Rubrik: 2015

Ein starkes viertes Quartal trieb die Zooplus-Aktie (511170) schon im Februar das All-Time-High auf 244 Euro, ehe es in einer Konsolidierung wieder in den Bereich um das alte Rekordhoch bei 200 Euro zurückging. Die Pandemie und die erfolgte Einkaufsbeschränkungen trieben die Tierliebhaber noch stärker in den Zooplus-Online-Shop. Im Gesamtjahr kam es daher zu einem Umsatzplus von rund 18 Prozent auf 1,8 Milliarden Euro bei einem verfünffachten operativen Ergebnis (Ebitda) von 63,3 Millionen Euro. Neue Zielwerte für 2021 und 2025 geben der Aktie am heutigen Donnerstag frischen Schwung.

Die Investition in eine Beteiligungsgesellschaft ist als Aktionär immer so eine Sache [morgen mehr dazu]. Man weiß nie so recht was man kauft, was die Beteiligungen aktuell wert sind – und vor allem nicht, was sie einmal bei einem Verkauf bringen könnten. Bei dem Berliner Inkubator Rocket Internet ist das nicht anders. Da bleibt dem Rocket-Internet-Aktionär nicht mehr, als das zu glauben, was das Unternehmen so verkündet.

Wir erinnern uns: Das völlig unbekannte, selbsternannte Research-Haus Zatarra hatte ein Kursziel für die Wirecard-Aktie von 0 Euro (in Worten: Null Euro) genannt. Gleichzeitig war die Aktie einer heftigen Short-Attacke ausgesetzt. Von Kursen bei 47 Euro Ende Januar war der Titel bis in den Bereich von 31 Euro gedrückt worden, obwohl Wirecard-Vorstandschef Markus Braun jede Menge Wirecard-Aktien am Markt aufkaufte. Schon in den vergangenen Tagen stabilisierte sich die Wirecard-Aktie oberhalb der 30-Euro-Marke.

Evonik ist nicht gerade einer jener Bling-Bling-Wert an der Börse. Aber das muss auch nicht unbedingt ein Negativkriterium sein. Richtig gut für die Aktie lief es 2015 etwa bis zur Jahresmitte. Sie verteuerte sich von rund 27 auf 37 Euro. Das ist wohl darauf zurückzuführen, dass das vergangene Jahr bei dem Spezialchemieunternehmen geschäftlich ziemlich erfolgreich war: Der Umsatz wurde gesteigert und das Konzernergebnis von 568 auf 991 Millionen Euro annähernd verdoppelt. Das Ergebnis je Aktie stieg so von 1,22 auf 2,13 Euro. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) liegt damit bei 12,3, was sicherlich nicht günstig, aber auch nicht teuer ist. Attraktiv ist da die Dividenden-Rendite von 4,4 Prozent auf Basis der von 1,00 auf 1,15 Euro erhöhten Dividende – Evonik lässt seine Aktionäre an seinem Erfolg teilhaben. Das sieht man gerne.

Zweifellos, die Geschäft bei Beiersdorf laufen gut bis sehr gut. Der Umsatz verbesserte sich 2015 um gut 6 Prozent. Der Betriebsgewinn (Ebit) stieg um knapp 12 Prozent und der Jahresüberschuss (ohne Sondereffekte) nahm von 581 auf 671 Millionen Euro zu. Das entsprechende Ergebnis je Aktie kletterte von 2,53 auf 2,91 Euro. Die Dividende bleibt mit 70 Cent (Dividendenabschlag am 1. April 2016) unverändert. Beiersdorf verfügt über wunderbare Produkte wie Nivea, Labello, 8×4, La Prairie, Hidro Fugal, Hansaplast oder Eucerin sowie einer Klebstofftochter Tesa. Die Marken sind stark und am Markt gut eingeführt. Und was auch wichtig ist: Das Geschäftsmodell ist klar verständlich; als Anleger weiß man, mit was Beiersdorf sein Geld verdient. Das sind viele Gründe, um die Aktie ins Depot zu nehmen.

An die Macht der Suggestion glaubt wohl der Vorstandsvorsitzender der RIB Software, Thomas Wolf. In seinem Brief an die Aktionäre zum Geschäftsjahr 2015 schreibt er in den ersten Absätzen gleich drei Mal: „Wir sind auf einem sehr guten Weg“. Dieser Satz soll sich anscheinend besonders gut einprägen. Allein die Börse hat dieses Mantra noch nicht wahrgenommen. Die RIB-Software-Aktie befindet sich seit Erreichen des Rekordhochs bei fast 17 Euro im Juli 2015 in einem Abwärtstrend, wobei sich das Papier seit November in diesem eher seitwärts bewegt. Aktuell notiert die Aktie bei 9,20 Euro.

