Rubrik: Model 3

Eigentlich wollte Tesla laut Firmenchef Elon Musk im dritten Quartal 100.000 Fahrzeuge absetzen. Diese Zahl wurde nicht erreicht, wenn auch nur knapp. Flacht sich etwa die Tesla-Nachfrage ab? Und es gibt noch ein weiteres Problem: Die Marge, denn Tesla verkauft vor allem das weniger gewinnträchtige Einsteigermodell Model 3. Gewinne könnten somit noch länger auf sich warten lassen. Was das für die Aktie zu bedeuten hat.

Tesla-Chef Elon Musk warnt in einem Blog-Beitrag vor extrem schwierigen Herausforderungen für das Unternehmen. Die Fahrzeuge seien zu teuer und die Kosten wohl zu hoch. Sieben Prozent der Belegschaft müssen nun gehen. Was den Gewinn für das vierte Quartal angeht hofft Musk auf ungewöhnliche unternehmerische Mittel. Die verliert zwar (vorbörslich) empfindlich an Wert, aber auf lange Sicht hat sie sich bislang wacker gehalten, angesichts einer steilen Bewertung.

Schöner lässt sich Börse, mit all ihnen Niederungen und Höhen, nicht darstellen als derzeit an der Performance der Aktien von BMW und Tesla. Beides sind – im Prinzip – Autobauer. BMW wird am Aktienmarkt mit einem Wert von rund 53 Milliarden Euro gehandelt und Tesla mit etwa 43 Milliarden Euro. Jetzt haben beide Quartalszahlen vorgelegt, die zum Augenreiben verführen.

Die Hoffnung fährt bei Tesla immer mit. Nun ist es dem Unternehmen gelungen 5.000 Fahrzeuge des Model 3 innerhalb einer Woche zu fertigen. Die Einnahmen aus Model-3-Verkäufen könnte Tesla gut gebrauchen, um nicht Gefahr zu laufen pleite zu gehen, bevor sich der (große) Erfolg einstellt. Die Börse ist – natürlich – von den Worten Musks ganz angetan und bewertet Tesla umgehen höher. Dennoch, kommt es bald zum Schwur? Interessant könnte auch das nicht währungsgesicherte Discount-Zertifikat HW9MZH sein.

Tesla fährt im dritten Quartal einen Rekordverlust ein und Firmenchef Elon Musk sitzt mit Whiskey und Marshmallow am Lagerfeuer (nein, nicht am Elektrogrill) … Ist das schon Endzeitstimmung? Tesla muss nun seine Produktionsprobleme lösen und die Marge schnell wieder steigern, sonst droht an der Börse ein empfindlicher Bewertungsabschlag bei der Mode-Aktie. Im Chart könnte sich ein Doppeltop bilden. Wer mit Sicherheitspuffer investieren möchte, könnte zu einen Discount-Zertifikat (DM7M4F) greifen.

Nun also der Tesla-Hype. Sollte man skeptische werden oder euphorisch als Börsianer, wenn sich (potenzielle) Kunden um ein Produkt reißen, das noch gar nicht auf den Markt ist, von dem man auch nicht weiß, wie es aussieht und was genau es kosten soll? Ist dann mehr Schein als Sein? Mehr Marketing als Markt-Macht? Man kann sich ja noch an die vor den Apple Flagship Stores campierenden iPhone-Jüngern erinnern. Sie konnten es nicht erwarten eines der neuen Produkte zu ergattern. Bei Tesla ist jetzt ein ähnliches Phänomen zu beobachten. Von Model 3 gingen angeblich binnen 24 Stunden 115.000 Bestellungen ein, für ein Elektroauto und eine Reservierungsgebühr(!) von 1.000 Euro. Wohlgemerkt, man weiß eigentlich noch nicht so richtig viel von diesem E-Auto …