Rubrik: Erholung

Als wir im August über die Init-Aktie (575980) berichteten, prognostizierten wir ein Ende der Absturzphase. Damit lagen wir allerdings falsch, denn es ging weiter nach unten, da Marktteilnehmer eine Nachfrageschwäche im Zuge der Konjunktureintrübung befürchteten. Am heutigen Dienstag kommt es aber zu einer kräftigen Kurs-Erholung, nachdem der Telematik- und Digitalisierungsspezialist mit guten Quartalszahlen überzeugte.

Nachdem der Online-Bestellspezialist Delivery Hero (A2E4K4) den Kapitalmarkt mit der Ankündigung überraschte, dass der Weg in die Gewinnzone noch in weit ist und auch in 2022 operative Verluste geschrieben werden, folgte eine kräftige Kurs-Abstrafung. Binnen Monatsfrist ging es inzwischen rund 45 Prozent nach unten. Davon wurde auch die Aktie von HelloFresh (A16140) belastet. Sie verlor zwar auf Sicht eines Monats „nur“ rund 15 Prozent. Doch der Kochboxen-Spezialisten schreibt Gewinne.

Bei ThyssenKrupp war auch das Corona-Quartal tiefrot. Immerhin sind die Verluste etwas geringer ausgefallen, als dies zunächst befürchtet worden war. Trotzdem stand ein Verlust von 679 Millionen Euro, den Vorstandschefin Martina Merz mitteilen musste. Und sie blickt mit Sorge auf das Gesamtjahr. Vor allem die leidigen Probleme im Stahlgeschäft werden für 2019/20 (per 30.9.) wohl einen Gesamtverlust von 1,7 und 1,9 Milliarden Euro verursachen. Engagements in die Aktie scheinen wenig aussichtsreich, ein Reverse Bonus-Zertifikat ist hingegen reizvoll.

Immerhin steigt die Zahl der Fluggäste in Frankfurt wieder: Für die Zeit vom 22. bis zum 28. Juni meldete Fraport 172.671 Fluggäste. Dies sind zwar rund 11.000 mehr als in der Vorwoche, jedoch rund 90 Prozent weniger als vor Jahresfrist. Hoffnungen bestehen, da die Fluggesellschaften ihre Angebot Stück um Stück erweitern. Es ist aber davon auszugehen, dass insbesondere Fernreisen in die USA oder nach China nur sehr vereinzelt und von wenigen Anbietern angeboten werden. Eine Rückkehr zur Normalität ist daher erst einige Monate nach der Entwicklung eines Impfstoffs, der dem bösen Virus an den Kragen geht, zu erwarten. Die Aktie tut sich daher sehr schwer.

Im Corona-Crash rutschte die Merck-Aktie massiv ab: Vom Rekordhoch aus dem Februar bei 125,95 Euro ging es bis auf 76,22 Euro nach unten. Die folgende Gegenbewegung führte das Papier nun wieder in den dreistelligen Bereich, aktuell auf rund 106,00 Euro. Geholfen hat auch die erste Zulassung für das Krebsmittel Tepotinib in Japan. Zudem hat Firmenchef Stefan Oschmann bislang die Ziele wegen Corona nur geringfügig revidiert. Er rechnet damit, dass negative Effekte voraussichtlich im zweiten Quartal abklingen. So stellt er für 2020 ein solides organisches Wachstum und ein deutlicheres Gewinnplus in Aussicht. Daher ist die Aktie (659990) aber auch ein Bonus-Zertifikat (PF2K12) durchaus aussichtsreich.

Heftige Kursschwankungen prägten das Bild der Grenke-Aktie (A161N3) in den vergangenen Monaten. Der Einbruch im Zuge des Corona-Crash übertraf aber alle bisherigen Bewegungen. Wir stufen diese Entwicklung daher als Übertreibung ein. Zudem gibt es sowohl technische als auch fundamentale Gründe, die nun auf eine Fortsetzung der Erholung hoffen lassen. Möglich ist dies allerdings nur im Direktinvestment, da Anlagezertifikate de facto nicht vorhanden sind.

Bei Stabilus (A113Q5) laufen die Geschäfte etwas schwächer als erwartet. Trotzdem bestätigte die Verwaltung die Ziele für das laufende Geschäftsjahr, welches Ende September endet. Die Aktie eröffnete zu Wochenbeginn deutlich schwächer, konnte im Tagesverlauf dann aber in den positiven Bereich drehen. Wir sagen, warum dies so ist und warum der Wert durchaus eine Anlegeidee sein kann. Zudem stellen wir ein Faktor-Zertifikat vor, welches die Kursveränderungen mit dem Faktor drei multipliziert.

Bei SGL Carbon laufen die Geschäfte wieder etwas besser, wie recht ordentliche Zahlen für das erste Quartal belegen. Die Aktie (723530) kommt trotzdem nicht vom Fleck. Dies ist einerseits dem schwachen Marktumfeld geschuldet, anderseits der Tatsache, dass SGL Carbon seit vielen Jahren ein Sorgenkind ist. Wir sagen, warum ein Bonus-Zertifikat (CU09UG) derzeit einem Direktinvestment in der Aktie vorzuziehen ist.

Bei Covestro sah es im Herbst übel aus. Nach einer Gewinnwarnung wurde die Aktie im Zuge der Marktschwäche massiv abgestraft. Jetzt könnte die Talfahrt beendet sein. Die Aktie (606214) versucht sich im Bereich von 42 Euro an einer Bodenbildung. Wird sich die Erholung fortsetzen? Für Langfristanleger weist das Papier ein besonderes Plus auf. Wer kürzer investieren will, für den bietet ein Bonus-Zertifikat eine schöne Rendite-Chance.

Die Drägerwerk Vorzüge gehören auch im TecDAX zu den schwankungsfreudigsten Papieren. Erst im Herbst war die Aktie massiv eingebrochen. Anschließend stabilisierte sich der Titel. Und mit der Vorlage der 2017er-Zahlen kam es in der Vorwoche gar zu einer deutlichen Erholung. Zuletzt neigten die Marktteilnehmer aber schon wieder zu kleineren Gewinnmitnahmen. Wir nehmen die Aktie (555063) unter die Lupe, stellen aber gleichzeitig auch ein renditestarkes Bonus-Zertifikat (PR11WT) vor.

Ist die Korrektur im DAX nun vorbei? Charttechnisch auf jeden Fall noch nicht. Der kurzfristige Abwärtstrend (11.830) ist weiter intakt (noch) – immerhin, der Widerstand bei 11.660 Punkten wurde schon überwunden, wenn auch noch nicht nachhaltig.