Rubrik: Uniper

Wird Eon wieder zu einem Witwen- und Waisen-Papier, welches es früher einmal war? Kurzfristig befindet sich die Eon-Aktie seit Mitte März in einer Seitwärtsbewegung und mäandert dabei um die 200-Tage-Durchschnittslinie. Längerfristig besteht die Chance auf eine große umgekehrte Schulter-Kopf-Schulter-Formation (Wendeformation) mit einer Nackenlinie bei elf Euro. Im Seitwärtstrend und als eine Art Zusatz-Dividende könnte auch ein Discount-Zertifikat auf Eon spannend sein. Beispiel: MF5V8S.

Vor der Hauptversammlung (HV am 9. Mai) hat Eon Zahlen für das erste Quartal vorgelegt, die recht ansehnlich sind. Der Betriebsgewinn (bereinigtes Ebit) klettert um zehn Prozent und der(bereinigte) Konzernüberschuss steigt von 525 auf 727 Millionen Euro im Jahresvergleich. Spannend ist die charttechnische Situation bei Eon. Langfristig scheint die Aktie vor einer Trendumkehr mit einer umgekehrten Schulter-Kopf-Schulter-Formation zu stehen. Doch es gibt noch Hürden zu überwinden.

Der deutsche Energiemarkt wird neu geordnet. Eon will sich künftig vor allem auf Netze konzentrieren. Die Börse feiert. Zu Recht? Nun, es könnte so sein, dass Werte freigesetzt werden, die nun noch im Verborgenen schlummern. Charttechnisch sieht es, wie meist bei Eon, spannend aus. Mit der Nachricht über die Neuordnung wurde der Abwärtstrend gebrochen. Interessant könnte derzeit auch ein Einstieg mit Discounter in die Eon-Aktie sein. Beispiel: PP3Z4F. Das Zertifikat bietet aktuell einen Verlustpuffer (Discount) von 16,3 Prozent.

Die Innogy-Aktie ist seit rund einem Jahr an der Börse notiert. Auch dank einer großzügigen Ausschüttungspoitik war es ein energiereicher Start. Die Dividenden-Rendite ist nach wie vor ansehnlich und die Bewertung fair. Das macht die Innogy-Aktie weiter zu einem attraktiven Papier. Ein Bonus-Zertifikat mit Cap (HW4E82) und Barriere bei 32,50 Euro könnte eine gute Alternative zum Direktinvestment sein. Denn hier bekommen Anleger zur Rendite-Chance noch einen Verlustpuffer.

Oh, das sieht verführerisch aus! Wer derzeit auf den Tageschart der Eon-Aktie blickt, wird unschwer erkennen, dass es im Jahresverlauf ein schönes Muster gab: Seitwärts … aufwärts … seitwärts/Konsolidierung … aufwärts … Aktuell befindet sich das Papier mal wieder in einer Art Ruhezustand. Die große Frage lautet natürlich nun: In welche Richtung wird der (Volatilitäts-)Ausbruch nach Abschluss der Konsolidierung erfolgen? Wird der Bruch des langfristigen Abwärtstrends gelingen? Wer nicht gleich zur Aktie greifen möchte, für den könnte auch ein Discount-Zertifikat (HU9KCN) als Zusatz-Dividende interessant sein.

Die finnische Fortum oder der Essener Versorger? Weiterhin nicht unwahrscheinlich ist ein Zusammenschluss von Uniper mit RWE, denn beide betreiben identische Geschäfte, nämlich die Stromerzeugung mit konventionellen Kraftwerken. Wie wahrscheinlich derlei Ding nun ist, bleibt freilich abzuwarten. Fest steht aber, dass in die Versorger-Branche wieder mächtig Schwung gekommen ist. Eine Alternative zur Aktie könnte ein Bonus-Zertifikat mit Teilschutz sein.

Spannend könnte werden, was mit der Eon-Beteiligung Uniper wird. In diese Company hat Eon seine fossilen Kraftwerke und Atommeiler ausgegliedert, weil Eon nun auf Vertrieb und erneuerbare Energien macht – und mit der Verschrottung der Meiler nichts mehr zu tun haben möchte. An Uniper hält Eon derzeit noch 47 Prozent. Nun soll sich der finnische Energieversorger Fortum für Uniper interessieren. Die Eon-Aktie ist davon durchaus angetan. Kein Wunder, denn Uniper ist an der Börse inzwischen 6,4 Milliarden Euro wert und ein Verkauf würde Eon schönes Geld bringen. Überhaupt stimmt der Eon-Chart immer hoffnungsfroher.

Die Katze aus dem Sack: Innogy will nach der Hauptversammlung (HV) am 24. April eine Dividende von 1,60 Euro zahlen. Dieser Betrag liegt am oberen Ende der Analystenerwartungen. Und es sind sogar knapp 80 Prozent des Nettogewinns. Die eher im Rahmen der Erwartungen liegenden Umsatz- und Ertragszahlen rückten allerdings schnell in den Hintergrund. Zudem gibt es bei Innogy ein Gerücht.

Respekt! Der Auftakt ins Börsenjahr macht Freude. Während aber der DAX zu seinem All-Time-High aus dem April 2015 bei rund 12.400 Zählern noch etwas Platz hat, hat der MDAX schon einen neuen Rekord markiert. Und die Entwicklung könnte sich noch fortsetzen. Denn mit einem Plus von knapp 8 Prozent auf Jahressicht ist das Barometer für die 50 größten Werte unterhalb des DAX noch längst nicht heißgelaufen. Drei Varianten wie Anleger jetzt investieren können.

Den beiden deutschen Top-Versorgern Eon und RWE wurde nach Fukushima quasi über Nacht das Geschäftsmodell entzogen. Kein Wunder also, dass die Kurse der beiden Aktien in den Folgejahren große Abschläge verzeichneten. Eon (ENAG99) und RWE (703712) haben anschließend neue Ideen entwickelt. Herausgekommen sind Abspaltungen, die inzwischen den Kapitalmarkt erreicht haben. Spannender ist RWE. Denn dort verblieb das Altgeschäft bei RWE, das Zukunftsgeschäft mit der „grünen“ Energie läuft nun unter Innogy (A2AADD). Die Aktie gefällt …

Da die Uniper-Aktie (UNSE01) aktuell bei rund 10,41 Euro notiert, beträgt der rechnerische Abschlag bei der Eon-Aktie (ENAG99) in etwa 1,04 Euro. Und im Zuge des schwachen Gesamtmarkts geht es aber vom Freitagsschluss bei 8,11 Euro etwas stärker nach unten. Ein Beinbruch ist der Abschlag also nicht. Allerdings ist er für die gebeutelten Eon-Aktionäre auch kein Befreiungsschlag …