Rubrik: Sanierung

Die Commerzbank-Aktie legte zuletzt deutlich zu. Zur Hilfe kam ein gutes Marktumfeld. So sind inzwischen auch die zahlreichen Abwärtstrends gebrochen, was den Aufschwung beschleunigte. Zuletzt halfen dann auch noch die Zinsen, die trotz der lockereren Politik aller Notenbanken etwas anzogen. Für ein Direktinvestment können wir leider trotzdem kein grünes Licht geben. Denn die Ertragslage ist weiter schlecht und der Umbruch noch nicht vollzogen. Hinzu kommt eine dicke charttechnische Hürde bei 6 Euro, die kurzfristig nicht überwindbar scheint. Daher rückt ein schnelles Reverse Bonus-Zertifikat (GC96LQ) in unseren Fokus.

Gibt es noch Hoffnung für den Stahlkocher Thyssenkrupp? Corona hat die Situation noch einmal verschlimmert und Thyssenkrupp hat seine Prognose wieder eingesammelt – gut war diese ohnehin nicht. Jetzt soll die Stahlsparte saniert werden, was wahlweise eine Herkules- und Sisiphus-Aufgabe in Zeiten reißender Auftragsketten und einer Autoindustrie im Leerlauf ist. Aber immerhin an Anfang. Wie es weitergeht.

Die Aktie von Thyssenkrupp hat sich wieder berappelt. Für Zuversicht sorgt ein möglicher Verkauf der Aufzugssparte. Sie könnte dringend benötigte Milliarden in die Kasse spülen. Aber noch ist nichts beschlossen, obgleich die Käufer Schlange stehen. Eine weitere Option ist ein Börsengang des Aufzugsgeschäfts. Wie auch immer, die Börse hat Witterung aufgenommen. Trotzdem spannend: eine Reverse-Bonus-Spekulation mit einer satten Rendite-Aussicht.

Anscheinend plant die Deutsche Bank Massenentlasungen im Investmentbanking und in den USA. Es ist von Kahlschlag und tiefen Einschnitten die Rede. Diese könnten schon am 7. Juli auf der Aufsichtsratssitzung beschlossen werden. Die Aktie reagiert positiv. Kann das eine Art Wende sein – oder ist nur wieder eine weitere Welle im bestehenden Abwärtstrend?

Tom Tailor wird an der Börse nur noch mit rund 80 Millionen Euro bewertet, nachdem der Konzern gleich mehrere Umsatz- und Gewinnwarnungen abgeben musste. Inbesondere die Tochter Bonita macht weiter große Probleme. Ein Verkauf scheint die einzig sinnvolle Lösung. Doch kann das Tom Tailor retten? Was sagen die Banken und der Ankeraktionär? Würden sie hinter einer Sanierung stehen? Hat die Börse übertrieben oder die Sanierung sehr verlustreich? Die Aktie markiert ein neues Rekordtief.

Als Börsianer ist man immer wieder aufs Neue erstaunt, wie heruntergewirtschaftet die Deutsche Bank ist. All der Glanz – alles nur Fassade, so scheint es. Und man muss ketzerisch fragen: Gab es in dem Haus nach Alfred Herrhausen, der von jenen RAF-Terroristen ermordet wurde, die nun Geldtransporter überfallen, noch einen fähigen Manager. Denkt man zurück fallen einem nur noch Skandale ein: Peanuts, Kirch, Russland, Libor, Hypotheken, Gold, Devisen … Horrende Strafzahlungen wurden schon fällig. Rechtsstreitigkeiten sind noch anhängig und werden wohl ebenfalls sehr teuer werden. Vermutlich beschäftig die Deutsche Bank schon mehr Juristen als Banker, man weiß es nicht. Vielleicht liegt die Misere daran. 4 Gründe für den Einstieg.

Englische Besen kehren gut, wird es wohl künftig bei der Deutschen Bank heißen. Erst hat Neu-chef John Cryan die Bilanz ausgekehrt (Quartalsverlust von 6 Milliarden Euro) – und nun kommt das Unternehmen an. Die Anteilseigner müssen für die Jahre 2015 und 2016 auf ihre Dividenden verzichten. Bitter, aber es hatte sich bereits angedeutet. Die Deutsche Bank ist in einem desolaterem Zustand als angenommen. Cryan spricht von „lousy systems“ und „terrible inefficent“. Keine guten Noten … Deshalb braucht die Bank Geld, Geld für den Umbau und die Sanierung, die teuer wird. Womöglich steht auch erneut eine Kapitalerhöhung an.

Mit der Aktie von Wincor Nixdorf läuft es derzeit nicht so gut, aber auch nicht dramatisch schlecht. Unter starken Schwankungen befindet sie sich quasi seit 2008/2009 in einem breiten Seitwärtstrend. Anfang 2014 wurde bei 58 Euro mal wieder ein Zwischenhoch erreicht. Danach ging es abwärts und erst 2015 haben sich die Kurse wieder gefangen. Allerdings nur kurz, denn im April sackten die Kurse erneut ab.

Bei der Deutschen Bank hat man das Gefühl, dass es nach dem Vordenker und dem feinen Bankier Alfred Herrhausen wirtschaftlich und moralisch nur noch bergab ging. Die Liste wunderlicher und unglückseliger Erinnerungen ist lang: Peanuts (Hilmar Kopper), Kirch (Rolf-E. Breuer), Peace-Zeichen plus Grinsen (Joseph Ackermann) und, vorläufig trauriger Höhepunkt, all die Manipulationen an den Zins-, Devisen-, Gold-Märkten (Anshu Jain). Seit der Ermordung Herrhausens 1989 geht das nun schon so. Die die einst so stolze Deutsche Bank hat abgewirtschaftet. Die Marke ist beschädigt und der Aktien-Kurs liegt am Boden – zu recht. Die Deutsche Bank ist nur noch Bank und da auch keine sehr gute mehr. All das, was Hermann Josef Abs und Herrhausen aufgebaut haben ist dahin. Die Deutsche Bank war früher mehr als nur eine Kreditinstitut.

Sparen und umbauen. Da muss jemand bei der ehemaligen Siemens-Tochter Osram ein Licht aufgegangen sein, gerade noch rechtzeitig. Die Euphorie des Börsengangs und der anschließenden Aufwärtsbewegung war gerade abgekühlt, da wuchsen auch schon die Zweifel. Kann Osram mit seinem Geschäftsmodell am Markt bestehen? Die Kurse kamen ins Rutschen.

Griechenland will sparen und die jährliche Neuverschuldung (Haushaltsdefizit) bis zum Jahr 2012 um rund zehn Prozentpunkt auf dann 2,8 Prozent…