Rubrik: Euroshop

Im Sommer 2020 hatten wir uns zuletzt mit der Aktie der Deutschen Euroshop (748020) auseinandergesetzt. Damals war die Pandemie noch in einem frühen Stadium. Der erste Lockdown war zwar überwunden. Wir schreiben aber schon damals, dass die Erholung viel mehr Zeit benötigen wird. Tatsächlich scheint nun aber der Zeitpunkt gekommen, wo das Papier wieder mehr Aufmerksamkeit verdient. Denn alle Corona-Beschränkungen sind im Einzelhandel – zumindest zunächst – aufgehoben.

Bis zu 6,5 Prozent sprang der DAX nach oben, nachdem Pfizer und Biontech den Markt mit froher Impfstoff-Kunde überrascht haben und die Amerikaner nun doch mit Joe Biden einen neuen Präsidenten haben. Wir halten dies Euphorie, die die Aktienmärkte zeigen, für verfrüht. Denn es bleibt noch viel zu tun. Daher sollten Anleger jetzt nicht auf Gewinneraktien wie Lufthansa oder MTU aufspringen. Etwas optimistischer sind wir hingegen für die Deutsche Euroshop (748020), wenngleich wir ein Bonus-Zertifikat (SD0EZW) dem Direktinvestment vorziehen, wie wir im Detail erklären.

Corona hat das Geschäftsmodell der Deutschen Euroshop aus den Angeln gehoben. Viele Läden in den Centern blieben im Lockdown geschlossen. Mit zahlreichen Mietern mussten Kompromisse bei den Mietzahlungen gemacht werden. So gingen im zweiten Quartal lediglich 48 Prozent aller Mietforderungen bei der Gesellschaft auch ein. In den operativen Geschäftszahlen sieht dies noch relativ harmlos aus. Allerdings musste der Konzern auch Neubewertungen bei den Immobilien vornehmen, die zu einem Konzernverlust führten.

Bei der Aktie der Deutschen Euroshop ging es nach den Halbjahreszahlen erneut nach unten. Sie rutschte auf das tiefste Niveau seit 2010 ab, obwohl der Betreiber von Einkaufstempeln die eigenen Erwartungen erreichte und die Dividendenprognose für 2019 und 2020 bestätigte. Neben dem Direktinvestment in die dividendenstarke Aktie (748020) könnte auch der Kauf eines Discounters eine attraktive Anlagelösung sein.

Die Deutsche Euroshop bewegte sich zuletzt seitwärts. Trotz ordentlicher Ertragszahlen für das erste Quartal gelang der Ausbruch aus dem aktuellen Trend noch nicht. Mit Blick auf die hohe Dividenden-Rendite kann dies aber in den kommenden Wochen noch gelingen. Daher ist die Aktie (748020) nicht nur für Dividenden-Jäger eine Überlegung wert. Die Alternative ist ein Bonus-Zertifikat (CV8VWG) mit guter Seitwärtsrendite.

Die Deutsche Euroshop-Aktie steht erheblich unter Druck. Ein Analyst der Berenberg Bank hatte seine Einschätzung revidiert und den Titel (748020) abgestuft. Sein Kurszuiel von 34,50 Euro ist aber inzwischen soweit entfernt, dass er die Aktie nun wieder auf „buy“ anheben müsste. Wer nicht direkt bei der Aktie zugreifen will, der kann versuchen via Discount-Zertifikat (CA5DM3) noch günstiger an das dividendenstarke Papier zu kommen.

Die Aktie der Deutschen Euroshop hat eine lange Leidenszeit hinter sich. Obwohl der Konzern stets mindestens die Markterwartungen erreicht hat, verlor der Titel (748020) kontinuierlich an Wert. Wir erklären die Gründe, sagen, warum Aufsichtsratsmitglied Alexander Otto ein Vorbild sein kann und stellen zudem einen attraktiven Discounter der Commerzbank (CV2W5V) vor.

In den vergangenen Jahren gehörte die Aktie der Deutschen Euroshop zu den Lieblingen der Börsianer. Im Frühjahr 2015, als die Aktie ihr Top bei 48 Euro erreichte, kippte aber die Stimmung. Einige Marktteilnehmer, insbesondere aus den USA, befürchteten, dass das Prinzip des Shopping Centers in Spitzenlagen auch in Europa nicht mehr funktioniert, nachdem viele große Shopping-Malls in den USA (in der Regel außerhalb der Stadtzentren mit ganz vielen Parkplätzen für die lauffaulen US-Bürger) Probleme bekamen. Hinzu kamen allerdings auch hausgemachte Schwierigkeiten. Discounter bietet einen Einstiegsrabatt.

Eigentlich gilt der MDAX als der Vorzeige-Index in Deutschland. Mit einer Reihe von mittelgroßen Unternehmen, die in ihrer jeweiligen Branche zu den Weltmarktführern gehören oder gar Weltmarktführer sind, ist das 50 Titel umfassende Barometer gut bestückt. Doch trotz Unternehmen liegt das Börsenbarometer im Jahresverlauf rund drei Prozent im Minus. Und eigentlich verzeichnete der Index seit dem Frühjahr 2015 keine Gewinne mehr.