Rubrik: Aixtron

Aufgrund der Nachfrageentwicklung erhöht das Aixtron-Management seine bisherige Prognose für das Gesamtjahr 2018. Die Börse feiert das mit einem kräftigen Kursanstieg. Geht die Konsolidierung damit zu Ende? Im März notierte die Aixtron-Aktie noch bei knapp 20 Euro. Zwischenzeitlich ist sie bis auf unter acht Euro abgesackt. Sollten Anleger wieder zugreifen? Es sieht eigentlich ganz gut aus, wäre da nicht der Abwärtstrend …

Zunächst die schlechten Nachrichten: An der Börse ist Aixtron inzwischen gut 1,7 Milliarden Euro wert – und das bei einem zuletzt (Geschäftsjahr 2017) von 6,5 Millionen Euro. Wer nun mit spitzen Bleistift nachrechnet wird auf eine Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von sage und schreibe 266 kommen. Nein, das ist nicht akzeptabel, aber Aixtron … Attraktiv könnte Discount-Zertifikate auf Aixtron sein. Beispiel: HW9N21 der HVB. Es bietet einen Teilschutz von knapp 18 Prozent.

Für all jene, die drin sind, ist es ein guter Grund zum Ausflippen. Anleger müssen sich nur den Chart der Aixtron-Aktie ansehen … In diesem Jahr bei rund drei Euro gestartet, nimmt das Papier inzwischen Kurs auf die Marke von 15 Euro. Als Zulieferer der Halbleiterindustrie verdient das Unternehmen wieder richtig Geld und hat sich (fast) aus der Krise herausgewirtschaftet. Charttechnisch rückt die Aktie an einen wichtigen Widerstand heran. Kann auch dieser geknackt werden? Wer nun mit einer längeren Seitwärtsbewegung bei der Aixtron-Aktie rechnet, könnte auch mit Discount investieren. Beispiel: DM8FBY.

Wunderbare Kurssteigerungen bei der Aixtron-Aktie. Charttechnisch wurde dabei eine W-Formation, die Optimisten lieben diese, vollendet. Aktuell notiert die Aktie bei knapp 10 Euro und ist damit bereits in den Widerstandsbereich aus den Jahren 2012 bis 2015 eingetaucht. Diesen zu überwinden dürfte wahrscheinlich ein schwieriges Stück Kursarbeit werden. Generell stehen die Chancen dafür aber nicht schlecht, da das fundamentale Umfeld derzeit zu stimmen scheint. Exzellente Konditionen bietet, durch die hohe Volatilität, ein Discount-Zertifikat, das noch bis Mitte März läuft.

Erleben wir als Anleger gerade das Wunder von Aachen? Halbleiter laufen zurzeit generell wie geschnitten Brot. Da ist es nicht weiter verwunderlich, dass es auch bei Aixtron geschäftlich voran geht – das Unternehmen stellt Spezialmaschinen für die Halbleiterindustrie her. Der Auftragseingang ist mit 128,5 Millionen Euro m ersten Halbjahr um 34 Prozent höher als in der vergleichbaren Vorjahresperiode. Das hat den Aixtron-Vorstand Kim Schindelhauer mutig gemacht: Er hat die Prognose angehoben. Wird das reichen, damit die Aktie ihren Höhenflug fortsetzen kann?

Viele Aixtron-Anleger werden verzweifelt sein. Das ist positiv für all jene, die noch in der Aktie drin sind oder sich gerade überlegen, in die Aktie einzusteigen. Warum? Viele werden frustriert verkauft haben, was weiteren Verkaufsdruck unwahrscheinlicher macht. Charttechniker sprechen in einem solchen Fall von einer Bodenbildung. Die Aixtron-Aktie hat nun schon gleich zwei Böden ausgebildet, einen Anfang 2016 und zu Beginn dieses Jahres. Jetzt hat das Unternehmen gute Quartalszahlen vorgelegt.

