Rubrik: Short

Wenn die Varta-Aktie etwas deutlicher zulegt, dann werden meist Eindeckungskäufe von Short-Spekulanten als Begründung herangeführt, denn das Papier des Batterieherstellers ist bei diesen Marktteilnehmern sehr beliebt und immer wieder ein Ziel. So auch am heutigen Montag, an dem die Aktie (A0TGJ5) bis zum Mittag rund sechs Prozent zulegt und dabei auch den mittelfristigen Abwärtstrend knackt.

Die Investmentfirma Viceroy Research, die zum berüchtigten Leerverkäufer Fraser Perring gehört, hat gehörige Zweifel an der Bilanz der österreichischen S&T geäußert und damit einen Kurssrutsch ausgelöst. Es ging in den Anschuldigungen um die Qualität von Zukäufen und um ein nicht vorhandenes Wachstum. Die Reaktion war ein Kurssturz der S&T-Aktie (A0X9EJ) um 34 Prozent, ehe eine Gegenbewegung einsetzte, nachdem der S&T-Vorstand den Vorwürfen widersprach.

Schon im Juni hatten wir von Apple-Ängsten bei Varta berichtet, die damals den Kurs etwas unter Druck brachten. Damals notierte der Varta-Titel (A0TGJ5) im Bereich um 140 Euro, wir hatten aber zu limitierten Käufen ab 130 Euro geraten. Heute ist das Papier nochmals deutlich billiger zu haben, es wechselt derzeit bei Kursen um 115 Euro den Besitzer. Und wieder geht es um Apple: Das Unternehmen wird für die jüngste Kursschwäche verantwortlich gemacht.

In den vergangenen Handelswochen zog die Varta-Aktie (A0TGJ5) massiv an – bis auf ein neues Rekordhoch bei 168 Euro. Dabei trieben den Kurs nicht operative Erfolge auf das Rekordniveau, sondern ein Short-Seller, der wohl seine Leerverkaufspositionen eindecken musste. Die Rede ist vom Hedgefonds Melvin Capital, der vor allem in den USA gerade mächtig unter Druck steht. Denn beim aktuellen US-Highflyer Gamestop, einer US-Videospielkette, lag Melvin Capital mit ihren Shorts falsch. Dies führte dazu, dass die Geldgeber des in Schieflage geratenen Hedgefonds sogar rund 2,75 Milliarden US-Dollar nachschießen mussten. Die Varta-Aktie ist daher ein Spielball von Spekulanten und nur bedingt für die Direktanlage geeignet. Demgegenüber glänzt ein Bonus-Zertifikat (SD14JE) mit sehr guten Konditionen.

Der bekannte Short-Seller Fraser Perring hat über seinen sogenannten Reserch-Dienst Viceroy eine extrem negative Studie über die Grenke-Aktie in Umlauf gebracht. Der Vorwurf lautet Bilanzfälschung. Das Timing war perfekt: Der Aktienmarkt lief sehr ruhig, da die Marktteilnehmer vor der US-Zinsentscheidung kaum umschichteten oder neu investierten. Da Fraser Perring die entsprechenden Short-Positionen bereits aufgebaut hatte, waren schnell einige Millionen verdient, während der Grenke-Aktionär üble Verluste hinnehmen musste. Wir sagen, warum ein Aktieninvestment noch zu gefährlich ist, stellen aber für Risikofreudige eine Alternative vor, die zumindest einen Blick verdient.

Kürzlich stand die Wirecard-Aktie am mittelfristigen Abwärtstrend bei 140 Euro. Es sah fast so aus – vor dem KPMG-Sonderprüftungsbericht – als könne die Aktie diesen nach oben durchbrechen. Nun, es kam, das ist inzwischen bekannt, anders und der Kurs prallte an der Linie ab und krachte nach unten. Drohen durch die Enttäuschung weitere herbe Kursverluste?

Heftige Kursschwankungen prägten das Bild der Grenke-Aktie (A161N3) in den vergangenen Monaten. Der Einbruch im Zuge des Corona-Crash übertraf aber alle bisherigen Bewegungen. Wir stufen diese Entwicklung daher als Übertreibung ein. Zudem gibt es sowohl technische als auch fundamentale Gründe, die nun auf eine Fortsetzung der Erholung hoffen lassen. Möglich ist dies allerdings nur im Direktinvestment, da Anlagezertifikate de facto nicht vorhanden sind.

Bei Gerresheimer stehen frische Quartalszahlen vor der Tür, die in der kommenden Woche veröffentlicht werden. Zuletzt litt der Titel aber unter Gewinnmitnahmen und unter der Tatsache, dass sich Leerverkäufer um das Papier bemühen. Sollte der Verpackungsspezialist nun aber zumindest die Markterwartungen erreichen, dann könnte die Aktie ein schnelles Comeback feiern. Eher defensiver ist hingegen ein Bonus-Zertifikat (CU1BB5), was aber durchaus eine Alternative sein kann.

Pantaflix produziert nun auch für Netflix: Anke Engelke spielt in einer Tragikomödie eine Trauerrednerin. Hält sie damit auch die Trauerrede für die Pantaflix-Aktie? Im vergangenen Jahr war die Aktie grandios abgestürzt, obwohl Pantaflix zuvor als das „deutsche Netflix“ gefeiert worden war. Ist das Papier noch vor einem neuerlichen Absturz zu retten? Zweifel bleiben, weil die Gewinnaussichten mau sind.

Schöner lässt sich Börse, mit all ihnen Niederungen und Höhen, nicht darstellen als derzeit an der Performance der Aktien von BMW und Tesla. Beides sind – im Prinzip – Autobauer. BMW wird am Aktienmarkt mit einem Wert von rund 53 Milliarden Euro gehandelt und Tesla mit etwa 43 Milliarden Euro. Jetzt haben beide Quartalszahlen vorgelegt, die zum Augenreiben verführen.

Nach einem Short-Angriff zu Jahresanfang hatte sich die Wirecard-Aktie schnell erholt. Allerdings folgte dann doch noch eine größere Konsoldierung. Das Kursniveau wird nun wieder attraktiver für den TecDAX-Wert (747206). Der Einstieg könnte aber auch über ein Discount-Zertifikat (CV5LGE) erfolgen, welches auch dann eine hohe Rendite abwirft, wenn der Titel das Cap-Niveau überschreitet.

Wirecard war erneut Opfer einer Short-Attacke. Die Aktie knickte deshalb am gestrigen Dienstag zwischenzeitlich massiv ein. Ein unbekannter Research-Dienst hatte das Geschäftsmodell in Frage gestellt. Nach einer Handelsaussetzung kam es zwar zu einer Erholung, alle Verluste holte die Wirecard Aktie aber noch nicht auf. Langfristig sind wir von dem Unternehmen und der Aktie (747206) weiter überzeugt, kurzfristig ist aber ein Discounter (DS03XB) dank der erhöhten Volatilität sehr attraktiv.