Rubrik: Heideldruck

Die chinesische Masterwork Group beteiligt sich an Heidelberg Druck mit 8,5 Prozent. Die Börse bricht in Jubel aus. Wird das von Dauer sein? In den zurückliegenden Monaten hat die Aktie schwer gelitten und ist von 3,60 Euro auf 1,50 Euro gefallen. Erst dort hat eine Stabilisierung stattgefunden. Bei der Aktie gibt es ein paar substanzielle Besonderheiten.

Das sieht richtig gut aus! Gemeint ist die (mögliche) September-Kerze im Chart der Aktie von Heidelberger Druckmaschinen. Endlich könnte das Hoch von Anfang 2014 bei 3,16 Euro überwunden werden. Ein jahrelanger Seitwärtstrend ginge damit zu Ende. Und der Ausbruch nach oben würde für weitere Kurssteigerungen sprechen.

Einfach schlau – simply smart – steht in Handschrift auf der ersten Seite des Halbjahresberichts von Heidelberger Druckmaschinen. Ob es schlau war oder ist in die Aktie zu investieren? Wer vor Jahren in den Wert eingestiegen ist, wird das klar verneinen. Doch HeidelDruck kommt aus dem Tal der Tränen heraus, das zeigen die aktuellen Zahlen. Charttechnisch erscheint vor allem die längerfristige Perspektive bei der HeidelDruck-Aktie interessant: Der seit 2014 bestehende Abwärtstrend wurde gebrochen.

Heidelberg goes Digital! Der Turnaround bei Heidelberger Druckmaschinen ist geschafft, nun ruht der „strategische Fokus auf den Themen Technologieführerschaft, digitale Transformation und operative Exzellenz“. Im zurückliegenden Geschäftsjahr stieg der Umsatz auf 2,524 Milliarden Euro (Vorjahr: 2,512 ), wobei im Jahresschlussquartal ein Plus von 20 Prozent erzielt wurde. Der Auftragseingang lag im Berichtszeitraum mit 2,6 Milliarden Euro entgegen dem Branchentrend deutlich über dem Vorjahreswert. Der Jahresüberschuss erreicht 36 Millionen Euro (Vorjahr: 28). Bei einer aktuellen Marktkapitalisierung von 686 Millionen Euro errechnet sich daraus ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von annehmbaren 19. Das Spannende bei HeidelDruck sind aber die Aussichten.

Der Druck bei Heidelberger Druckmaschinen lässt nach. Im dritten Quartal steigerte das Unternehmen das Ergebnis nach Steuern um 60 auf 7 Millionen Euro, nach einem Minus von 53 Millionen Euro im Vorjahr. Endlich schwarze Zahlen. Der Umsatz kletterte nach neun Monaten um 16 Prozent auf rund 1,8 Milliarden Euro. Der Betriebsgewinn (Ebitda) verbesserte sich von 80 auf 119 Millionen Euro. Beim Vorsteuerergebnis wurde die Gewinnschwelle nach neun Monaten erreicht. Die Umstrukturierung bei Heidelberger zeigt somit Erfolge. Das Unternehmen gewinnt wieder an Handlungsspielraum. Heidelberger kann wieder Akquisitionen tätigen sowie in Wachstum und Innovationen investieren.