Rubrik: Yellen

Dem DAX fällt nichts Neues ein. Drum bleibt er einfach dort, wo er ist. Wer weiß schon, wie das mit Griechenland ausgeht, obwohl, es wird gut ausgehen. Die vorgelegte Reformliste wird akzeptiert werden und das Hilfsprogramm verlängert. Griechenland verspricht schließlich schöne Dinge: Man möchte die Steuermoral stärken (auch bei den Reichen), privatisieren und die Korruption bekämpfen. Na dann. Wieso hat man das eigentlich nicht schon die vergangenen Jahre gemacht? Aber die neue Regierung sollte eine faire Chance bekommen.

Nun will die Federal Reserve und ihre Vorsitzende Janet Yellen also geduldig sein bei der Normalisierung der Geldpolitik. Geduldig steht schon vom Wortsinn her für einen sehr dehnbaren Zeitbegriff, allein von daher ist das Wort hervorragend gewählt, aus Sicht einer Notenbankerin. Geduld beinhaltet aber auch immer Nachsicht. Nicht so streng sein. Auch mal ein Auge zudrücken. Es gibt keine genauen Vorschriften, die das weitere Handeln regeln.

101214 // Der DAX notiert leicht im Plus, aber so richtig inspiriert scheint er nicht. Vermutlich beginnt schon wieder die Grübelei über die weitere Geldpolitik der amerikanischen Notenbank (Fed). Kommende Woche trifft man sich dort wieder zur Sitzung. Wird sie oder wird sie nicht? Zinsen rauf oder wartet sie noch ab? Auch auf Dollar und Gold soll dieses Ereignis bereits seine Schatten werfen. Der Dollar tendiert schwächer, was auf eine weiterhin sehr lockere Geldpolitik hinweisen würde. Gold legt derzeit zu (wohl auch wegen des schwachen Dollars), aber vielleicht auch, weil eine Fortsetzung der Politik des billigen Geldes erwartet wird.

Andere sehen den Gold-Preisanstieg auch als Warnung an die Notenbank, die Zinsen bloß nicht zu erhöhen. Aber ob die Märkte wirklich so viel Kalkül haben und ob die Fed sich wirklich gewarnt fühlt …?

Sorgen bereitet offenbar auch der fallende Öl-Peis. Ist er vielleicht doch Vorbote einer neuen veritablen Weltwirtschaftskrise? Schließlich laufe es auch in China nicht mehr so gut. Andererseits: Der fallende Öl-Preis bleibt das beste Konjunturprogramm für die Weltwirtschaft.

Der Bund Future befindet sich unverändert in einem Aufwärtstrend und erreicht erneut ein Rekordhoch. Bundesanleihen bleiben somit gefragt. Das dürften wohl die Auswirkungen der Krise in Griechenland sein. Zudem werden die Stimmen immer lauter, die einen Austritt Italiens aus der Eurozone fordern.

In Griechenland steht der Aktienmarkt wegen der Regieungskrise weiter unter Druck. Ein erneuter Schuldenschnitt scheint immer näher zu rücken, was ja eigentlich gute Nachrichten für Griechenland wären.

BMW feiert einen Absatzrekord und bleibt optimistisch.

Die Telekom-Aktie leidet unter einer Kapitalerhöhung der US-Tochter.

Karl-Otto Pöhl ist tot. Der ehemalige Bundesbanker war ein standhafter Kämpfer für die Unabhängigkeit der Bundesbank: „Ich war frustriert über die Art der Wiedervereinigung. Die Notenbank darf kein Instrument der Politik sein.“ Der damalige Kanzler Helmut Kohl diktierte das Umtauschverhältnis von Ost-Markt zu West-Mark von eins zu eins (beziehungsweise zwei zu eins). „Der Wechselkurs, zu dem die Ost-Mark gegen die West-Mark getauscht wurde, entsprach mit Sicherheit nicht den damaligen ökonomischen Realitäten“, erklärte Pöhl später. „Karl Otto Pöhl lieferte den Beleg, dass Preisstabilität und Wachstum auch in Zeiten großer geldpolitischer Herausforderungen keine Gegensätze sind, sondern Preisstabilität vielmehr die Grundlage für nachhaltiges Wachstum ist“, sagt Bundesbankpräsident Jens Weidmann in seinem Nachruf. Pöhls Satz „die Notebank darf kein Instrument der Politik sein“ wirkt heute wie ein Anachronismus und eine Mahnung zugleich.

