Rubrik: Putin

Direkt nach dem Jahreswechsel 20222/23 hatten wir zuletzt zu Rheinmetall Stellung genommen. Damals notierte der Wert exakt an der 200-Euro-Linie. Heute, ist der Titel rund 45 Euro mehr Wert. Allerdings kostete die Rheinmetall-Aktie (703000) zwischenzeitlich auch schon 281,10 Euro. Doch auch die jüngsten Ereignisse in Russland sorgten zuletzt für Gewinnmitnahmen. Wir erklären warum.

Im vergangenen August hatten wir zuletzt die Hensoldt-Aktie (HAG000) unter Lupe genommen und damals – bei Kursen um 22 Euro – die Frage gestellt, wann die zweite Euphorie-Welle startet. Tatsächlich dauerte es bis zum Jahreswechsel, ehe das Papier kräftig Fahrt aufnehmen konnte und im April bei 37,54 Euro ein neues Rekordhoch markierte. Zuletzt kam es aber zu Gewinnmitnahmen, was aber nicht am frischen Zahlenwerk für das erste Quartal liegen kann.

Der russische Einmarsch in der Ukraine hat die Perspektiven für Rüstungskonzerne bekanntlich völlig verändert. Kein Wunder, dass auch die Rheinmetall-Aktie von Kursen um 100 Euro direkt bis auf Spitzenwerte um 220 Euro sprang, ehe es zwischenzeitlich wieder in den Bereich um 150 Euro nach unten ging. Nun schickt sich die MDAX-Aktie (703000) aber an, wieder auf die 200-Euro-Marke hochzulaufen. Wir sehen Chancen für Anleger.

Als wir im Mai über die Hensoldt-Aktie berichtet hatten, war die Euphorie um das Papier nahe dem Höhepunkt. Denn Putins Krieg in der Ukraine sorgte damals dafür, dass Rüstungswerte schnell in den Fokus der Anleger gerieten. Heute hat sich die Euphorie um diese Papiere etwas gelegt. So notiert Hensoldt-Aktie (HAG000) gut zehn Prozent unter dem damaligen Niveau. Doch dies kann durchaus eine gute Kaufgelegenheit sein.

Wenige Tage vor dem russischen Angriff auf die Ukraine hatten wir die Hensoldt-Aktie unter die Lupe genommen. Mit Blick auf die damals sehr günstige Fundamentalbewertung stuften wir den Titel bei Kursen um 13 Euro als kaufenswert ein. Heute ist das Hensoldt-Papier (HAG000) das Doppelte wert. Nach Kriegsbeginn ging es sogar über die 30-Euro-Marke nach oben. Dies kann auch wieder so kommen, obwohl die an diesem Donnerstag vorgelegten Zahlen den gestiegenen Markterwartungen noch nicht gerecht werden konnten.

Klar ist, der 24. Februar 2022 stellt eine Zeitenwende in der jüngeren Geschichte dar. An diesem Tag begann der völkerrechtswidrige Angriffskrieg Putins gegen die Ukraine. Damit hat sich die wirtschaftliche und sicherheitspolitische Tektonik in Europa verschoben. Russland ist kein verlässlicher Partner mehr mit Putin an der Spitze, eine Friedensdividende, wie in den vergangenen Jahrzehnten, gibt es nicht mehr. Der Eiserne Vorhang ist wieder zugezogen worden. Das könnte zusätzliche Aufträge für Unternehmen wie Rheinmetall, Hensold, MTU, aber auch SFC Energy oder Ceotronics bedeuten. Europa muss wieder mehr in seine Sicherheit investieren.

Starke vorläufige Zahlen legte Stemmer Imaging an diesem Mittwoch vor. Die Aktie (A2G9MZ) profitierte davon allerdings nicht, denn der schwache Gesamtmarkt und die Ukraine-Russland-Krise überlagern derzeit auch bei Nebenwerten mit hoher Qualität die Bewegungen der Kurse. So setzt auch das Stemmer-Papier seine Konsolidierungsphase fort, die von der Angst vor steigenden Zinsen ausgelöst worden war. Doch genau dies kann nun eine Chance für Anleger sein.

Über Hensoldt hatten wir seit dem Börsengang im September 2020 schon mehrfach berichtet, zuletzt im Sommer 2021. Damals bewegte sich der Titel des Rüstungskonzern bei rund 14 Euro. Heute sind es immerhin knapp 13 Euro. Doch im Zwischentief war die Aktie (HAG000) bereits bis in den Bereich um 11,50 Euro durchgereicht worden. Die aktuelle Erholung ist allerdings nicht im irrsinnigen Säbelrasseln von Russlands Präsident Wladimir Putin zu finden, sondern in handfesten Gewinnen.

Trump trumpt gerade die Börse. Aber er darf das. Schließlich hat auch er sie ganz allein nach oben gebracht. Wer sonst. Yes. Well. In the White House is some trouble. But … Trump hat womöglich ein wenig zu freizügig mit den Russen geplaudert. Aber er ist Präsident der United States of America. Er darf das! FBI-Chef James Comey … fired, weil er vielleicht zu fleißig ermittelt hat, gegen Make-America-Great-Again. WFT. Was haben die Amerikaner denn gedacht, wen sie da gewählt haben. Wir, hier in good old europe, dachten es ginge um Unterhaltung. Entertainment. Und jetzt diese Aufregung. Selbst die Wall Street ist pissed. Sie soll sich mal nicht so haben als Fan von Trump. Und der DAX? Er wirkt angeschlagen.

Prognosen sind traditionell schwierig, besonders wenn sie in die Zukunft gerichtet sind. Also, wie wird das Börsenjahr 2017? Wahrscheinlich anderes als wir es uns jetzt ausmalen. Aber es gibt ein paar wichtige Weggabelungen: Donald Trump und seine Wirtschaftspolitik sowie die politische und konjunkturelle Entwicklung in der Eurozone mitsamt der Gestaltung des Brexit. Interessant könnte auch noch die Entwicklung des Öl-Preises sein …

Nach Russland fließt wieder … richtig … Geld. Seit Jahresanfang soll es knapp eine drei Viertel Milliarden Dollar gewesen sein. Das ist der positive Saldo seit 2012. Gut, die Investitionen kommen noch längst nicht an den Rekord von 2010 mit mehr als drei Milliarden Dollar heran, aber immerhin. Die Stimmung an der Moskauer Börse hat gedreht. Das hängt vor allem mit dem steigenden Öl-Preis zusammen, wovon Russland kräftig profitiert, da rund der halbe Staatshaushalt aus Öl-Einnahmen bestritten wird. Zudem könnte die politische Eiszeit zwischen Washington und Russland zu Ende gehen …

Der DAX präsentiert sich heute bester Laune. Womöglich will die Europäische Zentralbank (EZB) noch mehr Geld spendieren als ohnehin schon erwartet worden war. Man kann es so sagen: Mario Draghi ist wohl ein Fan des DAX (oder er ist long). Es geht aufwärts – und zwar kräftig. Die Jahresendrallye bewegt sich in die Richtung, in die sie sich bewegen soll. All diese Zuversicht könnte einen fast schon wieder skeptisch stimmen …