Rubrik: Saudi Arabien

Crash – das Coronavirus führt an den Börsen zu starken Kursrückgängen. Übertreiben die Märkte mal wieder und es sind Kaufkurse oder sind die Abschläge gerechtfertigt, weil sich auch die wirtschaftlichen Aussichten eingetrübt haben? Schließlich führt das Virus sowohl auf der Angebots- als auch auf der Nachfrageseite zu Einbußen. Spannend ist die Situation am Öl-Markt und die damit verbundenen möglichen negativen Folgen für das Klima.

Time is money // Thomas Gutschlag, Vorstandschef bei der Deutschen Rohstoff AG, stellt sich einigen schnellen Fragen von Plusvisionen. Er nimmt in seinen Antworten unter anderem Stellung zur Entwicklung des Ölpreises, zu den Auswirkungen der Anschläge in Saudi-Arabien auf den Ölpreis und er sagt, wie wichtig die Öl-Preisentwicklung für sein Unternehmen ist.

Die TUI-Aktie schickte sich an, wieder über die 10-Euro-Marke zu klettern. Die Flammen über den Ölanlagen in Saudi-Arabien bremsen nun den Aufwärtstrend, da der Ölpreis aufgrund des Angriffs deutlich nach oben schnellt. So könnte sich die Erholung der TUI-Aktie (TUAG00) deutlich verzögern. Risikofreudige sollten daher eher limitierte Orders in den Markt legen oder gar auf ein Bonus-Zertifikat mit Cap (DDR07U) setzen, welches schon vor dem Weihnachtsfest eine recht ordentliche Rendite bringen kann.

Plötzlich kippt der Öl-Preis. Russland und Saudi Arabien wollen wieder mehr Öl fördern. Doch der Öl-Preis ist auch an einer charttechnisch sehr spannenden Stelle angekommen. Im Monatschart könnte sich ein Shooting Star bilden, der wahrscheinlich weiter fallende Preise zur Folge hätte. Eine Chartmarke sollten Anleger besonders beachten. Sehr wagemutige Naturen könnten nun zu einem Inline-Optionsschein greifen. Beispiel: SC8R6P.

Sie schütteln nun ungläubig den Kopf? Ein Öl-Preis von Null? Bei der Sorte WTI gab es bereits vor einigen Wochen sogar schon einen Preis von unter Null. Wer Rohöl abgenommen hat, bekam dafür sogar noch eine pekuniäre Belohnung. Der Grund: Es war so viel Öl auf dem Markt und in Tankern vor der Küste, dass man gar nicht mehr wusste, wohin mit der ganzen klebrigen Pampe. Also hat man das Öl verschenkt beziehungsweise man hat noch was draufgelegt, nur um es loszuhaben, weil die Lagerung und die Tanker schließlich auch Geld verschlingen. Buy one barrel – get one barrel free.

Bullen müssen wieder weinen. Der Jubel währte nur kurz [man war erfreut über das Wachstum von 6,9 Prozent in China – mehr dazu hier]. Das ist dann alles doch zu viel. Möglicherweise eine Rezession in den USA, wo doch die Fed noch im Dezember mit ihrer Leitzinserhöhung signalisieren wollte, dass alles gut ist in der Finanzwelt. Mitnichten. Die Inflationsrate sinkt in den Vereinigten Staaten und der fallende Öl-Preis, deutet auf eine globale Wirtschaftsschwäche hin, zumindest aber auf eine chinesische. Dem DAX macht zudem Sorgen, dass die Abwertung des Euro beendet sein könnte. Die Wirtschaft in den Eurozone wäre zur Margensteigerung somit wieder auf so herkömmliche Maßnahmen wie Kostensenkungen und/oder Produktivitätssteigerungen angewiesen.

Menetekel: Die ersten Handelstage eines neuen Jahres geben oft den Takt für das gesamte Jahr vor. So gesehen könnte 2016 ein schwieriges Börsenjahr werden, um es einmal so zu formulieren. Der DAX rauscht zum Jahresdebüt um mehr als 4 Prozent nach unten. Und schon ist sie wieder da die Angst vor einer schwachen Wirtwirtschaft ausgehend von China. Das Riesenreich ist längst zum Schlüssel für die globale Konjunktur geworden. Nun haben schlechter als erwartet Wirtschaftsdaten aus Peking die Festlandbörse Chinas um 7 Prozent einbrechen lassen, ehe (erstmals) man den Handel aussetzte, um Schlimmeres zu verhindern. Handelsstopp ist ein neues Instrument der chinesischen Behörden zur Vermeidung von Kursverlusten.

Aber warum soll ein niedriger Öl-Preis schlecht für die Börse sein? Ist ein niedriger Öl-Preis im Gegenteil nicht gut für Verbraucher und Firmen? Haben diese nicht mehr Geld in der Haushalts- beziehungsweise Unternehmenskasse, wenn tanken günstiger ist? Ja. Ein niedriger Öl-Preis ist ein Konjunkturprogramm für die Weltwirtschaft – und somit gut.