Rubrik: Vermögen

Plusvisionen richtet schnell ein paar Fragen an Achim Plate, CEO des innovativen Hamburger Finanzhauses Lloyd Fonds (A12UP2), zu den Hintergründen der aktuellen Kapitalerhöhung und seinen Erwartungen an die beiden Zukäufe BV Holding und growney.

Der Vermögensverwalter DWS zeigt sich angesichts der Verwerfungen durch Corona an den Finanzmärkten recht robust. Das verwaltete Vermögen (AuM) reduzierte sich dennoch auf 700 Milliarde. Im vierten Quartal waren es noch 767 Milliarden Euro. Positiv für die Aktionäre: Die Geschäftsführung will ihren Vorschlag aufrecht erhalten, für das Geschäftsjahr 2019 eine Dividende auszuschütten. Es gibt auch ein spannendes Chartsignal.

Was wird nicht alles unternommen, um uns Deutschen den Vermögensaufbau näher zu bringen, generell und auch mit Aktien. Indes, es gelingt nicht. Bei den Männern nicht und bei den von Marketing-Experten neue entdeckten Zielgruppe der Frauen schon gar nicht. Darüber hinaus gibt es wohl auch ein West-Ost-Gefälle: Im Osten besitzt kam jemand Aktien, wie nun die Comdirect herausgefunden hat.

Seit 2011 steigen die Aktienmärkte fast ohne Unterbrechung kontinuierlich an und erreichen regelmäßig neue Höchststände. Im letzten Jahr gewannen Anleger im DAX beispielsweise 12,5 Prozent. Gleichzeitig gingen klassische Sparer nahezu leer aus, da sich die Zinsen auf Tagesgeld, Sparbuch und Festgeld unverändert auf oder sogar unter der Null-Linie bewegten.

Die Deutschen lieben ihr Sparbuch, obwohl es keine Zinsen bringt und auch noch nie wirklich brachte. Selbst in Hochzinsphasen blieben real kaum noch Erträge übrig, weil dann die Inflation die Rendite wegfraß. Über weite Strecken befand sich der reale Zins im negativen Bereich, wie die Bundesbank aufgezeigt hat. Aber wahrscheinlich lieben die Deutschen ihr Sparbuch gerade deswegen, weil es verlässlich keine Zinsen bringt. Verlässlichkeit scheint in Anlagedingen in Deutschland über alles zu gehen.

Wie bekommt man die Deutschen dazu in Aktien zu investieren? In der FinTech-Szene haben sich einige Unternehmen aufgemacht, den Deutschen die Aktien-Ängste zu nehmen. An vorderster Front stehen dabei sogenannte Robo-Advisor. Damit Anlger keine oder kaum mehr Kenntnisse über den Aktienmarkt haben müssen, sich auch nicht um einen (etwaigen) kleinen Anlagebetrag oder das Risiko generell sorgen müssen, bieten die Robo-Adivsor häufig praktisch-quadratische Investment-Lösungen. Geld-Anlage 0.8.15 sozusagen.

Die Idee des Social Trading ist sehr verlockend: Da gibt es ein paar Top-Trader, denen folgt man einfach mit seinen eigenen Geldanlagen und wie aus dem Nichts ist man selbst reich. Vermutlich ist es mit den Top-Tradern leider oft so wie mit der Weihnachtsgans kurz vor Heilig Abend. Nach dem ganzen fürsorglichen Mästen fühlt sie sich so zufrieden und sicher … aber sie eben doch bald geschlachtet.

Der DAX hat die Widerstandslinie von 8.900 Punkten deutlich überschritten, was recht bedeutend ist. Nun müht er sich mit der Psychologie der 9.000er-Marke. Hilfe kommt vom recht guten Einkaufsmanagerindex für die Eurozone der leicht gestiegen ist. Eigentlich war man von einem Rückgang ausgegangen. „Aufatmen ist angesagt. Die Hiobsbotschaften der vergangenen Wochen waren fehl am Platz“, kommentiert Thomas Gitzel, Chefökonom der VP Bank Gruppe, die aktuellen PMI-Zahlen. Ich würde allerdings noch nicht von einer endgültigen Trendumkehr sprechen, auch wenn sich der Rauch zu lichten beginnt. Das Gerücht, dass die EZB schon bald auch Unternehmensanleihen aufkaufen könnte das Wendesignal gewesen sein. Gut möglich, dass sich die Bodenbildung auch noch etwas hinziehen könnte.

Eine schlimme Erkenntnis aus dem aktuellen Vermögensbarometer der Sparkassen. 11 Prozent der Deutschen setzen beim Vermögensaufbau auf die Aktie, aber 20 Prozent auf das Sparbuch.

Daimler hat hervorragende Zahlen vorgelegt. Die Aktie notiert dennoch leicht im Minus. Langfristig bleibt der Wert als Dividendentitel allerdings sehr interessant.

Ich bin sehr dafür, dass jeder das mit seinem Geld tut, was er will: ausgeben, unters Kopfkissen legen, auf dem Konto lassen, Aktien kaufen … Deshalb soll es hier auch nicht um dumpfe Renditemaximierung gehen, sondern um die Auseinandersetzung mit Geld, wovon wir tendenziell (gefühlt) alle viel zu wenig haben. Zudem hat Geld offenbar die Eigenschaft, sich über die Jahrzehnte an bestimmten Stellen zu sammeln. Der Volksmund sagt dazu: Der Teufel scheißt auf keinen kleinen Stein.

In den USA ist er Star. Thomas Piketty. Sein 696-Seiten-Wälzer „Capital in the 21st Century“ sorgt für Furore. Piketty geht…

Er scheint den Nerv der Zeit getroffen zu haben. Thomas Piketty, französischer Ökonom und Autor des 796-Seiten-Werks „Le capital au XXle siècle“ – „Das Kapital im 21. Jahrhundert“. Bislang ist das Buch in französischer und englischer Sprache erschienen. Im kommenden Frühjahr soll es auch auf Deutsch herauskommen. In der Amazon-Bestseller-Liste befindet es sich seit Wochen ganz oben. Es wurde in den USA auch schon als „Wirtschaftsbuch des Jahres, wenn nicht Jahrzehnts“ bezeichnet.

Mal ehrlich, brauchen wir Erbschaftssteuern? Oder anders gefragt, sollte die Erbschaftssteuer vielleicht noch viel höher sein? Wozu ist eine Erbschaftssteuer überhaupt gut? Die Einkünfte des Verblichenen sind doch ohnehin schon versteuert worden. Was man nicht von den Lebenden bekommt, dass muss man sich von den Toten holen? Die gute Frau oder der gute Mann haben ihr Leben lang gearbeitet, um etwas vererben zu können – und haben, wie gesagt, schon ihre Steuern an den Fiskus bezahlt. Also Aus, Äpfe, Amen, Erbschaftssteuer weg? Der Tod befreit von allem, auch von Steuerverpflichtungen? Mein Geld gehört mir und ich bestimme, wer es bekommt. Eine durchaus nachvollziehbare Einstellung.