Rubrik: Adidas

Am Wochenende unterlief Adidas ein Fehler. Denn wie das Sportportal Sportbuzzer bemerkte, können Kunden im Adidas-Online-Shop ein Trikot von Bayern München mit dem Namen von Marvin Plattenhardt und der Rückennummer 5 kaufen. Doch Plattenhardt steht noch bei Hertha BSC unter Vertrag. Die Frage ist nun, ob es wirklich der zitierte peinliche Schnitzer war und eine Information frühzeitig von Bayern München an seinen Miteigentümer Adidas gemeldet wurde oder ob es schlicht ein Fehler eines Mitarbeiters war. Wir gehen eher vom klassischen Fehler aus, denn die 5 auf dem Bayern-Rücken trägt sicher auch in der kommenden Saison Mats Hummels. Dumm nur Hertha BSC vom Konkurrenten Nike ausgerüstet wird. Was das für die Aktie bedeutet.

Die Adidas-Zahlen waren wirklich stark: Der Umsatz wuchs in den ersten drei Monaten dank guter Geschäfte in Nordamerika und in China um 19 Prozent auf 5,67 Milliarden Euro. Dabei zeigt sich, dass auch Adidas immer digitaler wird: Die Sparte E-Commerce schaffte ein dickes Plus von 53 Prozent. Bei den Regionen kann sich das Plus von 31 Prozent in Nordamerika sehen lassen. „Einziges“ Manko: Die Aktie ist nicht gerade günstig bewertet. Was Anleger nun tun können.

2017 will Adidas-Chef Rorsted den Gewinn aus dem fortgeführten Geschäft auf bis zu 1,23 Milliarden Euro erhöhen. Beim Umsatz soll es bis zu 13 Prozent nach oben gehen, ohne Währungseffekte. Doch was letztendlich den Ausschlag für die dicken Kursgewinne gab, war die Langfristperspektive. Denn Adidas soll auch in den darauffolgenden Jahren ein Umsatzplus von 10 bis 12 Prozent und einen Gewinnanstieg von 20 bis 22 Prozent erreichen. Wird die Adidas-Aktie ihren Höhenflug fortsetzen? Es gibt Warnzeichen.

Da könnte was im Sakko sein: Der belgische Investor Groupe Bruxelles Lambert (GBL) soll ein Auge auf Hugo Boss geworfen haben. GBL soll dabei schon ein Basisinvestment von drei Prozent der Anteile getätigt haben und an einer Aufstockung des Anteils interessiert sein. Dabei gilt GBL aber nicht als Komplettübernehmer. Vielmehr beteiligt sich das Haus an Gesellschaften und verkauft die Anteile später weiter. Was das für die Hugo-Boss-Aktie bedeutet, die charttechnisch gerade eine schöne Wende vollzieht.

Vor und nach den Quartalszahlen von Anfang November hatte die Adidas-Aktie heftig zu schnaufen. Bis an die Marke von 130 Euro war Adidas zurückgekommen. Wirklich verwunderlich war es nicht, denn vorher war das Papier fundamental teuer und auch technisch überkauft. So setzen Gewinnmitnahmen ein, nachdem die Q3-Zahlen „nur“ im Rahmen der Erwartungen lagen. Anders hat dies der Dauerrivale Nike gemacht …

So manches Mal wundere ich mich auch nach rund 30 Jahren noch immer über die Börse. Ein anderes Mal reibe ich mir tatsächlich noch die Augen, wenn Aktien beispielsweise extrem steigen oder völlig abschmieren. Und ganz selten kommt es nach all den Jahren doch noch vor, dass ich dreimal nachlese und überprüfe, was meine Augen zum Thema Börse zu sehen bekomme. Dies war heute wieder einmal der Fall. Es ging um die Adidas-Aktie, die ich heute im Zuge ihrer Aufkündigung der Unterstützung für die Anti-Doping-Agentur NADA mal wieder näher in Augenschein nahm …

