Der Chinese kennt keine Gnade mehr mit den Weltfinanzmärkten. Er drückt den heimischen Renminbi nochmals nach unten, auf den tiefsten Stand seit vier Jahren. Es steht wohl schlechter als gedacht um die chinesische Wirtschaft (brennt es lichterloh?), sonst würde die Regierung in Peking nicht dieses Wagnis eingehen. Klar, dass eine Renminbi-Abwertung an den Börsen für Turbulenzen sorgt (Plusvisionen.de hat darauf schon im Juni hingewiesen).
Die Finanzwelt fürchtet nun einen Abwertungswettlauf der wichtigsten Währungen. Vermutlich werden jetzt auch nochmal die Amerikaner schwer in Grübeln geraten, ob sie ihren Dollar durch eine Leitzinserhöhung (im September) zusätzlich stärken wollen und sich damit womöglich aus den Welt-Märkten preisen. Die Strategie Pekings scheint nun klar: Man möchte doch wieder die Export-Industrie beleben.
Die Transformation in eine von der Binnenwirtschaft getragenen Konjunktur ist bislang nicht aufgegangen. Im Juli ist die Industrieproduktion in China nur um sechs Prozent gewachsen, eine herbe Enttäuschung.
Das sind natürlich keine guten Aussichten für den DAX, der von der deutschen Exportindustrie lebt. Hat diese Absatz- und Gewinneinbußen, dann drückt das den deutschen Leitindex – und nicht nur für den. Wenn China so weitermacht, kommen (sehr) ernste Probleme auf die Wirtschafts- und Finanzwelt zu. Dagegen ist Griechenland nur ein kühler Hauch.
Der Euro steigt über 1,11 Dollar. Das kann dem DAX nicht gefallen und wird vermutlich auch den Präsidenten der Europäischen Zentralbank (EZB) Mario Draghi mit Sorge umtreiben. Charttechnisch ist der Euro nun gegenüber dem Dollar aus seinem Abwärtstrend (nach oben) ausgebrochen. Kurzfristig ein Signal für Euro long.
Folglich rammt es die deutschen Automobil-Aktien (und Zulieferer) in den Boden.
Der DAX hat charttechnisch seinen sehr kurzfristigen Aufwärtstrend deutlich nach unten verlassen. Der flache Abwärtstrend ist damit bestätigt. Die untere Begrenzungslinie des Trendkanals verläuft derzeit bei rund 10.400 Punkten. Im Bereich von 10.800/10.600 Zählern befinden sich allerdings noch kräftige Unterstützungslinien.
Ein Profiteur der Entwicklung in China ist eindeutig Gold. Sichern sich so die Chinesen ab? Ein gutes Zeichen ist ein steigender Gold-Preis, als Krisen-Barometer, nicht. Kurzfristig könnte es weiter aufwärts gehen. Im Wochenchart gab es ein paar hoffnungsvolle Kerzchen. Bei 1.130 Dollar wartet allerdings ein härter Widerstand.
Euro bricht gegenüber dem Dollar den Abwärtstrend. http://t.co/sDIvIaUbZ3 pic.twitter.com/i0m9hqsaVv
— Thomas Schumm (@plusvisionen) 12. August 2015
DAX im Abwärtstrendkanal. http://t.co/sDIvIaUbZ3 pic.twitter.com/WceYJc1WTW
— Thomas Schumm (@plusvisionen) 12. August 2015
Gold, der China-Profiteur. http://t.co/sDIvIaUbZ3 pic.twitter.com/s4YtSD1NhF
— Thomas Schumm (@plusvisionen) August 12, 2015
The yuan sank for a second day, spurring China’s central bank to intervene http://t.co/giaDjO5Cyn pic.twitter.com/HeDdo5ZR53
— Bloomberg Business (@business) 12. August 2015
Ein Kommentar
Hallo,
ich Frage mich wie lange es wohl dauert bis das ganze System ins schwanken kommt. Ich glaube nach 2008 kann man dem Steuerzahler keine weitere bittere Pille verabreichen und die neuen Schulden sozialisieren. Meine Empfehlung ist schon seit langem auf Sachwerte zu setzen aber nicht ohne Auswahl Selektionsprozess. Gold ist eine gute Alternative zu Girokonten und Schuldverschreibungen aber generiert keine laufenden Auszahlungen. Andere Sachwerte sollten nicht außer acht gelassen.
Keep Smart
Erik