Sie werden immer beliebter: Korrekturen am eigenen Aussehen. Da werden Fettpölsterchen abgesaugt, Nasen aufgehübscht, Fältchen mit Hyaluronsäure unterspritzt oder mit Botulinumtoxin behandelt. Es geht um Würde und auch Gesundheit, denn nur wer sich gut fühlt ist auch weniger anfällig für Krankheiten. M1 Kliniken sind ist ein führender Anbieter schönheitsmedizinischer Gesundheitsdienstleistungen.
Unter der Marke M1 Med Beauty wird derzeit in 58 Fachzentren ästhetische Medizin angeboten. Dabei zählt die M1-Schlossklinik für plastische und ästhetische Chirurgie in Berlin mit sechs Operationssälen und 35 Betten zu den größten und modernsten Einrichtungen dieser Art in Europa.
Seit Ende 2018 treibt M1 die Internationalisierung voran: In der vergangenen Woche wurde in der rumänischen Hauptstadt Bukarest ein medizinisches Fachzentrum für ästhetische Medizin eröffnet. Rumänien ist der neunte Auslandsmarkt (zwanzigster Standort außerhalb von Deutschland), den M1 Kliniken erschließt. Reizvoll sind die Auslandsmärkte aufgrund geringer Sach- und Personalkosten und einem gleichzeitig hohen Preisniveau für Schönheitsbehandlungen. Das könnte perspektivisch gut für die Marge sein.
Umsatz und Ertrag der Auslandsstandorte haben sich im ersten Halbjahr 2023 sehr gut entwickelt, sodass M1 zuversichtlich ist, dort den Break-even innerhalb der kommenden zwölf Monate erreichen zu können.
Derzeit laufen auch Vorbereitungen für die Expansion in den USA, dem weltweit größten Markt für Schönheitsmedizin. Dabei wird sich M1 zunächst auf Florida konzentrieren. Eröffnung für das erste US-Fachzentrum ist im kommenden Jahr geplant.
Mit der Eröffnung des 57. medizinischen Fachzentrums in Passau wurde Ende Juli 2023 in Deutschland das M1-Netzwerk weiter ausgebaut. Bis zum Jahresende soll es insgesamt 60 M1-Fachzentren geben.
Die bisherigen M1-Kliniken steigerten im ersten Halbjahr den Konzernumsatz um 8,7 Prozent auf 150,8 Millionen Euro. Der operative Gewinn (Ebitda) verbesserte sich dabei von 7,4 auf 9,9 Millionen Euro und der Betriebsgewinn (Ebit) um ordentliche 63 Prozent auf 7,3 Millionen Euro. Die Ebit-Marge erhöhte sich so von 3,2 auf 4,8 Prozent.
Besonders margenträchtig ist das Beauty-Segment mit einem Ebit von 8,1 Millionen Euro bei einem Halbjahresumsatz von 37,2 Millionen Euro (Deutschland: 31,4 Millionen Euro). Die Beauty-Ebit-Marge sprang dadurch von 9,3 auf stattliche 21,9 Prozent (Deutschland: 27,8 Prozent).
Derzeit sind die M1 Kliniken mit 167,0 Millionen Euro an der Börse bewertet (69 Prozent hält MPH Health Care). Angesichts eines Eigenkapitals von 146,4 Millionen Euro, einem Zahlungsmittelbestand von 23,3 Millionen Euro und langfristigen Verbindlichkeiten von 14,7 Millionen Euro ist das keine üppige Bewertung, zumal die Ebit-Marge (leicht) zugelegt hat.
Als Voraussetzung für eine Höherbewertung der M1-Aktie sollte die Marge weiter zulegen, wobei der Trend zu passen scheint. Gut für M1 Kliniken sollte auch die demografische Entwicklung sein, denn nicht nur in Deutschland altert die Bevölkerung. Durch eine strategischen Beteiligung an der Haemato (M1 hält 68 Prozent) können die M1 Kliniken zudem Umsatz- und Ertragspotenziale der Behandlungsprodukte nutzen. Ab 2025 will M1 auch eigenes Botox, mit entprechenden Margen-Vorteilen, anbieten.
Warburg Research erhöht das Kursziel für M1 Kliniken am 1. September 2023 von 11,00 auf 11,80 Euro und vergeben ein Buy.
M1 Kliniken-Aktie (Tageschart): Ausbruch nach oben