Rubrik: Buchwert

Gewinn sind schon länger nicht mehr „der“ Maßstab für die Aktionäre des Spezialmaschinenbauers Manz. In den vergangenen fünf Jahren war der Nettogewinn negativ. Bei der Manz-Aktie wird somit die Zukunft gehandelt, nicht dass dies bei anderen Aktien anders wäre, aber bei Manz hatte es in der jüngeren Vergangenheit etwas Ausschließliches. Immerhin hat Manz Substanz, das hilft, wenn die Gewinne ausbleiben. Nun wechselt Chef und Gründer Dieter Manz in den Aufsichtsrat. Die Situation bleibt wackelig, was Chancen für ein Discount-Zertifikat eröffnet.

Die Münchener Rück (Munich Re) ist zweifellos ein sehr feines Unternehmen. Solide. Ruhig. Rückversicherung. Die Investorenlegende Warren Buffett ist zwar wieder bei der Munich Re ausgestiegen, weil er nicht mehr so recht an das Geschäft des Rückversicherers glaubt, aber die Ergebnisse können sich noch immer sehen lassen. Dennoch kommt der Aktienkurs nicht in Schwung. Ein Hit bleibt die Dividende, wobei es bis zum nächsten Termin noch etwas hin ist. Doch Anleger können ihre Rendite auch anders aufpeppen.

Der Tiefbau-Spezialist aus Schrobenhausen, Bauer, will für US-Präsident Trump keine Mauer bauen. Aber vielleicht locken andere Infrastruktur-Projekte in den USA? Die Bauer-Aktie hat sich nach einer Gewinnwarnung wieder aus einem tiefen Kurs-Loch herausgearbeitet. Und das Papier scheint weitere Ambitionen nach oben zu haben. Droht wieder eine herbe Enttäuschung?

Das große Geheimnis des Börsenerfolgs? Anleger müssen die Aktien billig erwerben und in weiterer Folge teuer verkaufen. Das klingt – auf den ersten Blick – relativ einfach. Doch wer bestimmt eigentlich, wann eine Aktie teuer und wann eine Aktie billig ist? Wie sicher sind auch prognostizierte Kursgewinne? Genau jene Aspekte sind es, die den Aktienhandel mitunter kompliziert machen. Es gibt jedoch verschiedene Berechnungen, sodass die Analysten am Ende sagen können, ob es sich um eine billige, teure oder gewinnbringende Aktien handeln wird.

Allein in den vergangenen sieben Jahren hat der Vorstand/Aufsichtsrat der Deutschen Bank eine Wertsumme von 15,26 Milliarden Euro (pro Jahr etwa 2 Milliarden Euro) vernichtet. Ist das ein Argument, sich nun Deutsche-Bank-Aktien ins Depot zu legen oder die Kapitalerhöhung mitzumachen? Mitnichten. Aber die Börse blickt nach vorne und könnte so manchen überraschen.

Die Situation am Schaden-Rückversicherungsmarkt bleibe „herausfordernd“, ist vom zweitgrößten deutschen Rückversicherer Hannover Rück zu hören. Dennoch ist es dem Unternehmen gelungen, gut zu verhandeln. Der Vertragserneuerungsrunde, wie es sperrig heißt, lief zufriedenstellend. Die Hannover Rück hat mehr herausgehandelt, weshalb die Prognose für das Konzernergebnis 2017 auf mehr als eine Milliarde Euro angehoben wurde. Kommt nun auch die Aktie wieder in Schwung?

Charttechnisch sieht es bei der Commerzbank durchaus konstruktiv aus: Im vergangenen Jahr gab es einen Dreifachboden, woran sich seit Oktober ein Aufwärtstrend – kann schon so genannt werden – anschloss (siehe Tageschart). Im Monatschart gab es im Juli und August (2016) zwei sehr interessante Kerzen: ein Doji und einen Hammer. Ein Doji deutet meist auf ein bevorstehendes Kursereignis hin und der Hammer auf eine Kurswende. Rein in die Aktie oder gibt es Alternativen?

Instinktiv zuckt der Börsianer erstmal zusammen, wenn der Deutsche-Bank-Finanzvorstand Marcus Schenck davon spricht, wieder im „gegnerischen Strafraum“ auftauchen zu wollen. Strafraum …? Da ist es, zumindest sprachlich, nicht weit zu Strafen … Strafzahlungen … Strafprozessen, was im Zusammenhang mit der Deutschen Bank alles andere als erfreulich klingt. Was das für die Aktie zu bedeuten hat und wie viel Prozent Rendite ein Bonus-Zertifikat bringt.

Das Ergebnis der ersten neun Monate macht Südzucker mutig. Die Ergebnisprognose wird angehoben. Das operative Konzernergebnis sollte nunmehr in einer Bandbreite von 380 bis 410 (Vorjahr: 241) Millionen Euro liegen. Wesentlicher Treiber soll das Segment Zucker sein. Und die Aktie? Sie erscheint nicht mehr ganz günstig. Doch es gibt Alternativen …

Ja, das klingt sehr gut. Die Deutsche Bank hat sich mit dem amerikanischen Justizministerium auf die Zahlung einer Strafe von 3,1 Milliarden Dollar (3,0 Milliarden Euro) geeinigt. Zudem muss die Deutsche Bank in den kommenden fünf Jahren Verbrauchern Erleichterungen von 4,1 Milliarden Dollar gewähren. Was genau diese Consumer Relief bedeuten wird nicht gesagt. Egal. Der Entkrampfungsseufzer aus den Zwillingstürmen soll man bis in die Höhen des Taunus gehört haben … Die Deutsche-Bank-Aktie ist sehr günstig bewertet, aber reicht das für weitere Kurssteigerungenß

Wehe, wehe, wenn ich auf den Chart von Bauer sehe … Es war ein schlimmes Jahr für die Aktionäre – und das Jahr davor war auch schon nicht sonderlich gut. Bis auf unter 10,00 Euro ist das Papier des Spezialbauunternehmens gefallen, weil das Unternehmen zwar recht ordentlich prognostizierte, diese Vorhersagen aber nicht halten konnte. Die Börse nimmt so etwas übel, mitunter sehr. Inzwischen ist man bei Bauer vorsichtiger geworden – und die Aktie beginnt wieder zu steigen …

Bei der Munich Re – früher mal Münchener Rück – denke ich als Anleger immer an ein tiefes, wohltuendes Ooohmmm … Stabilität, Ruhe, Gelassenheit schien lange Zeit der Dreiklang des Rückversicherers zu sein. Doch nun? Das Treiben wirkt fast schon hektisch für diesen Konzern: Erst kassiert der Finanzvorstand im Frühjahr die Gewinnprognose – mit den entsprechend unangenehmen Folgen für den Aktienkurs, dann plötzlich, nach den Zahlen zum dritten Quartal, ist die Munich Re wieder optimistisch. Der zuletzt prognostizierte Gewinn von 2,3 Milliarden Euro soll deutlich übertroffen werden. Wir hören es gerne, auch wenn es ein wenig überraschend kommt …