Rubrik: Strategie

Es läuft nicht sonderlich gut bei Rocket Internet, was die Ergebnisse angeht, das ist kein Geheimnis. Im ersten Halbjahr ist ein Verlust von 617 Millionen Euro aufgelaufen. Wie es im dritten Quartal war, wird man am 30. November erfahren. Verständlich wäre es schon, wenn die (Personal-)Aufwendungen runter sollten, um den schwarzen Zahlen näher zu kommen …

Das mag der Markt gar nicht: Erst kommen schwache Quartalszahlen und dann auch noch ein mehr als mauer Ausblick. Kein Wunder, wenn dann die Aktie massiv unter Druck gerät. So geschehen bei Hugo Boss. Das Mode-Papier verlor am gestrigen Mittwoch (16. November 2016) in der Spitze mehr als zehn Prozent. Auch heute ging es bis zum Mittag weiter bergab – bis auf 53,42 Euro …

„Kaufen Sie Aktien, nehmen Sie Schlaftabletten und schauen Sie die Papiere nicht mehr an. Nach vielen Jahren werden Sie sehen: Sie sind reich.“ Dieses Zitat von Börsenlegende Andre Kostolany gehört zu den zweifelsfrei zu den bekanntesten Börsenweisheiten. Richtig einfach und günstig ist diese Strategie mit ETFs umzusetzen, glaubt man an zahlreichen Empfehlungen der vergangenen Jahre. Es klingt ja auch so verlockend: Ein Index kaufen und dann langfristig an den tollen Gewinnen der Börse partizipieren. Doch ist das wirklich so? Lohnt es sich für Privatanleger solch eine langfristige Buy-Hold-Strategie mit einem oder ein mehreren ETFs?

Beim DAX hat grob zwischen 8.800 und 9.800 Punkten eine Bodenbildung stattgefunden. Es hat sich dabei eine umgekehrte Schulter-Kopf-Schulter-Formation herausgebildet, die nach oben verlassen wurde, was positiv ist. Als Bestätigung für den Aufwärtstrend wurde die 200-Tage-Durchschnittslinie überwunden. Als nächste große Hürde wartet der mittelfristige Abwärtstrend (seit Anfang 2015) bei rund 10.900 Zählern.

Charttechnisch wirkt es so, als könnten die Versorger EON und RWE einen Boden gefunden haben. Das heißt jedoch nicht, dass es nun sofort wieder nach oben gehen kann. Nach einem derartigen Kurssturz dauert es in der Regel sehr lange bis das Vertrauen der Investoren wieder hergestellt ist. Es besteht immerhin Hoffnung, dass die Tiefstkurse schon erreicht worden sind. Besser sieht es bei VW aus. Wie geht es nach dem Katastrophenjahr weiter mit den Aktien von VW, EON und RWE. Drohen Dividenden-Streichungen? Welche Hinweise gibt die Charttechnik?

Strategie-Update vom 3. Dezember 2015, Plusvisionen ETF Musterdepot.
Die Weltwirtschaft wächst zwar, aber von einer robusten Konjunktur kann nicht gesprochen werden. Die Europäische Zentralbank (EZB) und die amerikanische Notenbank Federal Reserve (Fed) betonen immer wieder die Risiken auf der Abwärtsseite. Das Hauptproblem bleibt China. Die Wirtschaft legt dort mit um die 6 Prozent längst nicht mehr so stark zu wie in den Vorjahren. Chinas Wirtschaft wandelt sich gerade von einer reinen Exportwirtschaft hin zu einer von den Konsumenten getriebenen Dienstleistungsgesellschaft. Das kostet Wachstumspunkte. Zudem leidet das Land unter der Spekualtionsblase am Immobilienmarkt. Synonym dafür sind die sogenannten menschenleeren Geisterstädte.

Cryan schreibt ab (immaterieller Firmenwert von Bankers Trust), bildet weitere Rückstellungen und baut die Chefetage um. Erst jetzt wird immer klare, in welch desolatem Zustand seine Vorgänger hinterlassen beziehungsweise welche Fehlentscheidungen diese getroffen haben. Sind sind keine guten Zeugnisse, die Cryan jetzt für seine Vorgänger und Vorvorgänger ausstellt.

Kaufen kann jeder an der Börse. Die Kunst ist das Verkaufen. Wann ist der richtige Zeitpunkt für den Ausstieg gekommen? „Kaufen kann jeder“, werden Sie nun vielleicht kopfschüttelnd murmeln. Ja. Man kann eigentlich zu fast jedem Zeitpunkt an der Börse einsteigen. Dabei ist auch nicht so entscheidend, welchen Wert man kauft, so lange es sich um ein seriöses Investment mit einer gewissen Marktbreite handelt. Die wenigsten finden ohnehin den passenden Zeitpunkt, nicht den Superperformer und schon gar nicht über lange Zeiträume hinweg.

Das Gute: Der Neue, John Cryan, ist unbelastet, was die Skandale und Prozesse der Deutschen Bank angeht. Als Investmentbanker, jetziger Aufsichtsrat und Mann Achleitners wird er dessen Linie einer Ausrichtung hin zu einer Investmentbank weiterverfolgen. Die Postbank wird deshalb abgestoßen werden. Ob das die Zukunft ist?

Hochamt der Aktionärsdemokratie, Hauptversammlung bei der Deutschen Bank. Es prasselt viel Kritik. Die Aktionäre sind unzufrieden. Der Aktienkurs ist zu niedrig. Das Image ist schlecht. Man fragt sich, ob die Vorstände der Bank mehr im Gerichtssaal sitzen oder generell mit der Aufarbeitung eines der 7.000 anhängigen Verfahren beschäftigt ist. Ach ja, neben all den Rechtsstreitigkeiten ringt das Geldinstitut auch noch um die richtige Strategie für die Zukunft. Der Aufsichtsratsvorsitzende (Über-Vorstand) Paul Achleitner hat schon mal klargestellt, dass bei einer globalen Universalbank aus Privatkundengeschäft und Investmentbanking bleibt.

Was den DAX akut quält (oder was man zumindest als Begründung gefunden hat) ist der recht starke Euro gegenüber dem Dollar und die schwache US-Konjunktur, was ja beides korrespondiert. Gegenüber dem Vorquartal hat die US-Wirtschaft im ersten Quartal gerade einmal um 0,2 Prozent zugelegt. Das ist ein Hauch von Nichts oder man könnte auch sagen, dass die amerikanische Wirtschaft stagniert. Es hatte sich bereits angedeutet, dass die Prognosen, was das Wachstum angeht, zu optimistisch waren. Allerdings, unter einer echten Schwäche leidet die US-Wirtschaft (bislang) auch nicht.