde es eng für die Optimisten. Plötzlich. OMG! Ich bin einer. Demnächst zerquetscht von der Baisse?

Telekom Hauptversammlung – erstmal die Zahlen: Die Dividende soll im Einklang mit dem freien Cash-flow wachsen. Dieser stieg 2015 um 9,8 Prozent auf 4,5 Milliarden Euro. Die Dividende wird für das Jahr 2015 um 10 Prozent auf 0,55 Euro steigen, was aktuell einer Dividenden-Rendite von 3,35 Prozent entspricht. Der Konzernumsatz legt um 10,5 Prozent auf 62,2 Milliarden Euro zu und der Konzernüberschuss kletterte gegenüber 2014 um fast 70 Prozent auf 4,1 Milliarden Euro. Mit 10,8 Milliarden Euro investierte die Telekom – vor allem in die Netze – im abgelaufenen Jahr 13,6 Prozent mehr als 2014. Es war ein recht erfolgreiches Jahr für die Telekom.

Es läuft alles nach Plan. Der Euro fällt und der DAX steigt. Die Jahresendrallye scheint doch mehr als nur angerichtet zu sein – es wirkt als sei die Börse bereits mittendrin. Für die Aktien-Optimisten unter Ihnen ist das ein Grund zu feiern. Der DAX könnte sich nun in Richtung der alten Jahreshochs bei – sind wir heute einmal großzügig – 12.500 Punkten machen.

Ach die Telekom. Was haben wir nicht schon alle gefeiert und auch geweint mit ihr. Haben freudig gezeichnet und Kurs-Gipfel erklommen (damals), sind herabgestiegen mit ihr, dorthin, wo es ganz dunkel wird im Chart. T-Aktie und Anleger. Sie haben sich lieben und hassen gelernt. Sind aneinandergewachsen, obwohl man das NIE bei einer Aktie tun sollte, sich emotional binden, weil man dann NIE mehr von dieser Aktie loskommt. Aber was will man machen. Auch Anleger sind Menschen. Aber nun wird alles wieder besser bei der Telekom.

Auch solche Tage braucht es an der Börse. Es ist wenig bis gar nichts los. Na ja, natürlich gibt es Griechenland. Doch das Aufregungspotenzial dieses Themas ist doch arg gesunken. Das griechische Parlament hat weitere Reformen durchgewunken – man braucht halt Geld und da möchte man schon ein bisschen guten Willen demonstrieren. Der Euro dankt es mit einem Anstieg bis auf 1,10 Dollar, was natürlich dem DAX gar nicht gefällt. Er verharrt im Prinzip auf Vortagesniveau. Vielleicht hat er sich doch entschlossen, noch die Löcher (Gaps) zu stopfen, die auf dem Weg nach oben entstanden sind. Auf jeden Fall wirkt es etwas unausgegoren. Nach oben fehlt der Elan, nach unten will man auch nicht.

Der DAX entwickelt sich verhalten. Nach dem steilen Anstieg der vergangenen Tage ist das aber auch nicht weiter verwunderlich. Es waren sieben weiße Kerzen in Folge. Allein das ist erstaunlich und spricht für einen gewissen grundsätzlichen Drang nach oben. Aber klar, Griechenland und China sind noch nicht vom Tisch. Insbesondere die konjunkturelle Entwicklung in der Volksrepublik sollte man sorgsam verfolgen.

Heute war Sitzung der Europäischen Zentralbank (EZB) in Frankfurt. EZB-Präsident. Mario Draghi, hat natürlich auch über Griechenland gesprochen. Die Hilfskredite (ELA) für die griechischen Banken wurden um 900 Millionen Euro erhöht. Die EZB sei nicht dafür zuständig zu entscheiden, welches Land in die Eurozone gehöre oder nicht. Deshalb habe man auch sehr umfänglich ELA-Kredite gewährt, heißt es von Draghi. Der Vorwurf einer Liquiditätsverknappung sei angesichts von 90 Milliarden Euro ELA-Kredite doch sehr abenteuerlich. Aber ELA-Kredite dürften auch nicht an Pleite-Banken vergeben werden, so sei eben mal die Satzung.