Tief in der Oberpfalz versteckt, in Amberg, findet sich eine Perle des SDAX: Grammer. Das Unternehmen ist ein führender Zulieferer für Pkw-Innenausstattung und Nutzfahrzeugsitze. 2015 erreichte Grammer den fünften Umsatzrekorde in Folge. Alle Achtung. Die Erlöse steigen um 4,4 Prozent auf 1,426 Milliarden Euro (2014: 1,366). Das Plus ist vor allem auf den Automobil-Bereich zurückzuführen. Das Geschäft mit den Nutzfahrzeugen gestaltete sich im vergangenen Jahr doch recht anspruchsvoll. Deswegen hapert es auch beim Gewinn: Der Betriebsgewinn (Ebit) sank von 57 auf 42,7 Millionen Euro. Das lag zwar noch im Rahmen der angepassten Prognose, aber zeigt doch wie schwierig sich der Verkauf auf den Weltmärkten gestaltet.

Immobilien bleiben gefragt. Das zeigt sich auch beim den Zahlen für das Jahr 2015 der Deutschen Wohnen. Das Unternehmen legt sogar das beste Jahresergebnis in seiner Geschichte vor. Chapeau! Der Konzerngewinn lag mit 1,2 Milliarden Euro um ein Drittel über dem Vorjahr. Die für Immobilien-Unternehmen wichtige Kenngröße Funds from Operations (FFO I) wurde um 39 Prozent auf 303 Millionen Euro (Vorjahr: 218) erhöht. Der FFO I je Aktie kletterte um rund 25 Prozent auf 0,94 Euro. Die Deutsche Wohnen ist vor allem organisch gewachsen und hat von günstigen Finanzierungskosten profitiert.

Flieg Lufthansa, flieg! So möchte man rufen. Jedoch, mit der Lufthansa-Aktie ist es nicht so einfach. Hat sie mal abgehoben, folgt in bitterer Regelmäßigkeit auch schon wieder der Sturzflug. Der jüngste Anstieg hatte die Lufthansa-Aktie von rund 12 auf mehr als 15 Euro angehoben. Dann wurden die Jahresergebnisse veröffentlicht. Obwohl diese ziemlich gut ausfielen, war die Börse doch unzufrieden damit. Der Betriebsgewinn (bereinigtes Ebit) wurde um 55 Prozent auf 1,8 Milliarden Euro und der Umsatz um knapp 7 Prozent auf 32,1 Milliarden Euro verbessert. Je Aktie beträgt das Ergebnis 3,67 Euro. Daraus errechnet sich ein sensationelles Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 3,9.

Der internationale Baugeräte- und Kompaktmaschinenhersteller Wacker Neuson ist ein Unternehmen, das unter den niedrigen Rohstoffpreisen und insbesondere unter dem starken Rückgang des Öl-Preises gehörig leidet. Da ist für die Aktionäre schon ein Trost, dass die Dividende mit 50 Cent unverändert bleibt. Daraus errechnet sich derzeit eine Dividenden-Rendite von immerhin 3,42 Prozent.

Witwen, Waisen und Kämmerer aufgemerkt! Die Aktien von RWE ist nach wie vor kein passendes Instrument mehr für die Altersvorsorge oder die Aufbesserung der Gemeindekasse. Dieser Satz in der Pressemitteilung vom 17. Februar 2016 gefällt mir besonders: Der fortgesetzte Preisverfall im Stromgroßhandel, führe zu einer „Erosion der Kraftwerksmargen“. Die Perspektiven in der konventionellen Stromerzeugung haben sich weiter verschlechtert. Dies veranlasst RWE zu einer Wertberichtigung von 2,1 Milliarden Euro auf deutsche und britische Kraftwerke, die das neutrale Ergebnis mindern. RWE geht weiter voRWEg. Das Betriebsergebnis für 2015 beträgt voraussichtlich 3,8 Milliarden Euro und das bereinigte Nettoergebnis 1,1 Milliarden Euro. Unbereinigt macht RWE netto 200 Millionen Euro Miese. Das sei „außergewöhnlich schwach“, konstatiert man im Konzern niedergeschlagen. Die Schulden die auf dem Konzern mit einem Börsenwert von ??? Milliarden Euro lasten, betragen 25 Milliarden Euro.

Der Druck bei Heidelberger Druckmaschinen lässt nach. Im dritten Quartal steigerte das Unternehmen das Ergebnis nach Steuern um 60 auf 7 Millionen Euro, nach einem Minus von 53 Millionen Euro im Vorjahr. Endlich schwarze Zahlen. Der Umsatz kletterte nach neun Monaten um 16 Prozent auf rund 1,8 Milliarden Euro. Der Betriebsgewinn (Ebitda) verbesserte sich von 80 auf 119 Millionen Euro. Beim Vorsteuerergebnis wurde die Gewinnschwelle nach neun Monaten erreicht. Die Umstrukturierung bei Heidelberger zeigt somit Erfolge. Das Unternehmen gewinnt wieder an Handlungsspielraum. Heidelberger kann wieder Akquisitionen tätigen sowie in Wachstum und Innovationen investieren.