Rubrik: Gebühren

Die Börse feiert die jüngsten Zahlen des Online-Brokers FlatexDegiro mit einem kräftigen Kursanstieg. Dabei hat die Aktie auch die 200-Tage-Durchschnittslinie übersprungen und schon ein kleines Stück hinter sich gelassen. Diese Aufwärtsdynamik ist technisch zweifellos positiv. Die nächsten Barrieren liegen nun im Bereich von 10,00 und 11,50 Euro. Könnte der Kurs auch wieder in diese Regionen vordringen?

FlatexDegiro ist eine Handelsbank, das ist die harte Währung die Transaktionen und diese sind sowohl im ersten Halbjahr als auch im zweiten Quartal zurückgegangen. Somit fallen die (vorläufigen) Zahlen zum ersten Halbjahr entsprechend mau aus, auch wenn es FlatexDegiro gelungen ist, die geringeren Transaktionen höher zu bepreisen (monetarisieren). Wie es mit der Aktie weitergeht.

Seit Juni 2021 hat die Aktie von FlatexDegiro eine rasante Talfahrt vollzogen – von rund 30 Euro ging es bis auf unter sechs Euro, das war noch im Dezember nach einer Art Ausverkauf. Ob es sich tatsächlich um einen Sell off handelte muss sich noch weisen, allerdings ging es danach rasch wieder aufwärts und das Papier des Online-Brokers hat sich zunächst bei etwa acht Euro stabilisiert … Was das für die Aktie bedeutet.

Mit der FlatexDegiro-Aktie geht es, nach Veröffentlichung der vorläufigen Zahlen für das Geschäftsjahr 2022, um gut acht Prozent nach oben – und wieder kratzt das Papier an dem seit Juni 2021 bestehenden Abwärtstrend. Könnte diesmal ein Bruch dieser wichtigen Barriere gelingen und im Anschluss auch ein Überschreiten der 200-Tage-Durchschnittslinie, die aktuell bei 9,24 Euro verläuft? Vor allem ein Faktor könnte sich als Ergebnisbooster erweisen.

Das Marktumfeld bleibe herausfordernd, gibt Frank Niehage, CEO von FlatexDegiro, auf einem Presse-Call heute zu den Zahlen für das dritte Quartal unumwunden zu: Die hohe Inflation, steigende Zinsen, Rezessionsängste und geopolitische Risiken belasten die Stimmung an den Kapitalmärkten, was sich auch auf die Handelsaktivitäten der Marktteilnehmer und damit auf das Ergebnis von FlatexDegiro auswirke. Könnten dennoch steigende Zinsen die Rettung sein?

Der Online-Broker FlatexDegiro wächst weiter rasant und legt für das dritte Quartal gute Zahlen vor: Die Umsatzerlöse kletterten um 36 Prozent auf 88,1 Millionen Euro gegenüber dem dritten Quartal 2020. Das Plus ist auf gestiegene Transaktionen und auf höhere Umsätze pro Trade zurückzuführen. Im Oktober setzt eine Trendwende beim Aktienkurs ein. Kann sich dieser weiter nach oben bewegen?

Interview: Schnell ein paar Fragen an Frank Niehage von Flatex zu strategischen Neuorientierungen, zum Null-Gebühren-Brokerage, Innovationen in der Branche, künftigen Gewinnquellen und der Bewertung der Aktie. Mit dem Neuerwerb Degiro soll Flatex zu Europas erstem Finanzsupermarkt werden. Durch eine hauseigene Abwicklungsplattform mit einem unabhängigen Produktangebot will Niehage eine attraktive Marge sichern.

Zertifikate werden derzeit zu 70 bis 80 Prozent außerbörslich gehandelt. Nun wagt die Börse München (Bayerische Börse AG) die Verbindung von außerbörslichen Handel (OTC) und Börsenhandel im Zertifikate-Bereich. Mit dabei sind neben dem Handelsplatz Gettex der Börse München auch die HypoVereinsbank onemarkets als Emittent sowie die Online-Broker Flatex, DAB bank und Comdirect.

Mehr als 16,5 Millionen Deutsche haben seit der Einführung im Jahr 2002 einen Riester-Vertrag abgeschlossen. Riester lockt mit einer Grundzulage von 154 Euro und/oder Steuervorteilen. Zusätzlich schießt der Staat für jedes Kind 185 Euro zu, für ab 2008 geborene Kinder sind es sogar 300 Euro. Um in den Genuss der vollen Grundzulage zu kommen, muss jedoch mindestens vier Prozent des (sozialversicherungspflichtigen) Vorjahres-Bruttoeinkommens – mindestens 60, maximal 2100 Euro – in den Riester-Vertrag fließen.