Rubrik: Marketwatch

Ein spannender Tag im DAX. Es geht um den Auftakt zur Jahresendrallye. Er könnte heute stattgefunden haben. Im frühen Geschäft steigt der DAX deutlich über die 200-Tage-Durchschnittslinie und den Abwärtstrend. Das wäre das passende Signal für einen weiteren Kursaufschwung. Allerdings gab der DAX später wieder einen Teil seiner Gewinne ab und rutscht fast wieder unter die entsprechenden Chartmarken. Für die Optimisten sollten sich die Kurse über 11.070/80 Punkten halten.

Auch heute zeigt der DAX einen gewissen Aufwärtsdrang. Man könnte auch sagen: die Börse will nach oben. Erstaunlich. Aber anscheinend ist der DAX nach wie vor inspiriert von der Aussicht auf noch mehr billiges Geld von der Europäischen Zentralbank (EZB). Sollte es dem DAX auch noch gelingen den Widerstandsbereich von gut 11.000 Punkten – dort verläuft die 200-Tage-Durchschnittslinie und die Abwärtstrendlinie seit April – zu überwinden, dann, ja dann, läge das bisherige Jahreshoch bei 12.400 Punkten durchaus im Bereich des Erreichbaren.

Hach, ist es nicht schön. Der DAX steigt und alle seine Werte dazu. Puuh, scheinbar bleibt der Zusammenbruch der Weltwirtschaft mit China als Epizentrum (vorerst?) aus. Der ZEW-Indikator ist im November deutlich gestiegen. „Der Ausblick für die deutsche Volkwirtschaft hellt sich gegen Ende des Jahres etwas auf. Konjunkturpessimismus aufgrund der Terroranschläge in Paris ist nicht erkennbar. Die robuste deutsche Konjunktur dürfte sich insbesondere auf die derzeitige Konsumfreude der Deutschen, den erneut gesunkenen Außenwert des Euro und die voranschreitende Erholung in den Vereinigten Staaten stützen“, kommentiert ZEW-Präsident Clemens Fuest die jüngsten Zahlen. Die Märkte waren wohl vor einigen Wochen mal wieder zu neurotisch, was einen Kollaps Chinas angeht, obgleich die Problem dort natürlich längst noch nicht alle gelöst sind, im Gegenteil.

Keine Krise. Keine Panik. Die Anleger behalten die Nerven an Tag eins nach den Anschlägen in Paris, auch wenn sich die Welt wieder verändert hat, wie damals, als die beiden Flugzeuge in das World Trade Center in New York rasten. Noch ist nicht klar, welche Auswirkungen der Terror in Paris auf die Weltwirtschaft haben wird, aber es wird sie geben, allein wegen der ernüchternden Erkenntnis vom Wochenende, dass 14 Jahre Kampf gegen den Terror die Terroristen nicht stoppen konnte. Sie können scheinbar noch immer und überall Anschläge verrichten. Der Kampf gegen den Terror wird weitergehen (müssen), vermutlich sogar mit einer stärkeren Intensität.

Der DAX macht zum Wochenausklag ein wenig die Biege. Alles aber nicht sonderlich dramatisch. Es geht halt impulslos ein wenig nach unten. Die Gründe: Das Wachstum in den Eurozone und in Deutschland hat sich im dritten Quartal etwas abgeschwächt. Schuld ist vermutlich die Weltwirtschaft die etwas lahmt. EZB-Präsident Mario Draghi hatte ja bereits angedeutet, dass es Risiken auf der Abwärtsseite gebe. So fragen sich die Börsianer, ob das Wachstum noch ausreicht, um die Unternehmensgewinne ordentlich zu befeuern und die derzeitige Bewertung am Aktien-Markt gerechtfertigt ist.

Heute war der Meister, EZB-Präsident Mario Draghi, wieder bei der Arbeit. Er deutete weitere geldpolitische Lockerungen durch die Europäische Zentralbank an. Man werde alle Instrumente im Rahmen des Mandats nutzen, um das Inflationsziel von 2 Prozent zu erreichen … Für die Wirtschaft der Eurozone bestehen Risiken, durch die globale Konjunktur, auf der Abwärtsseite … Die Märkte reagierten prompt: Der DAX stieg und der Euro fiel gegenüber dem Dollar. Allerdings nur kurz. Dann verpufften die Worte Draghis. Man möchte auch noch hören was Janet Yellen und andere führende US-Notenbanker heute noch zu sagen haben.

