Rubrik: KPMG

Na, das ist doch was. Grenke bekommt von der Prüfungsgesellschaft KPMG den Jahres- und Konzernabschluss zum 31. Dezember 2020 uneingeschränkt testiert. Grenke wird den Geschäftsbericht 2020 am 21. Mai 2021 veröffentlichen. Damit hat der Leasingspezialist nach vielen Spekulationen wieder etwas Vertrauen zurückgewonnen, was sich auch an der Börse mit einem Kursplus von 20 Prozent zeigt. Ist das der Auftakt zu einer Hausse?

Unglaublich: Nun ermittelt die Staatsanwaltschaft München gegen Wirecard-Vorstandsmitglieder wegen des Verdachts auf Marktmanipulation und hat deswegen Büros durchsucht. Anleger fragen sich wie lange das Drama um den Zahlungsabwickler noch andauern soll? Die jetzige Geschäftsführung hat nach unruhigen Jahren jeglichen Kredit aufgebraucht. Ihr ist es nicht gelungen Ruhe und Seriosität zu vermitteln. Wann können Anleger wieder zugreifen?

Ist das nun eine gute oder schlechte Nachricht? Wirecard holt zum 1. Juli James Freis in den Vorstand. Er soll die Abteilung Integrity, Legal und Compliance – Integrität, Recht und Regeltreue – aufbauen. Freis ist ein ausgesprochener Spezialist für diese Dinge. Da schwingt erneut der Versuch einer verkrampften Reinwaschung bei Wirecard mit. Wird das reichen, um eine Wende bei der Aktie zu bewirken oder muss Braun gehen?

Kürzlich stand die Wirecard-Aktie am mittelfristigen Abwärtstrend bei 140 Euro. Es sah fast so aus – vor dem KPMG-Sonderprüftungsbericht – als könne die Aktie diesen nach oben durchbrechen. Nun, es kam, das ist inzwischen bekannt, anders und der Kurs prallte an der Linie ab und krachte nach unten. Drohen durch die Enttäuschung weitere herbe Kursverluste?

Es sollte ein Freispruch erster Klasse werden. Immer wieder gab es Gerüchte, dass Wirecard unseriös oder zumindest dubios wirtschaftet beziehungsweise bilanziert. Die Vorwürfe kamen vor allem von der britischen Finanzzeitung Financial Times. Doch die Sonderprüfer von KPMG wollen zu manchen Umsätzen keine Aussage treffen. Die Börse reagiert tief enttäuscht. Charttechnisch hat sich die Situation der Wirecard-Aktie wieder deutlich eingetrübt.

Zwar ist die Sonderprüfung durch KPMG bei Wirecard noch nicht ganz abgeschlossen (am 27. April soll es nun soweit sein), aber es sieht doch sehr danach aus, als ob an den vor allem von der Financial Times erhobenen Vorwürfen um Bilanztrickereien nichts dran sei. Die Börse reagiert sehr freudig auf die ersten Ergebnisse der Sonderprüfung. Charttechnisch steht eine mittelfristige Entscheidung an.

In der Vergangenheit war es oft so, dass wann immer es der Wirecard-Aktie besser ging, dies die Leerverkäufer jenseits des Kanals und des Atlantiks auf den Plan rief. Derzeit tummeln sich laut Bundesanzeiger vier Shortseller bei Wirecard. Zwei haben zuletzt ihre Engagements auf fallende Kurse reduziert und zwei aufgestockt. Doch derzeit spricht einiges für Wirecard.