Rubrik: Olympia

Schwere Zeiten liegen hinter Adidas. Dem Sportartikelhersteller setzen zunächst Probleme in den Lieferketten merklich zu, dann folgten hohe Abschreibungen auf die mit dem umstrittenen Rapper Kanye West auf den Markt gebrachten Produkten der Yeezy-Reihe und schließlich belasten die steigenden Rohstoff-, Energie- und Personalkosten und die Konjunkturflaute. So schmierte die DAX-Aktie (A1EWWW) vom ihrem Rekordhoch bei 336,25 Euro aus dem Sommer 2021 bis auf 93,40 Euro im Herbst 2022 ab. Seit diesem Zeitpunkt läuft die Erholung. Wir sagen warum.

Vor allem aus Nordamerika erhält Puma derzeit Rückenwind. Dort scheint die Sportmarke zunehmend an Popularität zu gewinnen. So war es möglich, dass der Sportartikelhersteller auch im zweiten Quartal sein Wachstumstempo forcieren konnte. Der Umsatz stieg auf 1,6 Milliarden Euro, was in etwa einer Verdoppelung entspricht. Dies muss man allerding s relativieren, denn der Vorjahreszeitraum war schon von dem doofen Virus schwer belastet. Trotzdem gefällt die Nachricht dem Markt, der die Puma-Aktie (696960) weiter steigen lässt.

So schlecht sahen die Daten der Hannover Rück für das erste Quartal gar nicht aus: Die Bruttoprämien stiegen um 11,9 Prozent auf 7,8 Milliarden Euro. Währungskursbereinigt wäre es gar um 16,8 Prozent nach oben gegangen. Trotzdem knickte die Aktie nach der Hauptversammlung zu Monatsbeginn und der folgenden Dividendenzahlung von 4,50 Euro ab. Gewinnmitnahmen sind die logische Erklärung. Hinzu kommen Gefahren aus der möglichen Absage von Großereignissen, die den Rückversicherer belasten könnten. Dabei geht es vor allem um die Olympischen Spiele in Tokio, die im Juli starten sollen.

So manches Mal wundere ich mich auch nach rund 30 Jahren noch immer über die Börse. Ein anderes Mal reibe ich mir tatsächlich noch die Augen, wenn Aktien beispielsweise extrem steigen oder völlig abschmieren. Und ganz selten kommt es nach all den Jahren doch noch vor, dass ich dreimal nachlese und überprüfe, was meine Augen zum Thema Börse zu sehen bekomme. Dies war heute wieder einmal der Fall. Es ging um die Adidas-Aktie, die ich heute im Zuge ihrer Aufkündigung der Unterstützung für die Anti-Doping-Agentur NADA mal wieder näher in Augenschein nahm …

Die Aktie des Sportartikelherstellers Puma ist hart dran, den langfristigen Abwärtstrend aus dem Jahr 2007 zu brechen. Das Papier spitzt bereits leicht über die Trendlinie, die bei rund 225 Euro verläuft. Mit dem Schwung der Fußball-Europameisterschaft (EM) und den Olympischen Spielen in Rio könnte es glücken. Bei der EM erreichte Puma eine Markenpräsenz von fast 40 Prozent aller Spieler. Sowohl der „Spieler des Turniers“, Frankreichs Wunderstürmer Antoine Griezmann, als auch der „Torhüter des Turniers“, der portugiesische Torwart Rui Patrício, traten mit Schuhen (und Handschuhen) von Puma an. Die Ergebnisse im ersten Halbjahr 2016 können sich deshalb sehen lassen …

Oh ja, das sieht wunderbar aus. Adidas. Eine Aktie zum Träumen. Im Monatschart reihen sich derzeit sechs weiße Kerzen aneinander und wenn man den Dezember übersieht sind es sogar sagenhafte neun weiße Kerzen. Das Hoch von 2014 bei 93 Euro: überwunden. Aufwärtstrend: intakt. Auch der Tageschart strebt, nur unterbrochen von kleineren, gesunden, Konsolidierungsphasen, weiter nach oben. Wie gesagt: traumhaft. Allerdings ist die Börse bekannt dafür, dass Anleger liebend gerne jäh aus ihren Träumen reißt.