Es gibt es etwas wie einen neuen Star am Devisenmarkt, den Dollar. Mit der US-Wirtschaft läuft es wieder besser oder zumindest besser als in anderen Ländern. Es läuft auch so gut, dass sich die Vorsitzende der amerikanischen Notenbank (Fed), Janet Yellen, traut, ihr Anleihekaufprogramm (Quantitative Easing III) auslaufen zu lassen. In der Tendenz bedeutet das eine leicht Straffung der US-Geldpolitik, auch wenn die Leitzinsen bei null bleiben. Und wenn (voraussichtlich) nicht mehr so viele Dollars gedruckt werden, dann tut das dem Greenback tendenziell gut. Hinzu kommen die Probleme der anderen: Da ist die Eurozone. Sie leidet unter einer hartnäckigen Wachstumsschwäche. Japan müht sich aus der jahrzehntelangen Malaise herauszukommen, was aber nicht so recht gelingen mag. Auch dort bleibt die Konjunktur schwächlich. In Russland leidet unter dem fallenden Ölpreise. Als Folge gehen Euro, Yen und Rubel in die Knie.

Die Fed hat entschieden: Die Leitzinsen bleiben unverändert und werden es wohl auch noch einen „beträchtlichen“ Zeitraum lang bleiben. Die…

Tja, was soll man schreiben? Der DAX ist leicht im Plus. Damit ist auch schon Vieles gesagt. Es ist nicht viel los heute an der Börse. Nach dem Erklimmen der 10.000er-Marke scheint so manchem die Lust an der deutschen Börse vergangen zu sein. Klar, man wartet mal wieder: auf die EZB, ob sie die Leitzinssen weiter senken wird, auf die Fed, wann sie die Leitzinsen wieder erhöhen wird. Janet Yellen, die Chefin der amerikanischen Notenbank spricht heute noch auf einer Veranstaltung des Internationalen Währungsfonds (IWF). Natürlich erhofft man sich davon wieder Hinweise auf die weitere Ausrichtung der Fed-Geldpolitik – und danach … wieder wieder gewartet, wann die Leitzinsen erhöht werden. Der Euro mäandert inzwischen knapp über der Marke von 1,36 Dollar. Natürlich, auch er wartet. Öl (Nordseesorte Brent) fällt kurzfristig weiter. Ob das auch langfristig so sein wird? Wohl kaum. Die T-Aktie leidet mal wieder unter ihrer Tochter T-Mobile USA. Dort soll es Wettbewerbsverstöße gegeben haben, weshalb wohl ermittelt wird. Gold hängt an einer Widerstandslinie fest. Silber wirkt dagegen etwas frischer.

Der DAX freut sich bei ruhigem Handel (in Süddeutschland ist Feiertag, Frohnleichnam) über die gestrige Fed-Sitzung und klettert erneut über die Marke von 10.000 Punkten. Fed-Chefin Janet Yellen erweckte nicht den Anschein, dass die US-Leitzinsen schon bald steigen werden. Vor allem wurde die Wachstumsprognose für dieses Jahr auf 2,1 bis 2,3 Prozent von 2,8 bis 3,0 Prozent gesenkt. Für 2014 erwartet die Fed mit 1,5 bis 1,6 Prozent einen etwas höheren Preisanstieg als zuletzt mit 1,4 bis 1,6 Prozent. Es wurde wieder dieser Satz gesprochen: „Die Leitzinsen werden noch eine angemessene Zeit nach dem Auslaufen der Anleihekäufe auf dem niedrigen Niveau bleiben, besonders wenn die Inflationsrate unter dem angestrebten Ziel von 2 Prozent bleibt.“ Die Anleihekäufe wurden erwartungsgemäß um weitere 10 Milliarden Dollar auf nun 35 Milliarden Dollar monatlich reduziert. Die monatlichen Käufe hatten einmal 85 Milliarden Dollar betragen. Euro und Gold profitieren von den Worten Yellens. Das Urteil der Devisenmärkte: Die Geldpolitik der EZB ist weniger locker als die der Fed. Das Urteil am Gold-Markt: Womöglich ist Papiergeld doch bald noch weniger wert als gedacht. An der Börse in Tokio wird die Sitzung der Fed mit einem deutlichen Plus im Nikkei gefeiert. Amazon ist jetzt mobil. Das Unternehmen macht mit „Fire“ nun auch in Handys. Charttechnisch sehr interessant sind die Aktien der beiden Versorger E.ON und RWE. Sie scheinen sich auf den Weg nach oben zu machen.

