Rubrik: Telekom

Charttechnisch klettert der DAX heute über den kurzfristigen Abwärtstrend und reißt erneut eine Kurslücke (Gap). Schon am Freitag war er mit einer derartigen Dynamik angestiegen, dass eine kleine Spalte zwischen Donnerstags- und Freitagskerze zurückblieb. Das ist einerseits positiv und andererseits negativ. Positiv, weil es zeigt, dass der Markt schnell nach oben möchte und negativ, da der DAX dazu neigt, Kurslücken über kurz oder lang zu schließen, also er nochmals auf das Ausbruchsniveau zurückfällt.

Der DAX sieht es wohl ähnlich und klettert zum Wochenschluss um 2,9 Prozent und schiebt sich bis an die kurzfristige Abwärtstrendlinie bei knapp 11.400 Punkten heran. Bei der Aufwärtsbewegung heute hat sich sogar eine Kurslücke (Gap) aufgrund der Dynamik gebildet. Traditionell sieht der DAX solche Lücken auf Dauer nicht gerne und neigt dazu diese früher oder später zu schließen.

Charttechnisch hat sich beim DAX wenig getan. Der Abwärtstrend ist nach wie vor nicht gebrochen, aber die Unterstützung bei rund 11.000 Punkten scheint gehalten zu haben. Fazit: nach oben fehlt derzeit der Elan, nach unten besteht kein Interesse. Und ja, um auch heute Griechenland nicht völlig unerwähnt zu lassen, am Wochenende steht das Referendum an, vermutlich möchte man sich auch davor nicht größer positionieren.

Alles dreht sich weiter um die Zinsen. Der Bund Future bricht zeitweise weiter ein. Die Europäische Zentralbank (EZB) will laut deren Präsident Mario Draghi hier auch nicht helfend einspringen, zumindest nicht über das Maß hinaus, wie die EZB ohnehin schon in das Marktgeschehen eingreift, hieß es heute auf der Pressekonferenz. Am Schluss schaffte der Euro Bund Future doch noch ein Plus. Vielleicht waren es die Aussagen von Kanzlerin Angela Merkel, die Griechen unbedingt im Euro halten zu wollen (was auch sonst). Zudem bekommt Griechenland eine Zahlungsaufschub und darf seine Schulden später tilgen.

Optimismus allenthalben. Der Präsident der Europäischen Zentralbank (EZB), Mario Draghi, blickt zuversichtlicher in die konjunkturelle Zukunft der Eurozone. Er sehe keine Risiken auf der Abwärtsseite, weshalb das Anleihe-Kaufprogramm nicht ausgeweitet werden müsse. Das beflügelt den Euro, der sich nahe an die Marke von 1,13 Dollar heranschiebt. Das ist der stärkste Anstieg innerhalb von zwei Tagen in den vergangenen sechs Jahren. Das ist ein deutliches Statement für weitere Kurssteigerungen gegenüber dem Dollar. Der Euro scheint ernsthaft an einer deutlichen Erholung interessiert zu sein. Man sollte sich bei Euro wohl wieder eher auf der Long-Seite positionieren.

Der DAX hat schon den Vorsommer-Blues oder der griechische Wein, gestern in der Kanzleramtstaverne ist ihm auf den Magen geschlagen. Bei Frau Merkel war gestern große Griechenland-Rund. IWF-Chefin Christine Lagarde war da, EZB-Präsident Mario Draghi, EU-Kommissionschef Jean-Claude Juncker und auch Frankreichs Staatschef François Hollande. Es solle noch ein letztes Angebot der Gläubiger an Griechenland geben. Don’t panic. Meist folgen in Europa auf das letzte Angebot noch weitere letzte Angebote. Also Griechenland ist noch lange nicht draußen aus der Eurozone.

Charttechnisch befindet sich die T-Aktie in einem leichten, kurzfristigen Abwärtstrend. Nun ist das Papier auf einem robusteren Unterstützungsniveau angekommen. Die kurzfristigen Indikatoren sind überverkauft, was aber nichts heißen muss bei einer Bewegung nach unten. Richtig Mut macht der Chart derzeit nicht.

Der DAX scheint schon in ein vorgezogenes Sommerloch gefallen zu sein. Es herrscht eine gewisse Trägheit. Immerhin – und man soll ja auch nicht undankbar sein – das deutsche Aktienbarometer notiert ein halbes Prozent zum Wochenauftakt im Plus, ist doch auch schon was. Spannend ist die charttechnische Situation. Der DAX ist an einer Kreuzunterstützung angekommen. Bislang scheint diese zu halten, was positiv ist. Aber: Der DAX könnte sich in den kommenden Tagen aber auch um diese Linien wenig scheren und sich einfach stur seitwärts bewegen.

Ja, ja, DAX, das denke ich mir, dass dir das gefällt. Der Euro gibt nach und schon geht es mit dir nach oben. Dabei hatte es so gut gar nicht angefangen, aber da lag der Euro auch noch in der Gewinnzone. Erst im Laufe des Handelstages gab er nach und fiel bis auf 1,1350 Dollar zurück. Die Gründe für den Euro-Rückgang: klar, Griechenland. Diesmal ist es die Deutsche Bundesbank, die ein recht verheerendes Zeugnis ausstellt. Die schönsten Zitate aus dem aktuellen Monatsbericht:

Der DAX schwankt sich so durch die Woche. Heute mäandert er zunächst um die Nulllinie, um dann doch deutlicher abzustürzen.

Für Druck sorgten die Einzelhandelsumsätze aus den USA für den April. Die Amerikaner halten sich mit Käufen zurück, was wieder ein Indiz dafür sein kann, dass es mit der US-Konjunktur nicht sonderlich gut läuft und die amerikanische Notenbank (Fed) sich viel Zeit lassen kann mit einer Leitzinserhöhung. Die Börsianer sehen derzeit allerdings eher die negativen Konjunkturaspekte.

So, der DAX hatte dann also nicht die Eier (die Pointe muss sein) mit einem Plus und über der Marke von 12.000 Punkten in das lange Oster-Wochenende zu gehen. Im Prinzip ist es wie in den vergangenen Tagen, rauf will er nicht, aber runter auch nicht. Es ändert sich somit nicht viel im Index-Stand. Aus den USA kamen recht gute Konjunkturdaten (Auftragseingänge), was nicht unbedingt ein gutes Zeichen für die Börse sein muss, denn dann, so die gängige Denkweise, könnte die amerikanische Notenbank Federal Reserve (F ed) gewillt sein die Leitzinsen anzuheben.

Alle Achtung, der DAX drückt vor den Feiertagen offenbar noch einmal richtig auf das Tempo. Mit einem schwungvollen Plus von 1,4 Prozent klettert er über die Marke von 12.000 Punkten und knackt dabei den sehr kurzfristigen Abwärtstrend (seit Mitte März). Deutsche Aktien bleiben somit bei den Investoren beliebt. Das mag auch daran liegen, dass der Euro gegenüber dem Dollar derzeit wieder leicht nachgibt, was grundsätzlich gut für die deutsche Exportindustrie ist. Die genießt sicherlich den für Deutschland viel zu niedrigen Euro-Kurs.