Rubrik: Beteiligung

Bei der Indus Holding kommen die Aufräumarbeiten kräftig voran: So meldete die Gesellschaft am heutigen Freitag den Verkauf aller Anteile an der Schäfer-Gruppe. Damit gelang zeitnah die Trennung von einem Sorgenkind, welches nicht mehr zum Kerngeschäft von Indus gehört. Und auch der Abschied von der Beteiligung am Automobilzulieferer Selzer scheint bereits auf einem guten Weg zu sein. Die Indus-Aktien (620010) kann sich daher im schwachen Marktumfeld immerhin behaupten.

Die Deutsche Effecten- und Wechsel-Beteiligungsgesellschaft, kurz DEWB, verfügt zwar über eine große Historie mit Wurzeln bis ins Jahr 1872. Der aktuelle Ansatz der Beteiligungsgesellschaft zielt jedoch vor allem auf ein junges und aufstrebendes Klientel ab, nämlich auf Gesellschaften rund um den Asset Management-Sektor, die dort zudem die Digitalisierung vorantrieben. Am Kurs der DEWB-Aktie (804100) sind die Chancen der Gesellschaft aber kaum ablesbar, denn der Titel verlor seit Jahresbeginn rund die Hälfte seines Werts. Zuletzt deutete sich aber Besserung an.

Im Juni hatten wir bei Plusvisionen berichtet, dass die Indus Holding zurück auf den Erfolgspfad gefunden hat. Am Aktienkurs (620010) lässt sich dies allerdings nur bedingt ablesen, da der Titel damals knapp über 35 Euro notierte und sich heute um 31 Euro pendelt, woran auch die Lieferketten-Problematik nicht schuldlos ist. Doch es gibt durchaus spannende Nachrichten zu einer neuen Tochter.

Im Juni hatten wir bei Plusvisionen die Mutares-Aktien (A2NB65) zuletzt unter die Lupe genommen und damals einen Mega-Deal in Frankreich sehr positiv beurteilt, die den Aktienkurs bis in den Bereich von 26 Euro trieb. Seit dieser Zeit ist bei der Beteiligungsgesellschaft viel passiert, u.a. eine relativ große Kapitalerhöhung. Diese Kapitalmaßnahmen belasteten den Kurs zwischenzeitlich, da damit zukünftige Gewinne auf einer größeren Aktienanzahl verteilt werden. Inzwischen ist diese Transaktion aber erfolgreich abgeschlossen, weshalb der Kurs schon wieder anzieht.

Die Indus-Aktie hatte nach eher schwachen Halbjahreszahlen vor allem unter einer Prognosesenkung zu leiden. Vorstandschef Johannes Schmidt musste sein Ebit-Ziel nach unten reduzieren, da vor allem zwei Beteiligungen aus der Fahrzeugtechnik-Sparte Probleme bereiten. Doch es gibt auch jede Menge positive News, die ein Engagement in der Aktie (620010) oder einem Anlage-Zertifikat (CU0TY8) rechtfertigen, beispielsweise der Kauf von Beteiligung Nummer 47.

Bei der Beteiligungsgesellschaft Indus lagen die Gewinnzahlen für 2018 unter den eigenen Prognosen. Trotzdem reagierte die Aktie verhalten positiv auf die Vorab-Daten zum vergangenen Geschäftsjahr. Der Grund: Das Management blickt optimistisch nach vorne. Charttechnisch müht sich die Aktie um eine Bodenbildung. Indus (620010) kann daher durchs spannend sein, ebenso wie ein renditestarkes Discount-Zertifikat (CA5CYW).

Bei Rocket Internet lesen sich neue Geschäftszahlen sehr gut. Allerdings sind auf den zweiten Blick auch hohe Risikofaktoren im Geschäftsmodell zu erkennen. So werden Exits durch Börsengänge aufgrund der trüben Stimmung an den Kapitalmärkten immer schwieriger. Das könnte den Gewinn rasch wieder nach unten drücken. Die Börse ist jüngst vorsichtig geworden und stufte den Titel zurück. Nun nähert sich der Kurs zwei wichtigen Unterstützungslinien. Wird es da zur Wende kommen?

Die Aurelius-Aktie (A0JK2A) sucht im Bereich um 40 Euro einen Boden. Kann das gelingen? Zuletzt kannte das Papier nur den Weg in den Keller, was auch an der Geschäftsentwicklung liegt, die auch nach neun Monaten deutliche Rückgänge bei Umsatz und Ertrag anzeigt. Können Anleger mit Blick auf 2019 wieder zuversichtlicher auf das Papier schauen? Fundamental und charttechnisch könnte sich eine Wende andeuten.

Shortseller sehen jene sprichwörtlichen Gläser immer als halbleer an – oder sie tun zumindest so. Bei Badman-Shortseller Gotham City ist das nicht anders. Kürzlich hat er öffentlichkeitswirksam vor-kalkuliert, dass das Beteiligungsunternehmen Aurelius (A0JK2A) eigentlich nur heiße Luft sei. Kursziel? Nicht der Rede wert. Grund seinen, verkürzt, die Beteiligungen der Firma, die in der Bilanz mit zu hohen Ansätzen stünden. Da tauchte auch der Kompressorenhersteller Secop auf. Das vernichtende Gotham-City-Urteil für diese Beteiligung: nichts wert. Nun die Überraschung: Aurelius verkauft Secop an die Nidec-Gruppe. Die Dividende soll verdoppelt werden und die Börse jubelt. Wird das von Dauer sein?

Die Aurelius-Aktie ist ein Trümmerhaufen und zugleich ein Tummelplatz von Leerverkäufern. Vorwürfe, Gegendarstellungen und ein aufgestocktes Aktienrückkaufprogramm. Leerverkaufspositionen werden geschlossen, obwohl Kursziele längst nicht erreicht sind. So sollte sich Börse nicht präsentieren. So gibt es fast nur Verlierer. Und die Aurelius-Aktie? Sie erholt sich etwas. Tatsächlich. Reicht das, um in einen solchen Titel zu investieren?

Der Großaktionär Kinnevik steigt bei Rocket Internet aus. Die schwedische Risikokapital-Beteiligungsgesellschaft verkauft die Hälfte ihrer Anteile – 10,9 Millionen Stück für 210 Millionen Euro. Die restlichen 6,6 Prozent sollen noch bis Ende Mai auf den Markt kommen. Der Frust oder die Unstimmigkeiten scheinen sehr groß zu sein. Kinnevik wirkt wie auf der Flucht. Die Aktie rutscht tief und schnell. Droht nach dem Abpraller am mittelfristigen Abwärtstrend nun sogar ein Fall aus dem Seitwärtstrend?