Rubrik: Steico

Die Bau-Branche meiden Anleger derzeit „wie der Teufel das Weihwasser“. Das ist durchaus nachvollziehbar, schließlich ist es um den Bau durch gestiegene Zinsen und Baukosten sowie zahlreichen bürokratischen und regulatorischen Hürden nicht sonderlich gut bestellt, gelinde gesagt. Gleichzeitig fehlt es aber an tausenden von Wohnungen, woran sich kurz- und mittelfristig nicht viel ändern dürfte angesichts eines nach wie vor hohen Zuzugs und einer mauen Neubautätigkeit. So befindet sich auch der Kurs der Steico-Aktie (Holzfaserdämmstoffe und Holzbausysteme) im Keller – allerdings gibt es Anzeichen einer Stabilisierung oder sogar Besserung.

Die spannende Frage bei Steico lautet derzeit: Hat die Börse schon genügend Risiken in den Kurs der Aktie eingepreist? Das Papier kommt von rund 130 Euro (September 2021) und ist zwischenzeitlich auf 22 Euro (Oktober 2023) gefallen. Steico liefert Dämmstoffe und Holzfertigteile für den Hausneubau und für Sanierungen. Damit ist die Malaise schon weitgehend erzählt. Es gibt Lichtblicke. Wie es mit der Aktie weitergeht.

Die Nachrichtenlage klingt dramatisch: Die Krise im deutschen Wohnungsbau spitze sich weiter zu. Im August berichteten 20,7 Prozent der Firmen von abgesagten Projekten, nach 18,9 Prozent im Vormonat. Das geht aus den Umfragen des Ifo Instituts hervor. Die Stornierungen im Wohnungsbau türmten sich zu einem neuen Höchststand auf. Seit Beginn der Erhebung 1991 hat das Ifo Insititut noch nichts Vergleichbares beobachtet. Entsprechend sieht der Kurs der Steico-Aktie aus. Nun meldet das Unternehmen eine Stabilisierung im dritten Quartal. Wie es mit der Aktie weitergeht.

Bei der Aktie des Holzdämmstoffplatten- und Holzfertigteil-Spezialisten (Bauzulieferer vor allem für Dachdecker / Zimmerer), Steico, geht es derzeit hoch her: Am Freitag kamen Übernahmegerüchte auf, nachdem Mehrheitsaktionär und CEO Udo Schramek „strategische Optionen bezüglich seiner ihm zuzurechnenden Anteile an der Steico prüft“, wie es hießt, sprich, Schramek möchte seine Anteile verkaufen. Hinzu kam eine Gewinnwarnung am Sonntag. Wie es mit der Aktie weitergeht.

Steico, die vor allem Holzfaser-Dämmstoffe und Holzfertigteile für den Hausbau oder Haussanierung fertigen, befand sich in den vergangenen Monaten in einer außergewöhnlich Situation: Der zweijährige Nachfrageboom war ausgelaufen und zugleich kühlte sich die Baukonjunktur, durch steigende Zinsen und Inflation, merklich ab. Wie es mit der Aktie weitergeht.

Die Börse sieht es so: Gebaut wird in nächster Zeit wenig bis gar nichts, schon erteilte Aufträge werden wieder storniert. Eine Umfrage des Ifo-Instituts stützt diese drastische Ansicht: „Die Stornierungswelle im Wohnungsbau brandet höher. Im September waren 16,7 Prozent der befragten Unternehmen davon betroffen, nach 11,6 Prozent im Vormonat.“ Darunter litt die Steico-Aktie in den vergangenen Monaten. Sie stürzte von knapp 130 Euro auf fast 40 Euro ab. Wie es weitergeht

Der Trend zum nachhaltigen Bauen hält an, zudem muss weiter Energie gespart werden. Davon profitiert auch in bewegten Zeiten der Dämmstoff-, Stegträger- und Funierschichtholz-Produzent Steico. Beim Baustoff Holz ist das vom Baum während seiner Lebenszeit aufgenommene CO2 dauerhaft gebunden – und dank der Dämmstoffe wird auch noch CO2 eingespart. Steico ist somit bestens in der Bau-Branche – für die Zukunft – positioniert. Kann die Aktie davon profitieren?

Technisch sah es bei der Steico-Aktie in den vergangenen Monaten so aus, als könnte sich eine Schulter-Kopf-Schulter-Formation herausbilden, die vermutlich für deutlich tiefere Kurse gesorgt hätte. Im Oktober rutschte der Kurs sogar unter die Nackenlinie bei aktuell 107 Euro. Doch dann kamen die Neunmonatszahlen und das Unternehmen präsentierte auf einer Maccess-Veranstaltung.

Ökologisch Bauen und Fertighäuser liegen im Trend. Davon profitiert der Baustoffproduzent (Dämmstoffe aus Holz, Schichtholzplatten, Holzfertigteile) Steico nach wie vor. In den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres steigt der Umsatz, trotz Corona, um 5,5 Prozent auf 227 Millionen Euro. Aufgrund diese guten Ergebnisse erhöht Steico seine Prognose für das Gesamtjahr. Die Aktie ist bereits gut gelaufen. Kann es weiter nach oben gehen?

Steico ist auch so ein Unternehmen, das richtig Spaß macht – und auch künftig noch mehr Spaß machen könnte. Der führende Anbieter ökologischer Baustoffe hat gute Chancen vom Trend zu nachhaltigem Bauen (Green Buldings) zu profitieren. Marktführer ist Steico für Holzfaser-Dämmplatten für die Dachsanierung oder für Fertighäuser. Daneben werden auch Holzelement und Holzplatten weitgehend automatisiert gefertigt. Die Aktie befindet sich im Aufwärtstrend.

Auch im schwierigen ersten Quartal hat Steico seine Qualität unter Beweis gestellt. Der Hersteller von Dämmplatten und Fertigteilen für den Hausbau aus Feldkirchen bei München erzielte in Q1 einen Umsatz von 74,4 Millionen Euro, was einem Plus von 4,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Das Wachstum dürfte aber durch Corona gedämpft werden. Bleibt die Aktie attraktiv?

Der Holz-Dämmstoff-Hersteller Steico legt gute Zahlen für das dritte Quartal vor. Damit setzt sich die vor Jahren begonnene Wachstumsgeschichte weiter fort. Die Aktie goutiert das mit einer frischen Dynamik. Charttechnisch befindet sich das Papier schon seit rund zwei Jahren in einer Seitwärtsbewegung. Gelingt es nun diese zu verlassen, zumal sich die Konjunktur abschwächt und Steico davon nicht gänzlich unberührt bleiben dürfte.