Ruhe vor der Sitzung der amerikanischen Notenbank (Fed) heute Abend. Immerhin wagt sich der DAX etwas ins Plus, wohl vor allem wegen der recht guten Vorgaben aus den USA und Japan. Etwas über den künftigen Kurs der Fed lässt sich am Euro (gegenüber Dollar) nicht ablesen. Er verharrt in Warteposition, wie Gold auch. Positiv: Die Bautätigkeit in der Eurozone belebt sich. Spannend ist die aktuelle Diskussion über eine Aufweichung des Euro-Stabilitätspakts. Italien und Spanien tendieren in diese Richtung. Offenbar wollen sie nicht mehr in die Krise hineinsparen, was auch nicht sinnvoll ist. Deutschland hat das mit der Agenda 2010 übrigens auch nicht gemacht. Aber: Deutschland hat in dieser Zeit auch harte Reformen durchgesetzt. Kanzler Gerhard Schöder hat das letztlich das Amt gekostet und seine Partei fast zerrissen. Chapeau nochmal für diesen Mut! Nur immer neue Schulden ist sicher nicht der richtige Weg. Die Aktie von Südzucker muss eine neue Negativnachricht verkraften. Die Ratingagentur Moodys senkt die Bonität von Baa1 auf Baa2. Noch hält die Unterstützungslinie bei rund 14 Euro.

080514 // Inzwischen ist klar: Die Europäische Zentralbank (EZB) lässt die Leitzinsen unverändert, aber EZB-Präsident Mario Draghi deutet einen Zinsschritt für die nächste Sitzung an. Die EZB werde keine niedrige Inflation „für einen zu langen Zeitraum“ hinnehmen. Der Wechselkurs sei zwar kein Politikziel, aber der Wechselkurs des Euro mache „Sorgen“. Der DAX knickt ein, der Euro schlittert nach unten. In den vergangenen Wochen rissen die Forderungen nicht ab, etwas gegen die Stärke des Euro zu tun. Euro-Stärke bedeutet für einige: Die Produkte aus der Eurozone vertreuern sich auf den Weltmärkten, wodurch die Wettbewerbsfähigkeit leidet und die verbilligen die Importe, was den Deflationsdruck erhöht. Über günstigere Waren in den Eurozone dürften sich allerdings all jene freuen, deren Gehälter und Löhne (in Spanien, Griechenland, Portugal, Irland) in den vergangenen Jahren gesunken sind. Die EZB betonte aber ihre Unabhängigkeit. Die russische Börse in Moskau feiert ein wenig die Putin-Äußerung die Sache mit dem Referendum in der Ostukraine zur Abstaltung doch sein zu lassen. Auch den Rubel freut es. Verstimmt ist die Börse in Thailand, ob der politischen Entwicklungen nach der Amtsenthebung der bisherigen Ministerpräsidentin Yingluck. Die Aktie der Telekom fällt trotz recht ordentlicher Ergebnisse. Tesla enttäuscht. Die Aktie gibt im europäischen Handel gut 6 Prozent nach. Commerzbank-Chef Blessing sieht die Bank auf einem guten Weg. Die Weichen seien gestellt. Kann er nun aufhören? Die Aktie notiert freundlich. Hans-Werner Sinn vom ifo Institut wirft der EU beim Primärdefizit Griechenlands Schönfärberei vor. Der Nikkei freut sich über die Aussagen von Fed-Chefin Janet Yellen. Sie lobt die Vorzüge einer lockeren Geldpolitik im Hinblick auf die Konjunktur. Gold hilft das derzeit jedoch nicht.

Yellen und die Krim verdaut Fünfmal Plus für DAX Gute US-Konjunktur Steigen schon in einem Jahr die Leitzinsen in den…