Rubrik: Indus

Plusvisionen richtet ein paar schnelle Fragen an Johannes Schmidt, Vorstandschef der Indus Holding (620010), zur Entwicklung im Jahr 2023 und den Prognosen für 2024. Nach einer Neustrukturierung, die auch Firmenverkäufe nach sich zog, stehen nun wieder Zukäufe ganz oben auf der Agenda des erfahrenen Firmenlenkers.

Herr Schmidt, wie zufrieden sind Sie mit der Entwicklung im vergangenen Jahr?

Johannes Schmidt: Auch Indus kann sich natürlich nicht freimachen vom gesamtwirtschaftlichen Umfeld. Daher sind wir sehr zufrieden, den Umsatz …

Bei der Indus Holding kommen die Aufräumarbeiten kräftig voran: So meldete die Gesellschaft am heutigen Freitag den Verkauf aller Anteile an der Schäfer-Gruppe. Damit gelang zeitnah die Trennung von einem Sorgenkind, welches nicht mehr zum Kerngeschäft von Indus gehört. Und auch der Abschied von der Beteiligung am Automobilzulieferer Selzer scheint bereits auf einem guten Weg zu sein. Die Indus-Aktien (620010) kann sich daher im schwachen Marktumfeld immerhin behaupten.

Ein Schreckensjahr liegt hinter Indus. Nun blickt Vorstand Johannes Schmidt aber optimistisch nach vorne. Denn nach einer Umstrukturierung zeigt sich, dass das fortgeführte Geschäft sehr gut läuft. Zudem gefallen dem Markt ein klarer Ausblick und erfreuliche Aussagen zur Dividende. So kann die Indus-Aktie (620010) im Donnerstagshandel ordentliche Zugewinne erzielen.

In den vergangenen Wochen ist bei Indus viel passiert bei der Indus Holding. Vor allem die Quasi-Trennung von der hochdefizitären Beteiligung S.M.A. Metalltechnik (SMA), die in Eigenverwaltung geschickt wurde, prägt 2022 noch die Ergebnisseite. Operativ hält Indus aber weiter Kurs, wie die jüngsten Quartalszahlen – unter Herausrechnung der SMA-Verluste – klar zeigen. Dies schafft Hoffnungen für 2023.

Plusvisionen richtet einige schnelle Fragen an Johannes Schmidt, Vorstandschef der Indus Holding (620010), zur Entwicklung im ersten Halbjahr. Bei einem Umsatzwachstum von 11,1 Prozent auf 944,9 Millionen Euro, war das operative Ergebnis (Ebit) mit 9,2 Prozent auf 51,1 Millionen Euro leicht rückläufig. Die Entwicklung machte dabei eine Anpassung der Jahresprognose notwendig.

Indus steigerte im ersten Quartal den Umsatz um 11,1 Prozent auf 444,8 Millionen Euro. Geholfen haben dabei gleich 3 Zukäufe, die das Wachstum um 6,6 Prozent beschleunigten. Organisch hätte das Umsatzplus also „nur“ 4,5 Prozent betragen. Beim operativen Ergebnis (Ebit) kam es eigentlich zu einem Plus von 8 Prozent auf 27 Millionen Euro. Allerdings kam es zu Sonderabschreibungen, sodass das Ebit letztendlich auf 20,7 Millionen Euro nach unten ging. Entsprechend sank die Ebit-Marge von 6,2 auf 4,7 Prozent. Trotzdem kann sich die Aktie (620010) gut behaupten.

Im Juni hatten wir bei Plusvisionen berichtet, dass die Indus Holding zurück auf den Erfolgspfad gefunden hat. Am Aktienkurs (620010) lässt sich dies allerdings nur bedingt ablesen, da der Titel damals knapp über 35 Euro notierte und sich heute um 31 Euro pendelt, woran auch die Lieferketten-Problematik nicht schuldlos ist. Doch es gibt durchaus spannende Nachrichten zu einer neuen Tochter.

Zukäufe stehen bei Indus wieder auf der Agenda. Mit der Jungmann Systemtechnik erwarb Indus zum Ende des vergangenen Jahres einen Anbieter von integrierten Kontrollraumlösungen. Im März 2021 folgte der der Kauf von 70 Prozent am Fensterbauer Wirus. So rückten die Zahlen für 2020 in den Hintergrund. Der Umsatz sank um 10,3 Prozent auf 1,56 Milliarden Euro, bei einem Ebit-Rückgang um 88 Prozent auf 25,1 Millionen Euro. Beim Ausblick auf 2021 blieb Indus vorsichtig. Nach einem guten Start ins Jahr soll der Umsatz 1,55 bis 1,7 Milliarden Euro erreichen, bei einem auf 95 bis 110 Millionen Euro erholtem Ebit. Weitere Zukäufe dürften schon zeitnah folgen und der Aktie Schwung verleihen.

Indus hatte in den vergangenen Monaten vor allem mit seinen Beteiligungen aus der Fahrzeugindustrie seine Probleme. Entsprechend musste der Konzern gleich mehrfach seine Prognosen revidieren. Inzwischen ist die Aktie aber auch dem steilen Abwärtstrend ausgebrochen. Es deutet sich eine Seitwärtsbewegung an. Langfristig dürfte das Papier aber auch wieder höhere Kurse sehen, da das Portfolio gut aufgestellt ist. Neben dem Direktinvestment (620010) besteht auch via Discounter (CJ6ANV) eine Einstiegschance.

Die Indus-Aktie hatte nach eher schwachen Halbjahreszahlen vor allem unter einer Prognosesenkung zu leiden. Vorstandschef Johannes Schmidt musste sein Ebit-Ziel nach unten reduzieren, da vor allem zwei Beteiligungen aus der Fahrzeugtechnik-Sparte Probleme bereiten. Doch es gibt auch jede Menge positive News, die ein Engagement in der Aktie (620010) oder einem Anlage-Zertifikat (CU0TY8) rechtfertigen, beispielsweise der Kauf von Beteiligung Nummer 47.

Bei Indus läuft es in 43 Beteiligungen ordentlich bis sehr gut. Nur zwei echte Sorgenkinder belasten. Wir erklären, warum dies trotzdem die Gewinnprognose für das Gesamtjahr in Gefahr bringt und schätzen dabei auch das maximalre Risiko für den Konzern ein. Wir sagen aber auch, warum sowohl ein Direktinvestment (620010) als auch ein Einstiegsversuch via Discount-Zertifikat (CJ2Y3Q) spannend sein könnte.

Bei der Beteiligungsgesellschaft Indus lagen die Gewinnzahlen für 2018 unter den eigenen Prognosen. Trotzdem reagierte die Aktie verhalten positiv auf die Vorab-Daten zum vergangenen Geschäftsjahr. Der Grund: Das Management blickt optimistisch nach vorne. Charttechnisch müht sich die Aktie um eine Bodenbildung. Indus (620010) kann daher durchs spannend sein, ebenso wie ein renditestarkes Discount-Zertifikat (CA5CYW).