Rubrik: Iran

Der Gold-Preis schickt sich an den jahrelangen Seitwärtstrend nach oben zu verlassen. Wird das tatsächlich gelingen? Wäre das eine Warnung vor einer neuen Krise? Schließlich läuft es in Europa gerade alles andere als gut und der Konflikt zwischen den USA und dem Iran verschärft sich weiter. Was auch zur Unsicherheit beträgt: Sowohl die US-Notenbank als auch die Europäische Zentralbank werden ihre Geldpolitik wohl lockern müssen.

Schon im ersten Quartal lag der Gewinn bei Royal Dutch Shell über den Erwartungen, obwohl der Ölpreis noch nicht massiv anzog. Die Auseinandersetzungen zwischen den USA und dem Iran trieben den Preis für das schwarze Gold nun aber nach oben. Dies dürfte bei Royal Dutch Shell für weiter steigende Gewinne sorgen. Die Aktie (A0D94M) glänzt aber auch mit einer attraktiven Dividende, weshalb auch ein Bonus-Zertifikat (HX2DKP) eine Anlageidee sein kann.

Plötzlich kippt der Öl-Preis. Russland und Saudi Arabien wollen wieder mehr Öl fördern. Doch der Öl-Preis ist auch an einer charttechnisch sehr spannenden Stelle angekommen. Im Monatschart könnte sich ein Shooting Star bilden, der wahrscheinlich weiter fallende Preise zur Folge hätte. Eine Chartmarke sollten Anleger besonders beachten. Sehr wagemutige Naturen könnten nun zu einem Inline-Optionsschein greifen. Beispiel: SC8R6P.

Der (alles) entscheidende Faktor für den Öl-Preis dürfte auf mittlere Sicht jedoch die amerikanische Fracking-Industrie sein. Nun aber befindet sich Öl in einem Aufwärtstrend, mit dem entsprechenden Momentum. Das könnte den Preis noch weiter nach oben schwemmen. Spannend könnte in der aktuellen Situation auch der Inline-Optionsschein SC7XZU der SocGen sein.

Nun also doch: Die Opec, der Club der erdölexportierenden Länder, haben beschlossen, die Öl-Produktion zu drosseln. Auch Russland, obwohl nicht Mitglied bei diesem Preis-Kartell, will mitmachen. Das ist wichtig, weil Russland ein wichtiger Produzent ist und die mögliche Förderlücke einfach wettmachen könnte, wenn es nicht mit von der Partie bei dem Öl-Deal wäre. Einzig Indonesien ist ausgeschert und hat seine Opec-Mitgliedschaft ausgesetzt. Das von der Opec gepumpte Öl soll auf 32,5 Millionen Fass (Barrel, 159 Liter) pro Tag gedrosselt werden. Das sind 1,2 Millionen Barrel weniger als bislang. Ziel: Der Öl-Preis soll wieder steigen, weil man mehr verdienen möchte, natürlich. Es sei ihnen gegönnt …

Oh, Daimler! Charttechnisch sieht es derzeit so aus, als wolle die Aktie weiter nach oben. Der Kurs schickt sich an, die seit Juli/August währende Konsolidierungsphase (Seitwärtsbewegung) nach oben zu verlassen. Schon Anfang September wurde der Versuch gestartet, den leicht abwärts gerichteten Trendkanal nach oben zu verlassen – der Anlauf scheiterte an der 200-Tage-Durchschnittslinie. Die Kurse fielen wieder bis auf knapp 60 Euro zurück. Nun der neue Schub: Nach dem Bullish Harami vom 16./19. September gab es ein Doji, welcher meist eine deutlicher Kursbewegung in die eine oder andere Richtung andeutet …

Sie schütteln nun ungläubig den Kopf? Ein Öl-Preis von Null? Bei der Sorte WTI gab es bereits vor einigen Wochen sogar schon einen Preis von unter Null. Wer Rohöl abgenommen hat, bekam dafür sogar noch eine pekuniäre Belohnung. Der Grund: Es war so viel Öl auf dem Markt und in Tankern vor der Küste, dass man gar nicht mehr wusste, wohin mit der ganzen klebrigen Pampe. Also hat man das Öl verschenkt beziehungsweise man hat noch was draufgelegt, nur um es loszuhaben, weil die Lagerung und die Tanker schließlich auch Geld verschlingen. Buy one barrel – get one barrel free.

Menetekel: Die ersten Handelstage eines neuen Jahres geben oft den Takt für das gesamte Jahr vor. So gesehen könnte 2016 ein schwieriges Börsenjahr werden, um es einmal so zu formulieren. Der DAX rauscht zum Jahresdebüt um mehr als 4 Prozent nach unten. Und schon ist sie wieder da die Angst vor einer schwachen Wirtwirtschaft ausgehend von China. Das Riesenreich ist längst zum Schlüssel für die globale Konjunktur geworden. Nun haben schlechter als erwartet Wirtschaftsdaten aus Peking die Festlandbörse Chinas um 7 Prozent einbrechen lassen, ehe (erstmals) man den Handel aussetzte, um Schlimmeres zu verhindern. Handelsstopp ist ein neues Instrument der chinesischen Behörden zur Vermeidung von Kursverlusten.

Der Öl-Preis bleibt somit stark angeschlagen. Charttechnisch ist die Unterstützungslinie bei 40 Dollar (Sorte Brent) noch ein Bollwerk, das im August auch gehalten hat. Dennoch wirkt der Chart so, als gäbe es noch Ambitionen auf deutlich niedrigere Kurse, Richtung 30 Dollar, vielleicht sogar 20 Dollar. In diesem Jahr wurden 21 Jahre Aufwärtstrend gebrochen, da ist viel kaputt gegangen und vieles kann nun passieren. Außerdem sieht die Kursbewegung bei Mai wie ein Flagge in einem Abwärtstrend aus. Häufig stehen diese erst für die Halbzeit einer Kurs-Bewegung.