Rubrik: TecDAX

Bechtle bleibt auch im dritten Quartal auf Wachstumskurs. Abzulesen ist dies an einer Umsatzsteigerung um 14,6 Prozent auf 1,46 Milliarden Euro. Nicht mithalten kann allerdings die Gewinnentwicklung, denn das Vorsteuerergebnis (EBT) erhöhte sich nur um 1,3 Prozent auf 88,2 Millionen Euro. Da der Vorstand auch beim Ausblick vorsichtig blieb, rutschte die MDAX-Aktie (515870) nach der Datenvorlage deutlicher ab. Zuletzt zeichnet sich aber eine Stabilisierung ab.

Nemetschek legte am heutigen Dienstag vorgelegten 2020er-Zahlen vor: Demnach stieg der Umsatz um 7,2 Prozent auf 596,9 Millionen Euro. Das operative Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) kletterte um vier Prozent auf 172,3 Millionen Euro, womit die Ebitda-Marge ordentliche 28,9 Prozent erreichte. Die Dividende soll von 0,28 auf 0,30 Euro leicht steigen. Die Aktie reagierte aber kaum, da auch der Ausblick eher von Vorsicht geprägt ist. Zudem ist die Bewertung des Papiers weiter hoch, weshalb ein Discounter dem Direktinvestment derzeit vorzuziehen ist.

Am 24. September greift die Umstellung der bekannten deutschen Indizes DAX, MDAX, SDAX und TecDAX. Nachdem die Techs nun auch in die klassischen Indizes dürfen, sind nun auch alle Werte für den TecDAX offen – also auch Werte, die bislang nur in den DAX kommen konnten. Bestes Beispiel ist die Deutsche Telekom-Aktie (555750), deren Chancen wir genauer unter die Lupe nehmen. Gefallen findet bei uns aber auch ein Bonus-Zertifikat (HX03NG) mit attraktiver Seitwärtsrendite.

Der Medizintechnik-Konzern Carl Zeiss Meditec legte schon Umsatzzahlen für das gerade erst abgelaufene Quartal vor und erhöhte zudem die Prognose für das Gesamtjahr. Gewinndaten folgen aber erst im August. Trotzdem gewann die Aktie (531370), die hoch bewertet ist. Das Medizintechnik-Papier bleibt aussichtsreich, ebenso wie ein Bonus-Zertifikat der HVB (HX1BZD).

Die Drägerwerk Vorzüge brechen heute deutlich ein, nachdem der Medizintechnik-Konzern sehr schwache Quartalszahlen vorlegte und operativ gar in die roten Zahlen gerutscht ist. Eine schnelle Erholung scheint unrealistisch, vielmehr droht auch über die Charttechnik neues Ungemach für das Papier (555063). Risikofreudige Anleger setzten daher auf weiter fallende Kurse mit einem Mini Short (HX14FV) .

An die Macht der Suggestion glaubt wohl der Vorstandsvorsitzender der RIB Software, Thomas Wolf. In seinem Brief an die Aktionäre zum Geschäftsjahr 2015 schreibt er in den ersten Absätzen gleich drei Mal: „Wir sind auf einem sehr guten Weg“. Dieser Satz soll sich anscheinend besonders gut einprägen. Allein die Börse hat dieses Mantra noch nicht wahrgenommen. Die RIB-Software-Aktie befindet sich seit Erreichen des Rekordhochs bei fast 17 Euro im Juli 2015 in einem Abwärtstrend, wobei sich das Papier seit November in diesem eher seitwärts bewegt. Aktuell notiert die Aktie bei 9,20 Euro.

Kaum eine Aktie auf dem deutschen Kurszettel stemmte sich in den vergangenen drei Wochen erfolgreich gegen den Ausverkauf. Selbst im 110 Werte umfassenden HDAX, in dem die Papiere aus dem DAX, TecDAX und MDAX enthalten sind, liegen derzeit nur zwei Aktien im Gewinn. Doch selbst bei den zehn stärksten Papieren seit Jahresbeginn müssen Anleger ganz genau hinschauen.

Mit zu den positiven Überraschungen zählt Wirecard. Während der TecDAX seit dem Jahreswechsel um 13 Prozent abstürzte, weisen die Papiere des Zahlungsabwicklers nur einen kleinen Abschlag auf. Selbst während der heftigen Verluste am Gesamtmarkt in den vergangenen Tagen hielt die Unterstützung bei 42 bis 42,60 Euro.