Rubrik: iPhone

Bei den Q2-Daten von Dialog Semiconductor fällt besonders der Rückgang des Betriebsgewinns um 13 Prozent auf 20 Millionen Dollar auf. Das Unternehmen begründet das vor allem mit höheren Forschungsausgaben. Die Marge ist von 9,3 auf 7,8 Prozent zurückgegangen. Der Gewinn je Aktie liegt im zweiten Quartal bei 0,23 Dollar beziehungsweise 0,52 Dollar im ersten Halbjahr. Für das dritte Quartal rechnet Dialog Semiconductor mit einem Umsatz von 340 bis 370 Millionen Euro. Das wäre eher am unteren Ende der Erwartungen. Bei der Aktie wirkt noch der Apple-Schock nach. Was Dialog nun braucht ist Gewinnfantasie.

Charttechnisch notiert die Dialog-Semiconductor-Aktie wieder deutlich über der 200-Tage-Durchschnittslinie. Die Kurslücke (Gap), die es Anfang April bei dem Kurssturz gerissen hatte ist inzwischen wieder geschlossen. Der Abwärtstrend bleibt einstweilen intakt. Kurzfristig könnte eine Art Shooting Star, so es dazu kommt, belasten. Aber vielleicht kommt auch alles ganz anders, nun da die Chinesen eingestiegen sind.

Aktuell liegt die Marktkapitalisierung von Apple bei rund 722 Milliarden Dollar. Damit ist die i-Firma mit klarem Abstand das wertvollste Unternehmen der Welt. Google, zwischenzeitlich kurz die Nummer 1, folgt mit einem Marktwert, der mindestens 100 Milliarden Dollar darunter liegt. Und erst in dieser Woche markierte die Apple-Aktie ein neues Rekordhoch an der Nasdaq, womit die Höchststände vom Februar 2015 nun endlich wieder übertroffen wurden. Ist die Apple-Aktie damit zu teuer und wie attraktiv sind Bonus-Zertifikate auf die Apple-Aktie?

Bei Dialog Semiconductor (927200 ) geht es immer auch im Apple, dem Hauptkunden. Der Technologiekonzern aus Cupertio wird am Dienstag Abend (31. Januar 2017) seine Zahlen für das Weihnachtsquartal vorlegen. Dann werden die i-Jünger – und alle anderen natürlich auch –, ob Apple wieder besser verkauft hat, vor allem das iPhone. Sowohl die Apple- als auch die Dialog-Semiconductor-Aktie haben jüngst deutlich zugelegt. Werden sich diese Trend fortsetzen?

Im kommenden Jahr feiert Apple zehn Jahre iPhone. Nicht wenige erwarten dann einen „Knaller“. Gut möglich, dass sich Apple bis dahin ein paar Neuerungen aufspart und mit den bestehenden iPhones versucht so über die Runden zu kommen. Ja, Apple ist nicht mehr viel Glamour und campieren vor den Läden. Aus Aktionärssicht muss aber weniger Hype nicht schlecht sein.

Apple hustet etwas und korriegiert die eigenen Plan- und Bestellzahlen nach unten – und schon hat sich Dialog Semiconductor einen Schnupfen geholt, wie eine Gewinn- und Umsatzwarnung zeigt. Doch das Management scheint trotzdem zuversichtlich. Anders lassen sich die Aktien-käufe von Insidern nicht erklären. Am Umfeld hat sich nichts geändert. Allerdings sorgt die Unsicherheit für attraktive Konditionen für kurzfristige Investments. Sehr spannend sind beispielsweise Discount-Zertifikate. Hier ein Beispiel.

Das Management von Dialog Semiconductor scheint zuversichtlich. Anders lassen sich die Aktien-käufe von Insidern nicht erklären: Board-Mitglied Eamonn O´Hare kaufte am 6. Mai 4.500 Papiere im Volumen von 123.548 Euro und CFO Wissam Jabre am 11. Mai immerhin 2.500 Aktien für 66.425 Euro. Dies zeugt von Vertrauen zum Unternehmen. Und auch fundamental ist der Titel preisgünstig.

