Rubrik: Marketwatch

Der DAX ist jedoch sehr guter Dinge und klettert um fast 2,5 Prozent. Ist Hoffnung oder ist von ihm eine Last abgefallen? Wer weiß das letztlich. Aber man hat bereits die vergangenen Tage gespürt, dass er eigentlich nur widerwillig gefallen ist. Chattechnisch sieht es weiter nach einer Bodenbildung im Bereich von 11.000 Punkten aus, allerdings ist der Abwärtstrend noch intakt. Vor einem nachhaltigen Anstieg, müsste dieser erst überwunden werden.

Die Verhandlungen zwischen der Eurogruppe und Griechenland sind mal wieder gescheitert, man hat sich auf das Wochenende vertagt.

Der deutsche Finanzminister Wolfgang Schäuble ist der Meinung, dass es eher rückwärts als vorwärts gehe in den Gesprächen.

Kanzlerin Angela Merkel wird zur letzten Hoffnung Griechenlands [oh!]. Sie will weiter verhandeln.

Der Euro macht in dieser Situation besser nichts.

Der DAX zieht sich auf die Nulllinie zurück.

Wird der Düngemittelproduzent K+S vom kanadischen Konkurrenten Potash übernommen? Angeblich liegt ein (freundliches) Angebot vor. Es entstünde der weltgrößte Kaliförderer.

Der DAX scheint schon in ein vorgezogenes Sommerloch gefallen zu sein. Es herrscht eine gewisse Trägheit. Immerhin – und man soll ja auch nicht undankbar sein – das deutsche Aktienbarometer notiert ein halbes Prozent zum Wochenauftakt im Plus, ist doch auch schon was. Spannend ist die charttechnische Situation. Der DAX ist an einer Kreuzunterstützung angekommen. Bislang scheint diese zu halten, was positiv ist. Aber: Der DAX könnte sich in den kommenden Tagen aber auch um diese Linien wenig scheren und sich einfach stur seitwärts bewegen.

Deutsche Bank Aktie gibt 1,6 Prozent nach. Der Betriebsrat der Bank möchte Co-Chef Anshu Jain loswerden. Man hat ihm wohl den Rücktritt nahe gelegt. Nach nur 61 Prozent Zustimmung auf der Hauptversammlung für Jürgen Fitschen und Jain sind kritische Anmerkungen durchaus gestattet. Die Deutsche Bank weiß schon länger nicht, wohin sie will und nun weiß sie auch nicht mit wem.

China bleibt ein schwarze Loch für Anleger. Keine (validen) Information dringen heraus und viel Geld fließt hinein. Am chinesischen Aktienmarkt waren die Kurse heute deutlich rückläufig. Aber Chinas Aktienmarkt hat, getrieben durch Spekulationen über weitere Lockerungsmaßnahmen der Notenbank, auch ein erstaunliches Bewertungsniveau erreicht. Einbrüche sind da nicht weiter verwunderlich, auch weil der Chinese als Zocker verschrien ist. Letztlich braucht China gute Wirtschaftsdaten, um das Kursniveau zu halten, kommend diese nicht, wird es abwärts gehen, früher oder später.

Es ist ein wenig ein Tag zum Gähnen an der Börse. Der DAX bewegt sich bislang kaum von der Stelle. Irgendwie scheint noch die Griechenland-Sache und auch die Spanien-Wahl im Magen zu liegen. Gerade was Griechenland angeht, bietet die Politbühne zurzeit wieder ein schönes Schauspiel. Die einen sagen, dass die Zeit knapp werde (Rettungsschirm-Chef Klaus Regling) und sich Griechenland doch nun endlich am Riemen reißen solle und die anderen warnen vor einer Kettenreaktion und dass Griechenland und seine Gläubiger ihre Anstrengungen verdoppeln müssten, damit die nächsten Zahlungen von Griechenland geleistet werden können (US-Finanzminister Jack Lew).

Der DAX verliert bei all dem 1,6 Prozent und schließt dabei die Kurslücke (Gap), die am 19. Mai gerissen wurde. Der DAX kann offene Kurslücken (wie die meisten andern Indizes auch) nicht ausstehen.

Erstaunlich ist, dass der DAX heute auf die Euro-Rückgang mit Verlusten reagiert. Bislang wurde nahezu jede Euro-Schwäche mit einem Kursanstieg goutiert, da dies positiv für die Exportindustrie in der Eurozone ist.

Der DAX macht nix, obwohl sich die amerikanische Notenbank Federal Reserve (Fed) geoutet hat, die Leitzinsen vorerst nicht zu erhöhen. Aber ehrlich, alles andere wäre auch ein Überraschung gewesen nach den jüngsten Wirtschaftsdaten in den USA. Die Konjunktur dort läuft nicht gerade zum Jubeln (auch nicht zum Weinen). Irgendwie wirkt an der Börse alles recht erschöpft. Vermutlich muss man noch immer den Anstieg vom Jahresanfang verdauen.

So richtig was im DAX tut sich heute nicht, bislang zumindest. Das mag daran liegen, dass heute am Abend noch die Veröffentlichung der Protokolle (Minutes) der vergangenen amerikanischen Notenbanksitzung veröffentlicht wird. Da wird natürlich ein genauer Blick darauf geworfen. Wurden Formulierungen geändert? Sätze herausgenommen? Was ist mit der Einschätzung der Konjunktur? Blickt die Federal Reserve (Fed) eher zuversichtlich oder eher skeptisch in die Zukunft? Anhand dieser Hinweise will man dann ableiten, was die Fed im Sommer in Sachen Leitzinsen machen wird.

Der DAX fliegt förmlich nach oben, getrieben ausgerechnet von Griechenland! Zumindest wird das so gesagt. Und das mit Griechenland funktioniert auch nur um die Ecke. In Griechenland kriselt es mal wieder stärker und das drückt den Euro gewaltig nach unten, bis auf 1,1180 Dollar. Dabei schob sich der Euro kürzlich noch an die Marke von 1,15 Dollar heran. EZB-Chef Mario Draghi dürfte es den Griechen danken.

Ja, ja, DAX, das denke ich mir, dass dir das gefällt. Der Euro gibt nach und schon geht es mit dir nach oben. Dabei hatte es so gut gar nicht angefangen, aber da lag der Euro auch noch in der Gewinnzone. Erst im Laufe des Handelstages gab er nach und fiel bis auf 1,1350 Dollar zurück. Die Gründe für den Euro-Rückgang: klar, Griechenland. Diesmal ist es die Deutsche Bundesbank, die ein recht verheerendes Zeugnis ausstellt. Die schönsten Zitate aus dem aktuellen Monatsbericht:

Der DAX klettert weiter – und derzeit bedeutet das immer auch ein neues Rekordhoch. Griechenland ist egal, obwohl Finanzminister Wolfgang Schäuble inzwischen „fassungslos“ sein soll, über das Verhalten von seinem Kollegen Yanis Varoufakis. Doch – mal ehrlich – wer denkt heute noch daran, seine Schulden zurückzubezahlen? Auch die Kreditberge sonstwo in der Eurozone, den USA oder in Japan werden auf seriöse Weise nicht zu tilgen sein. Gerade deswegen haben wir schließlich die Nullzinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) und auch die der anderen großen Notenbanken. Der Zauber des Weg-Druckens liegt in der Luft. Einziges Manko dabei: Die Inflation, die man braucht, um die Schulden zu entwerten, will nicht so recht steigen. Selbst die USA befindet sich nach den jüngsten Zahlen nun in einer Deflation.