Der DAX hämmert sich nach oben. Gestern hat es einen charttechnischen Hammer gegeben (Kerzencharts), heute wurde dieser bestätigt, so der DAX im Plus bleibt. Es scheint einen neuen Anlauf auf die 200-Tage-Durchschnittslinie zu geben. Zudem will der Markt wohl die Abwärtstrendlinie bei 11.100 Punkten testen. Man wird sehen, ob dieser Test gelingt. Momentan sieht es recht gut aus. Der DAX befindet sich in einem leichten Aufwärtstrend. Was stört, ist allerdings die Kurslücke (Gap) bei 10.500 Punkten, die sicherlich noch geschlossen werden will. Dennoch, der Markt scheint eher nach oben zu wollen.

Der DAX tut sich schwer, aber nicht sehr schwer. Was vor allem belastet ist die Charttechnik. Im Weg stehen die 200-Tage-Durchschnittslinie und der kurzfristige Abwärtstrends. Aber keine Sorge, dramtisch sieht das alles (bislang) nicht aus. Was noch kommen könnte: Der DAX will die offenen Kurs-Lücke (Gap) bei rund 10.500 Punkten schließen. Was man wissen muss, der DAX liebt es offene Kurs-Lücken zu schließen. Das könnte das Programm für die nächsten Tag im DAX sein.

Der DAX: Er scheint nun etwas mit den Schultern zu zucken. Wohin? Nach den Arbeitsmarktdaten in den USA vom Freitag ist eine US-Leitzinserhöhung im Dezember durch die Federal Reserve (Fed) wieder ein klein wenig unwahrscheinlicher geworden. Aber. Aber. Dennoch wird die Fed im Dezember handeln, nachdem sie sich nun schon so derart festgelegt hat. Alles andere würde sie doch erheblich Glaubwürdigkeit kosten. Das wird auch am Euro-Dollar-Kurs deutlich. Der Euro befindet sich nach wie vor doch sehr weit unten bei 1,07 Dollar. Der Markt hat bereits eine Leitzinserhöhung durch die Fed eingepreist.

Für die Kurs-Entwicklung an den Aktien-Börsen gibt es drei wesentliche Treiber. Erstens: die Unternehmensgewinne, die stark von der Konjunktur abhängen. Zweitens: die Liquidität Aktien zu kaufen. Drittens: die Zinssätze, mit denen künftige Unternehmensgewinne auf den heutigen Tag zurückgerechnet werden. Nachdem die Zinsen schon seit einiger Zeit bei Null sind und sich an diesem Zustand auch in naher Zukunft nicht viel ändern dürfte, kann dieser Faktor getroßt vernachlässigt werden.

Sehr kräftig aufwärts geht es mit der Aktie Deutschen Telekom. Wie zu hören, hat Goldman Sachs den Titel von „neutral“ auf „kaufen“ hochgestuft und die T-Aktie außerdem au die sogenannte Conviction Buy List gesetzt. Die Liste ist durchaus umstritten, da schon häufiger Aktien, die auf die Liste aufgenommen wurden kurz danach spürbar zurückgefallen sind. Das hat der List ein wenig den Ruf eingebracht, dass sie ein Instrument von Goldman Sachs ist, um ihre Ladenhüter aus dem Depot zu bekommen.

Der DAX pendelt wieder nach oben und findet immer mehr Gefallen an der Aussicht auf eine spätere Leitzinserhöhung durch die amerikanische Notenbank Federal Reserve (Fed). Die Märkte gehen inzwischen von Mai kommenden Jahres als frühesten Termin aus. Schlechte Konjunktur-Nachrichten sind somit tendenziell wieder gute Nachrichten für Aktien. Hinzu kommt auch die Aussicht auf weitere Lockerungen durch die europäische Zentralbank (EZB<) und die Bank von Japan. Sowohl die Eurozone als auch Japan bewegen sich am Rand einer Deflation.