Rubrik: Zucker

Südzucker legt Halbjahreszahlen vor, die nicht gut ausfallen. Vor allem der Zucker-Bereich leidet unter fallenden Preisen, einer starken asiatischen Konkurrenz und dem zunehmenden Gesundheitsbewußtsein (gut so). Die Aktie knickt ein, mal wieder. Charttechnisch hatte sich seit 2018 eine Wende angedeutet, eigentlich. War es das mit einem Aufwärtstrend?

Bei CropEnergies gab es in diesem Jahr bereits zwei Anhebungen der Prognose. Möglich machen dies höhere Ethanolpreise. Trotzdem musste die Aktie (A0LAUP) zuletzt Kursverluste hinnehmen – das Papier konnte sich der Schwäche des Gesamtmarktes nicht entziehen. Wir sagen, ob die Aktie jetzt wieder ein attraktives Kaufniveau erreicht hat und stellen auch ein Hebelprodukt vor.

Südzucker könnte eine schlimme Krise durchschritten haben. Nun könnte der Zuckerpeis, auch aufgrund der Sommerdürre wieder steigen. Das Eregebnis von Südzucker würde das sicherlich beflügeln. Die Börse hat bereits Witterung aufgenommen und den Kurs steigen lassen. Wird das von Dauer sein? Südzucker scheint günstig bewertet: Einen Euro Unternehmen gibt es an der Börse für weniger als 60 Cent.

Südzucker hat zurzeit schwer zu kämpfen. Beim operativen Konzernergebnis erwartet Südzucker deshalb (weiterhin) einem kräftigen Rückgang auf 100 bis 200 (Vorjahr: 445) Millionen Euro. Auf das Ergebnis haben neben sinkenden Zucker-Preisen nun auch nachgebende Bioethanolpreise gedrückt. Wohin tendiert die Aktie? Der Chart verheißt nichts Gutes. Verwegene Pessimisten, die auch einen Totalverlust nicht scheuen, könnten zu einem Mini-Future short ohne Laufzeitbegrenzung greifen. Beispiel: PP49JT.

Südzucker steckt in einer „schwierigen Übergangsphase von mindesten zwei Jahren“ . Jetzt hat das Unternehmen diese Schwierigkeiten mit wenig erfreulichen Zahlen unterlegt: Für das Geschäftsjahr 2018/19 erwartet der Vorstand ein operatives Ergebnis von 100 bis 200 Millionen Euro – und somit einen deutlichen Rückgang zu den rund 440 Millionen Euro im abgelaufenen Jahr 2017/18. Der Börse gefällt das gar nicht. Für die Freunde einer Seitwärtsrendite sei noch der Discounter (DM729M) auf Südzucker hervorgehoben. Das Papier bietet eine Rendite-Chance von 7,8 (10,5 p.a.) Prozent.

Ende September ist es soweit, dann läuft die EU-Zuckermarktordnung aus, die seit rund 50 Jahren Produktionsquoten und Mindestpreise für Zuckerrüben regulierte. In wenigen Tagen startet also der freie Wettbewerb und niemand kann genau sagen, wo der Zuckerpreis letztendlich hingeht. Die Börsianer sind daher sehr vorsichtig, wenn es um eine Einschätzung zur Südzucker-Aktie geht. Auf Sicht von zwölf Monaten quittierte dies der Kapitalmarkt mit einem Kursverlust von rund 20 Prozent. Doch jetzt gibt es charttechnische Hoffnungssignale.

Es hätte so süss werden können … Südzucker ist auch auf meine ewige Liste der verpassten Börsen-Chancen gerutscht. *Schnief* Ich kann mich noch erinnern, wie ich bei 10/12 Euro überlegte, ob ich mir nicht doch ein paar Stücke des Mannheimer Zuckerkonzerns ins Portfolio lege. Da war das gerade (mal wieder) mit der Rohstoffkrise, den Preisabsprachen und möglichen Strafen … Anfang dieses Jahres ist der Kurs nochmals wegen des Zucker-Kartells und damit verbundener Schadensersatzforderungen im dreistelliger Millionenhöhe eingebrochen, immerhin bis auf 12,50 Euro. Nun schieb sich die Aktie gerade an die Marke von 25 Euro! Als Börsianer gerät man angesichts einer solchen Kurs-Entwicklung leicht in den Bereich der Unterzuckerung mit leichten Zuckungen …

Die Südzucker-Aktie gehörte in den vergangenen Monaten zu den Gewinnern am deutschen Aktienmarkt. Binnen Jahresfrist ging es stolze 80 Prozent nach oben. Nun scheint die Aufwärtsbewegung aber ins Stoppen geraten zu sein. Zumindest markierte der Titel in den vergangenen Wochen kein neues Zwischenhoch mehr. Dazu beigetragen haben die Analysten von Goldman Sachs, die die Zeiten überdurchschnittlicher Kurssteigerungen als „vorbei“ bezeichneten. Ein Argument der Experten ist tatsächlich nicht völlig von der Hand zu weisen. Denn der Aufstieg der Zuckerpreise, der maßgeblich für die Aktien-Erholung verantwortlich war, dürfte langsam zu Ende gehen.

Die Anstrengungen von Südzucker werden von der Börse derzeit nicht versüßt. Obwohl das Unternehmen in den ersten neun Monaten das Konzern-Betriebsergebnis um fast 14 Prozent steigerte, war es für die Aktie ganz bitter – minus 12 Prozent. Vielleicht lag es am Umsatz, der um 5 Prozent zurückging, was vor allem am Zucker-Geschäft und an der Bioethanol-Tochter CropEnergies lag. Insbesondere Zucker läuft nach wie vor nicht gut. In diesem Segment gab es sogar einen Betriebsverlust von 39 Millionen Euro (Vorjahr: 44). Allerdings spricht das Unternehmen von einer Stabilisierung der Quotenzuckererlöse.

Ja, es sieht so aus, als werden die Zeiten bei Südzucker beziehungsweise der Südzucker-Aktie wieder süßerer. Charttechnisch hat es sich bereits Geschäfte seit Anfang dieses Jahres angedeutet. Der Kurs der Südzucker-Aktie hatte bei rund 10 Euro einen Boden gefunden und bewegte sich recht flott aufwärts. Die Bewegung setzt sich bis Juli fort. Dann ging es erneut abwärts bis auf 12 Euro – eine Art Test der alten Tiefs. Inzwischen steht die Südzucker-Aktie wieder bei 16 Euro und im Kerzen-Monatschart hat bildet sich im September wahrschein ein sogenanntes Bullish Engulfing aus, was mittelfristig sehr positiv zu werten ist.

Bei einem Turnaround zählt die Hoffnung. Zahlen und Bewertungskennziffern wie das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) sind da irritierend, wenn nicht gar störend. Deshalb lohnt es sich auch kaum die aktuellen Quartalsergebnisse von Südzucker näher zu betrachten. Sie spiegeln die Vergangenheit – und diese war schlecht. Deshalb lag auch der Konzernumsatz im ersten Quartal unter dem des Vorjahrs und auch das Betriebsergebnis war rückläufig. Auch die Prognosen für das Gesamtjahr sind eher bitter.