Rubrik: Norma

Die Krise der Automobilbauer hatte den Kurs der Norma Group (A1H8BV) unter Druck gebracht. Inzwischen zeigt sich aber, dass der Verbindungstechnik-Spezialist operativ auf Kurs liegt. Die jüngsten Kursgewinne verursachten aber Übernahmespekulationen. Dabei scheint die Aktie aber nicht ausgereizt zu sein, da das Rekordhoch noch in weiter Ferne ist.

Das sieht charttechnisch durchaus reizvoll bei der Norma-Aktie aus: Durch die kräftige Korrektur von 49 auf 30 Euro ist das Papier nun an einer robusten Unterstützungszone angekommen, die durch drei Kursspitzen aus dem Jahr 2020 gebildet wird. Geht es von hieraus wieder aufwärts, schließlich Schließlich haben sich die Geschäfte des Herstellers von Verbindungslösungen im Jahr 2021 wieder gefangen?

Mit der Norma-Aktie geht es steil bergab. Grund ist ein trüberer Ausblick: Der Spezialist für Verbindungselement passt seine Erwartungen für die verbleibenden Monate des Jahres 2021 für die bereinigte Betriebsgewinn-Marge (Ebit) und die bereinigte operative Marge (Ebita) des Geschäftsjahres 2021 an. Wie es mit der Aktie weitergehen könnte und wie sich Anleger verhalten sollen.

Drastische Umsatz- und Gewinnrückgänge beim Verbindungsspezialist Norma. Corona und eine betriebliche Restrukturierung belasten. Ist Besserung in Sicht? Das Management wagt nach wie vor keine Prognose. Das kommt an der Börse natürlich nicht gut an. Die Aktie verliert erneut und bleibt im seit Januar bestehenden Abwärtstrend. Wann Anleger wieder auf steigende Kursen hoffen dürfen.

Charttechnisch wirkt die Baisse nach einem Jahr, rund 50 Prozent Kursverlust und einer gescheiterten Bodenbildung im April bei der Norma-Aktie recht weit fortgeschritten. Eine gute Chance zum Kauf? Auch fundamental ist das Papier reizvoll. Doch es gibt Risiken, die von der Automobilbranche. Diese muss sich quasi neu erfinden und steht unter Investitions- und Sparzwang zugleich.

Norma konnte den Umsatz in den ersten neun Monaten um sieben Prozent steigen. Rückläufig ist allerdings der Betriebsgewinn, woran US-Präsident Donald Trump nicht ganz unschuldig ist. Wird es dem Unternehmen für Verbindungssystemen gelingen Ergebnis und Marge zu stabilisieren? Die Börse hatte schon etwas vorgefeiert. War das womöglich zu viel. Droht ein erneuter Rückschlag?

Mit was ein Unternehmen Weltmarktführer werden kann? Da ist die Norma Group aus dem hessischen Maintal. 7.200 Mitarbeiter, 60 Jahre Erfahrung, 10.000 Kunden in 100 Ländern und ein Netzwerk mit 29 Produktionsstätten rund um den Globus. Der Hersteller für Verbindungen, Schellen und Schläuche hat 35.000 Produkte in seinem Sortiment. Im Prinzip alles Massenware, aber doch häufig Hightech im kleinen Detail. Zuletzt erwirtschafte Norma einen Umsatz von 895 Millionen Euro und kam auf einen Nettogewinn von 75,9 Millionen Euro. Und es läuft weiter gut bis sehr gut. Gerade erst hat das Unternehmen seine Prognose für das zweite Quartal angehoben. Anstatt einem Wachstum von einem bis drei Prozent werden nun vier bis sieben Prozent erwartet. Charttechnisch erscheint die Aktie aussichtsreich, aber wie ist sie fundamental bewertet?