Rubrik: Notenbank

Zinsen sind ja eine sehr heikle Angelegenheit und deshalb auch immer wieder Anlass für mehr oder weniger heftige Kontroversen. Das das mag zu einem großen Teil daran liegen, dass der eine sie zahlen muss und der andere sie bekommt. Aber Zinsen wurden immer wieder auch ethisch angezweifelt. Sie galten/gelten als „größtes Unglück“ (Luther), als „widernatürlich“ (Aristoteles) und für Albert Einstein war es in der erweiterten Variante des Zinseszinses wahlweise die „größte Erfindung des menschlichen Geistes“ oder die „stärkste Kraft im Universum“.

Der DAX wartet mal lieber ab, was so kommen könnte aus der Ukraine. Das Land steuert immer mehr auf einen Bürgerkrieg zu. Auf die Stimmung schlägt auch, dass die Wirtschaft in China nicht so läuft, wie sie wohl aus Sicht der Börsianer laufen soll. Das könnte auch schlecht für die Exportnation Deutschland sein. Ein wichtiges Thema bleibt der Euro. Hier kommen in schöner Regelmäßigkeit Forderungen, die Europäische Zentrabank (EZB) möge doch bitte etwas gegen dessen Stärke unternehmen. Ein kräftiger Euro, so die Argumentation, verbillige die Importe und erhöhe so den Preisdruck (Deflation) in der Eurozone. Andererseits: So steigt auch die Kaufkraft der gesunkenen Löhne gerade in den Südländern. Den Konsumenten dort dürfte ein starke Euro somit gar nicht so unrecht sein. Wacker Chemie scheint die Wende geschafft zu haben, auch wenn die Börse – die Aktie sinkt heute – davon noch nicht restlich überzeugt ist. Dank stabilerer Siliziumpreise konnte das Unternehmen im ersten Quartal das Betriebsergebnis um 73 Prozent steigern. Gold und Silber profitieren von der Entwicklung in der Ukraine.

Heute schob sich der Euro gegenüber dem Dollar bis nahe an die Marke von 1,40 Dollar heran. Erstaunlich. Eigentlich sollte…

Von wegen erweitertes Weihnachtsshopping. Die amerikanische Notenbank (Fed) wird künftig weniger Staats- und Immobilienaktien einkaufen.