Wenn sonst schon kaum jemand zugreift, dann müssen wir eben selbst, haben sich wohl die Verantwortlichen bei Dialog Semiconductor gedacht und flugs ein Aktienrückkaufprogramm in Höhe von 50 Millionen Euro aufgelegt. Die erste Tranche dafür endet spätestens am 15. September 2016 und frühestens am 15. Juli 2016. Das war bei einem Aktienkurs von rund 30 Euro. Geholfen hat es wenig, bislang zumindest, der Aktienkurs ist auf 25 Euro abgestürzt.

Wachstum ist alles, Erträge sind nichts. Es läuft nicht mehr so rund bei Apple dem Hersteller des iPhones. Aber man kann auch nicht sagen, dass es schlecht läuft, immerhin verdient Apple noch reichlich Geld, was nicht alle Technologiekonzern von sich behaupten können. Doch der Börse reicht ein funktionierendes Geschäftsmodell nicht, sie handelt die Apple-Aktie als wäre der Technologie-Konzern das nächste Nokia.

Die Tech-Gemeinde hat mit Tesla ein neues Hochamt in das sie pilgern kann, was braucht man da noch Apple. Früher lauschten die Jünger andächtig den Worten von Vorbeter Steve Jobs – nun schaut man zu Elon Musk als neuen Heilsbringer auf. Kult währt nicht ewig. Kult wandert. Die ganz aufregenden Jahre von Apple scheinen erstmal vorbei zu sein; das Unternehmen aus Cupertino hatte in seiner 40-jährigen Geschichte [Gratulation noch nachträglich, am 1. April 2016 war es soweit] schon öfter solche Phasen durchlitten, muss man wohl sagen, weil Apple diese Energielosigkeit wirklich mitzunehmen scheint. Früher trat dann immer der genial Jobs auf und führte Apple mit seinen Ideen aus der Lethargie. Aber Jobs schwebt jetzt in der iCloud und fällt somit als Retter aus.

Nun also der Tesla-Hype. Sollte man skeptische werden oder euphorisch als Börsianer, wenn sich (potenzielle) Kunden um ein Produkt reißen, das noch gar nicht auf den Markt ist, von dem man auch nicht weiß, wie es aussieht und was genau es kosten soll? Ist dann mehr Schein als Sein? Mehr Marketing als Markt-Macht? Man kann sich ja noch an die vor den Apple Flagship Stores campierenden iPhone-Jüngern erinnern. Sie konnten es nicht erwarten eines der neuen Produkte zu ergattern. Bei Tesla ist jetzt ein ähnliches Phänomen zu beobachten. Von Model 3 gingen angeblich binnen 24 Stunden 115.000 Bestellungen ein, für ein Elektroauto und eine Reservierungsgebühr(!) von 1.000 Euro. Wohlgemerkt, man weiß eigentlich noch nicht so richtig viel von diesem E-Auto …

Die Apple-Jünger pilgern wieder zur Keynote. Gut, es ist kein Hochamt mehr wie zu Steve Jobs Zeiten – der Nerd- und Börsenhimmel hab ihm selig. Das einzigartige, wahrhaftige, neue, ultimative Produkt wird sicherlich nicht vorgestellt werden. Irgendwie scheint die Zeit dafür noch nicht reif. Man hat noch nicht einmal eine Ahnung, wie ein solches Produkt aussehen und zu welchem Zweck es gut sein könnte. Steve Jobs, hilf! Wahrscheinlich soll es von Apple ein neues, altes iPhone geben, iPhone SE, für Leute wie mich, die das iPhone 6/6s, was das Design angeht, schlicht für eine Katastrophe halten. Das SE soll auf dem iPhone 5 basieren, aber ein zeitgemäßes Innenleben bekommen. Ansonsten hat man wohl am iPad (was sich nicht sonderlich gut verkauft) herumgefummelt und eine neue Version die Betriebssystems iOS soll es auch geben. Das alles ist nicht zum Niederknien.