Da kommen einem als Börsianer Freudentränen: die Adidas-Aktie. Seit 2015 hat sie rund 220 Prozent zugelegt, allein in diesem Jahr sind es (bislang) etwas 100 Prozent gewesen. Im Monatschart finden sich zuletzt (ohne September) acht weiße Kerzen in Folge. Wenn man die Dezember-Kerze von 2015 außer Acht lässt sind es sogar 11 in einer Reihe. Scheinbar mühelos wurde das Allzeithoch vom Januar 2014 im Januar 2016 überwunden. Die Aktie scheint ein Phänomen, da sie weder günstig war noch ist. Gewinnsteigerungen wie die 71 Prozent beim Halbjahresgewinn je Aktie im Vergleich zum Vorjahr oder die 100 Prozent Plus beim Gewinn je Aktie im zweiten Quartal gegenüber 2015 werden von den Kurssteigerungen wieder eingeebnet.

Was für eine albtraumhaft schöne Bullen-Falle. Dienstag sah alles noch so gut aus im DAX. Die amerikanischen Arbeitsmarktdaten waren mäßig gewesen und die Vorsitzende der US-Notenbank Federal Reserve (Fed), Janet Yellen, murmelte etwas davon, dass sie sich mit einer Leitzinserhöhung womöglich doch noch etwas Zeit lassen könnte. Oh, dachten sich die Märkte, das ist ein gutes Zeichen, mehr Liquidität, mehr Fun, mehr steigende Kurse. Der DAX überschritt den seit Dezember (2015) vorherrschenden Abwärtstrend – es konnte weiter aufwärts gehen.

Oh ja, das sieht wunderbar aus. Adidas. Eine Aktie zum Träumen. Im Monatschart reihen sich derzeit sechs weiße Kerzen aneinander und wenn man den Dezember übersieht sind es sogar sagenhafte neun weiße Kerzen. Das Hoch von 2014 bei 93 Euro: überwunden. Aufwärtstrend: intakt. Auch der Tageschart strebt, nur unterbrochen von kleineren, gesunden, Konsolidierungsphasen, weiter nach oben. Wie gesagt: traumhaft. Allerdings ist die Börse bekannt dafür, dass Anleger liebend gerne jäh aus ihren Träumen reißt.

Ein sogenanntes One-Day-Reversal im DAX. Das heißt: Im Minus gestartet und dann doch noch ins Plus gerettet. Das sieht man gerne als Börsianer, auch weil es ein Zeichen von Marktstärke ist. Zunächst hatte die japanische Notenbank verstimmt, von der man eigentlich angenommen hatte, sie würde noch mehr Geld in die Märkte fließen lassen. Hat sie aber überraschender Weise nicht getan. Sie hielt sich zurück mit Negativzinsen und weiteren Käufen von Anleihen und wartet – wie auch die amerikanische Notenbank Federal Reserve (Fed) – erstmal ab.

Adidas – wenn ein Wert aus den 30 DAX-Werten an einem Tag in der Spitze mehr als zehn Prozent zulegt, dann muss schon etwas ganz Besonderes passiert sein. Der Sportartikelgigant Adidas machte es möglich. Zunächst haben die Herzogenauracher extrem starke Zahlen für das erste Quartal vorgelegt – Umsatz und Ertrag lagen deutlich über den Schätzungen. Doch dann kam der Hammer: Adidas erhöhte auch noch die Prognose für das Gesamtjahr.

Da muss man wohl Abbitte leisten bei Herrn Draghi, seines Zeichens Präsident der Europäischen Zentralbank (EZB). Er verkündete kürzlich die allerschönsten geldpolitischen Maßnahmen (Nullzinsen, Negativzinsen, noch mehr Anleihekäufe) und wie reagierten die Märkte? Nach einer kurzen Anfangseuphorie mit Misstrauen. Aber dieses scheint nun endgültig verfolgen. Man feiert an der Börse und der DAX steigt (zeitweise) über die Marke von 10.000 Punkten. Man blickt wieder zuversichtlicher in die nähere Zukunft, aber andererseits, so paradox das klingen mag, ist der Pessimismus doch noch groß genug, sodass noch nicht alle gekauft haben und sich in den kommenden Wochen noch Käufer einfinden können (mit weiter steigendem Optimismus).