Rubrik: USU

Die schwache Inlandskonjunktur spürt auch USU Software, die von entsprechenden Auftragsverschiebungen berichten. Gut aber, dass in vielen anderen Ländern keine derartige Schwäche zu erkennen ist, denn die ausländischen Kunden haben bei USU weiter reichlich eingekauft. Und auch die Umstellung auf das langfristig besser planbare Software-as-a-Service-Geschäft (SaaS-Geschäft) hilft. Die GBC-Analysten sehen daher Kurspotential.

Plusvisionen richtet ein paar schnelle Fragen an Bernhard Oberschmidt, den Vorstandsvorsitzenden von USU Software. Dabei geht es u.a. über die Bundeswehr & IKEA, Chatbots, den Wandel hin zum SaaS-Geschäft und potenzielle Übernahmen. Bei dem „eher niedrigen USU-Aktienkurs“ sieht Oberschmidt zudem „aktuell keine Basis dafür, dass Großaktionär Udo Strehl seine USU-Aktien hergeben würde.“ Und auch die Analysten sehen aktuell deutlich höhere Kursziele.

Als ein klassischer Profiteur der Digitalisierung wuchs USU Software auch in 2021. So steigerte der Anbieter von Software für das IT- und Wissensmanagement den Umsatz um 4,3 Prozent auf 111,9 Millionen Euro. Überdurchschnittlich verbesserte sich vor allem das immer beliebtere Software-as-a-Service (SaaS)-Geschäft: Hier kletterten die Erlöse gar um 11,5 Prozent auf 10,8 Millionen Euro. Als Folger verbesserte sich das bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) um 10,2 Prozent auf 10,2 Millionen Euro. Die USU-Aktie (A0BVU2) kann sich daher erfolgreich gegen die Gesamtmarktschwäche stemmen.

Die Lösungen für IT- und Wissensmanagement der USU Software AG finden nicht nur in der Industrie, sondern auch bei öffentlichen Behörden großen Anklang. Aktuell vereint das Softwareunternehmen rund 1.200 Kunden, wozu auch das Bundesamt für Justiz gehört, welches erst vor wenigen Tagen einen Serviceauftrag mit USU abschloss. Doch auch Großkonzerne wie Allianz und Volkswagen stehen ebenso auf der Liste, wie seit wenigen Tagen das Robert-Bosch-Krankenhaus in Stuttgart, deren Verwaltung sich für eine USU-Software entschieden hat, die die übergreifende Steuerung sämtlicher Service-Prozesse übernimmt. Trotzdem kommt die Aktie bislang nicht in Schwung.