Rubrik: RWE

Die große Frage ist nun, ob eine Deflationsspirale ausgelöst durch eine Angebots- und Nachfragekrise mit anschließenden Pleiten und letztlich einer Kredit- und Schuldenkrise noch gestoppt werden kann. Offen diskutiert wird inzwischen Helicopter Money, wo jeder einen Geldbetrag ohne Gegenleistung bekommt. Die Situation ist ernst. Steht die Welt gar vor epochalen Veränderungen? Die Unsicherheit preist die Börse gerade ein. Eröffnet das Chancen bei Einzeltiteln?

RWE erhält wohl vom Staat 2,6 Milliarden Euro als Entschädigung für den Kohleausstieg. Eigentlich waren „nur“ zwei Milliarden Euro erwartet worden. Darüber hinaus wandelt sich RWE immer stärker zu einem „grünen“ Energieversorger. Bis 2040 will der Konzern klimaneutral Strom erzeugen. Die Börse freut all dies. Wird der Aufwärtstrend der Aktie anhalten?

RWE wandelt sich immer mehr zum einem Energieversorger für erneuerbare Energien, auch wenn derzeit noch der meiste Strom mit Gas und Braunkohle erzeugt wird. Aber RWE will in keine neuen Kohlkraftwerke mehr investieren und bekennt sich zu den europäischen Klimazielen. Die Zahlen für das erste Halbjahr waren vielversprechend und auch charttechnisch wurden wichtige Widerstände überwunden.

Die Neumonatszahlen des Versorgers Eon sind erstaunlich und auch charttechnisch tut sich Spannendes bei der Aktie. Gleichzeitig dürft kaum noch ein Anleger die Eon-Aktie im Depot haben, der diese dort auch nicht wirklich haben will. Das sind eigentlich gute Vorausetzung für steigende Kurse. Ist die Aktie reif für eine dauerhafte Wende nach Jahren der Baisse?

Vor der Hauptversammlung (HV am 9. Mai) hat Eon Zahlen für das erste Quartal vorgelegt, die recht ansehnlich sind. Der Betriebsgewinn (bereinigtes Ebit) klettert um zehn Prozent und der(bereinigte) Konzernüberschuss steigt von 525 auf 727 Millionen Euro im Jahresvergleich. Spannend ist die charttechnische Situation bei Eon. Langfristig scheint die Aktie vor einer Trendumkehr mit einer umgekehrten Schulter-Kopf-Schulter-Formation zu stehen. Doch es gibt noch Hürden zu überwinden.

Der deutsche Energiemarkt wird neu geordnet. Eon will sich künftig vor allem auf Netze konzentrieren. Die Börse feiert. Zu Recht? Nun, es könnte so sein, dass Werte freigesetzt werden, die nun noch im Verborgenen schlummern. Charttechnisch sieht es, wie meist bei Eon, spannend aus. Mit der Nachricht über die Neuordnung wurde der Abwärtstrend gebrochen. Interessant könnte derzeit auch ein Einstieg mit Discounter in die Eon-Aktie sein. Beispiel: PP3Z4F. Das Zertifikat bietet aktuell einen Verlustpuffer (Discount) von 16,3 Prozent.

Innogy trennt sich nach einer dummen Gewinnwarnung von seinem Vorstand. Die Aktie bleibt nach dem drastischen Einbruch angeschlagen. Die Zeit für einen Einstieg ist aus Sicht von Plusvisionen (noch) nicht gekommen. Sinnvoller könnte aber schon jetzt der Kauf des Discounters der Commerzbank (CV06ZT) mit Cap im Geld bei 32 Euro sein. Das Papier läuft bis zum Juni 2018 und bringt aktuell maximal 7,7 Prozent (15,5 Prozent p.a.).

Nach der „überraschenden“ Gewinnwarnung von Innogy ist die Aktie charttechnisch sehr angeschlagen. Sinnvoll könnte jedoch schon jetzt der Kauf eines Discounters sein, denn die massiven Abschläge haben die Volatilität der Aktie extrem steigen lassen. Dies wiederum sorgt für hohe Rabatte bei den entsprechenden Zertifikaten. Ein Beispiel dafür ist ein Discounter der Commerzbank (CV06ZT) mit Cap.

Die Innogy-Aktie ist seit rund einem Jahr an der Börse notiert. Auch dank einer großzügigen Ausschüttungspoitik war es ein energiereicher Start. Die Dividenden-Rendite ist nach wie vor ansehnlich und die Bewertung fair. Das macht die Innogy-Aktie weiter zu einem attraktiven Papier. Ein Bonus-Zertifikat mit Cap (HW4E82) und Barriere bei 32,50 Euro könnte eine gute Alternative zum Direktinvestment sein. Denn hier bekommen Anleger zur Rendite-Chance noch einen Verlustpuffer.

Oh, das sieht verführerisch aus! Wer derzeit auf den Tageschart der Eon-Aktie blickt, wird unschwer erkennen, dass es im Jahresverlauf ein schönes Muster gab: Seitwärts … aufwärts … seitwärts/Konsolidierung … aufwärts … Aktuell befindet sich das Papier mal wieder in einer Art Ruhezustand. Die große Frage lautet natürlich nun: In welche Richtung wird der (Volatilitäts-)Ausbruch nach Abschluss der Konsolidierung erfolgen? Wird der Bruch des langfristigen Abwärtstrends gelingen? Wer nicht gleich zur Aktie greifen möchte, für den könnte auch ein Discount-Zertifikat (HU9KCN) als Zusatz-Dividende interessant sein.

Die finnische Fortum oder der Essener Versorger? Weiterhin nicht unwahrscheinlich ist ein Zusammenschluss von Uniper mit RWE, denn beide betreiben identische Geschäfte, nämlich die Stromerzeugung mit konventionellen Kraftwerken. Wie wahrscheinlich derlei Ding nun ist, bleibt freilich abzuwarten. Fest steht aber, dass in die Versorger-Branche wieder mächtig Schwung gekommen ist. Eine Alternative zur Aktie könnte ein Bonus-Zertifikat mit Teilschutz sein.

Von den Zahlen her ist RWE wie erwartet ins Jahr gestartet. Der Betriebsgewinn (bereinigtes Ebitda) ging im ersten Quartal im Jahresvergleich um sechs Prozent zurück, Grund waren mal wieder die gesunkenen Erlöse bei der Stromerzeugung, und der bereinigte Nettogewinn nahm um 17,8 Prozent auf 689 Millionen Euro (1,12 Euro je Aktie) ab. Den Blick auf das Gesamtjahr gerichtet bleibt RWE bei seiner Prognose: Das bereinigte Nettoergebnis soll 1,0 zwischen 1,3 Milliarden Euro liegen (nach 0,8 Milliarden Euro im Vorjahr). Die Börse feiert. Sie freut sich vor allem über die Aussicht auf eine Dividende. Hoffnung macht der Chart.