Rubrik: Silber

Morgen ist Feiertag, vielleicht es deswegen noch weniger am deutschen Aktienmarkt am Vormittag los als ohnehin schon. Der DAX startet im Plus und befindet sich nun auf Vortagesniveau. Grundsätzlich scheint ein Drang nach oben zu bestehen, aber man wartet offenbar – sicher ist sicher – die Eröffnung an der Wall Street ab. Der Kurs der Osram-Aktie bricht nach einer Umsatzwarnung ein. Das Umfeld sei herausfordernd, weshalb die Erlöse wahrscheinlich das Vorjahresniveau nicht übersteigen werden. Bundesanleihen bleiben gefragt in diesen europäischen Zeiten. Der Bund Future legt leicht zu. Wenig Bewegung auch beim Euro. Freundlich bleibt die Stimmung an der Börse in Tokio. Der Nikkei schließt im Plus. Die Börse in Moskau konsolidiert weiter.

Der DAX wartet mal lieber ab, was so kommen könnte aus der Ukraine. Das Land steuert immer mehr auf einen Bürgerkrieg zu. Auf die Stimmung schlägt auch, dass die Wirtschaft in China nicht so läuft, wie sie wohl aus Sicht der Börsianer laufen soll. Das könnte auch schlecht für die Exportnation Deutschland sein. Ein wichtiges Thema bleibt der Euro. Hier kommen in schöner Regelmäßigkeit Forderungen, die Europäische Zentrabank (EZB) möge doch bitte etwas gegen dessen Stärke unternehmen. Ein kräftiger Euro, so die Argumentation, verbillige die Importe und erhöhe so den Preisdruck (Deflation) in der Eurozone. Andererseits: So steigt auch die Kaufkraft der gesunkenen Löhne gerade in den Südländern. Den Konsumenten dort dürfte ein starke Euro somit gar nicht so unrecht sein. Wacker Chemie scheint die Wende geschafft zu haben, auch wenn die Börse – die Aktie sinkt heute – davon noch nicht restlich überzeugt ist. Dank stabilerer Siliziumpreise konnte das Unternehmen im ersten Quartal das Betriebsergebnis um 73 Prozent steigern. Gold und Silber profitieren von der Entwicklung in der Ukraine.

Guten Morgen zum Tag der Arbeit. Guten Morgen Genossen, Kapitalisten und Börsianer dieser Welt. Der DAX hat heute frei deswegen. Fleißig waren aber die Japaner, die den Nikkei um 1,3 Prozent nach oben trieben. Gute Laune sollen in Tokio recht gute Quartalszahlen der Investmentbanken gemacht haben. Erstaunlich: der Dow Jones. Er schließt gestern auf einem Rekordschlussstand. Dabei läuft es in der US-Wirtschaft gar nicht gut, aufgrund des harten Winters dort, sagt man. Das Plus soll nur 0,1 Prozent betragen, nach 2,6 Prozent im vierten Quartal 2013. Die Exporte gingen um 7,6 Prozent zurück, die Importe um 1,4 Prozent. Vielleicht ist ja das Kalkül der Börsianer dieses: Wenn es der Wirtschaft doch nicht so gut geht, dann wird die amerikanische Notenbank (Fed) dem Markt schon bald wieder mehr Liquidität bescheren. Einsweilen bleiben das nur feuchte Börsianerträume; die Fed reduziert ihr Anleihekäufe weiter (planmäßig) um 10 Milliarden Dollar auf nun 45 Milliarden Dollar monatlich. Der Leitzins bleibt unverändert. Anscheinend spekuliert auch der Euro nach den schwachen US-Wachstumszahlen auf eine lockere US-Geldpolitik, er steigt leicht an. Gold und Silber nähern sich wichtigen Chartmarken. Bei Silber ist es die Unterstützung von 19 Dollar, bei Gold die Linie von 1277 Dollar. Werden diese unterschritten, könnte es mit den Notierungen steiler und schneller nach unten gehen.

Das Beruhigende: Es ist wie seit Jahrtausenden. Sind die Staatskassen leer und wahlweise steigen auch noch die Preise für Edelmetalle…