Fiat Lux, es werde Licht. Osram der deutsche Lichtkonzern hofft sicherlich auf Erleuchtung, da die Zeiten hart und der Streit mit der ehemaligen Mutter, Siemens (hält noch 17 Prozent), zeitweise heftig ist. Osram muss sparen, umstrukturieren und neu ausrichten. Das Geschäft mit dem Licht ist schwierig. Mit Glühbirnen und LEDs lässt sich kein Geld mehr verdienen. Weswegen man diese Sparte gerne nach China verkauft hat. Bloß weg damit. Konkurrent Philips wollte auch, scheiterte aber an einem Veto der USA. Bei Osram sollen durch den Verkauf 400 Millionen Euro in die Kasse kommen. Kapital braucht Osram, weil das Unternehmen kräftig in die Zukunft investieren muss, um wettbewerbsfähig zu bleiben …

Es scheint so, als basteln die Chinesen an ihrer Zukunftsfähigkeit. Obwohl – oder gerade deswegen – es im eigenen Land mit der Wirtschaft derzeit nicht sonderlich gut läuft, befinden sich die Chinesen auf Einkaufstour. Erst kürzlich wurde bekannt, dass die Chinesen Aixtron, einem kriselnden Hersteller von Maschinen zur Produktion von Leuchtdioden (Halbleiterindustrie), ein Kaufangebot unterbreitet haben. Die Aktien-Kurs schnellte nach oben. Jetzt sind wohl auch SGL Carbon und Kuka ins Visier der Chinesen geraten. Spannende Discount-Spekulationen.

Notieren Sie sich schon mal: Am 2. Juni tagt die Europäische Zentralbank (EZB) und am 15. Juni die amerikanische Notenbank Federal Reserve (Fed). Insbesondere der Entscheidung der Fed wird mit Spannung entgegengesehen. Wird sie oder wird sie nicht? Die Stimmung wechselt dabei fast so schnell wie bei dem Gänseblümchenspiel. Derzeit geht die Meinung eher in Richtung sie wird, was man gut an der Kursentwicklung von Euro und Dollar ablesen kann.

Aixtron, der Hersteller von Maschinen zur Produktion von Leuchtdioden (Halbleiterindustrie), könnte chinesisch werden. Vielleicht ist es das letzte Kapitel der eher traurigen Aixtron-Börsengeschichte. Die Grand Chip Investment aus China, 100-prozentige Tochtergesellschaft der Fujian Grand Chip Investment Fund, haben mit Aixtron eine Kaufvereinbarung getroffen. Grand Chip Investment wird allen Aktionären ein freiwilliges und öffentliches Übernahmeangebot unterbreiten, um alle ausstehenden Aktien von Aixtron zu erwerben. Je Aktie soll es 6,00 Euro geben. Das entspricht einer Unternehmensbewertung von rund 670 Millionen Euro (einschließlich der liquiden Mittel) und einer Prämie gegenüber dem Freitagsschlusskurs von 22 Prozent.

Es sind die ganz kleinen Freuden bei Aixtron, dem Hersteller von Maschinen zur Produktion von Leuchtdioden (Halbleiterindustrie), mit denen sich die Aktionäre Mut machen. Aixtron-Anteilseigner sind schließlich Kummer gewöhnt: All den schlimmen Meldungen über schlechte Ergebnisse und abgesprungene chinesische Großauftraggeber und die damit einhergehenden Kursrückgänge seit 2011 von rund 34,00 Euro auf zeitweise 2,90 Euro (Februar 2016) mussten sie durchleiden. Da kommt jedes noch so kleine Fünkchen Hoffnung gerade recht.

Die spannende Frage lautet jetzt: War das schon die Kapitulation nach all dem Hoffen und Bangen? Zweifellos hat Aixtron – trotz des Verlusts eines wichtigen Kunden – im zurückliegenden Jahr auch etwas erreicht. Obwohl das das ursprüngliche Umsatzziel verfehlt wurde, stiegen die Erlöse in 2015 leicht auf 197,8 Millionen Euro, ein Plus von 2 Prozent gegenüber 2014. Dynamisches Wachstum sieht anders aus, aber gut. Der Betriebsgewinn (Ebitda) verbesserte sich 2015 auf minus 16,4 Millionen Euro (2014: -41,3 Millionen Euro). Aber, aufgepasst, Aufwärtstrend, im vierten Quartal belief sich der Betriebsgewinn auf 1,3 Millionen Euro. Mit einem positiven Ebitda in Höhe von 5,4 Millionen Euro erfüllt Aixtron sich und seinen Aktionären den Wunsch nach dem Break-Even für das zweite Halbjahr 2015.