Rubrik: Hedgefonds

Wie sehr sich Hedgefonds (Short-Seller) bei der Deutschen-Bank-Aktie ausgetobt haben erkennt man auch am Abstand des Kurses zur 200-Tage-Durchschnittslinie. Dieser betrug zeitweise mehr als 90 Prozent. So etwas ist meist nicht von Dauer.

Spannend sind auch die jüngsten Kerzen im Wochen- und im Monatschart (noch nicht abgeschlossen).

Time is Money // Schnell ein paar Fragen an Florian Homm. Wenn es ihn nicht gäbe, man müsste ihn (fast) erfinden, allein der Geschichte wegen. Er war so eine Art Lemmy Kilmister der Finanzindustrie. Dicke Zigarren. Dicke Auto. Dicke Häuser. Dicke Auftritte. Dicke Konten. Zeitweise hat der Hedgefonds Absolute Capital Management (ACM) von Homm drei Milliarden Dollar verwaltet. 2007 dann der Zusammenbruch. Investoren sollen 200 Millionen Dollar verloren haben. Homm taucht unter. FBI, SEC und DEA schreiben ihn zur Fahndung aus. Ein Privatermittler setzt ein Kopfgeld von 1,5 Millionen Dollar auf Homm aus. In Caracas wird er angeschossen und dabei schwer verletzt. 2013 verhaftet ihn die italienische Polizei nach Hinweisen von Zielfahndern des FBI in Florenz. Nachdem die Höchstdauer der Untersuchungshaft abgelaufen war, wird Homm 2014 freigelassen. Nach der Haft fühlt sich Florian Homm geläutert. Seine Botschaft nun: Barmherzigkeit. Heute lebt Homm in Deutschland, von wo er, trotz Haftbefehl des FBI und der Schweiz, nicht ausgeliefert wird. Ungeklärt bleiben Geld- und Gold-Transaktionen in Millionen-Höhe mit der Schweizer Bank Reichmuth und der UBS, die Homm unter dem Pseudonym Colin Trainor mit falschem Pass durchgeführt haben soll.

Schon mal ein Sparbuch besessen?
Ja. Das haben meine Eltern für mich angelegt.

Der DAX wird nun doch etwas zögerlich. Schließlich steht die turnusmäßige Sitzung der Europäischen Zentralbank (EZB) an. Wird Präsident Mario Draghi wie bereits angedeutet die Geldpolitik für die Eurozone nochmals lockern? Alles andere wäre wohl für die Märke eine (schlimme) Überraschung. Die EZB hat sich in den vergangenen Wochen schon sehr weit vorgewagt mit ihren Äußerungen zur Weltkonjunktur und dazu, dass Inflationsziel von 2 Prozent unbedingt erreichen zu wollen. Davon ist die EZB noch weit entfernt. Im November lag die Preissteigerungsrate in der Eurozone im Jahresvergleich bei nur 0,1 Prozent, wie auch schon im Oktober. Experten hatten mit 0,2 Prozent gerechnet. Und auch die Kerninflationsrate ohne Energie, Nahrungsmittel, Alkohol und Tabak fällt im November mit 0,9 Prozent nach 1,1 Prozent im Oktober wieder zurück.

Und sie läuft und läuft und läuft und läuft … Die VW-Aktie ist wieder da! Ist wieder da? Seit ihrem Tief Anfang Oktober hat sie rund 45 Prozent im Kurs gut gemacht. Gut gemacht! Dabei hat sich die Nachrichtenlage keinesfalls verbessert, eher im Gegenteil. Immer weiterer Runden scheint der Abgasskandal des Volkswagen-Konzerns zu ziehen. An der Börse gewinnt man dabei den Eindruck: die Aktie scheint das nicht mehr zu stören. „Buy on bad new“ ist wohl das Motto derzeit.

Ich glaube, ich gründe einen Cryan-Fan-Club. Aus Aktionärssicht bin ich begeistert, was der nicht neue Chef der Deutschen Bank so alles anspricht und anstößt. Nun hat er darüber philosophiert, dass Banker wohl noch immer zu viel verdienen/bekommen, die Bezahlung sei zu hoch. Er könne sich gar nicht vorstellen, dass ein Bonus eine Motivation sei, besser und/oder mehr zu arbeiten. Es sind die richtigen Gedanken nach all den Jahren der Hybris und der Krisen in der Bankenbranche.

Hedgefonds-Manager und Apple-Aktien-Fan Carl Icahn hat sich per Video-Botschaft ans Börsenvolk gewendet: „Danger Ahead“. Schon der Titel lässt kaum Zweifel daran, dass es an den Börsen gefährlich werden könnte. Icahn klagt die Notenbanken an, durch billiges Geld Blasen geschaffen zuhaben.

Die Apple-Aktie recht verhalten auf die neuen Produktankündigungen reagiert. Ob damit Apple im Weihnachtsgeschäft punkten kann? Hält Apple seinen Vorsprung und bleibt hinreichend Kult, um seine hohen Margen zu behaupten? Zweifellos ist alles bei Apple ein wenig austauschbar geworden. Wohl kein Tech-Konzern ist so angewiesen auf Innovationen und neue Geräte, die Kunden nicht nur nutzen, sondern begeistern. Aber die Produkte verkaufen sich nach wie vor sehr gut und die Apple-Aktie bleibt, gerade auch mit Blick auf den Cash-Bestand des Unternehmens, senationell günstig bewertet.

Die Deutsche Bank, was hat diese Unternehmen in den vergangenen Jahren nicht schon alles aushalten müssen. Da hat man zur Zeiten des Internetbooms die Privatkunden loshaben wollen – und schob sie in die Bank 24 ab. In der Deutschen Bank Filiale braucht man sich dann nicht mehr sehen lassen. Später kam die Re-Integration. Erst Deutsche Bank 24 und schließlich wieder Deutsche Bank. Coming home. So richtig glücklich war man mit den Krautern dennoch nicht. Man nahm sie halt mit, besonders als es nach der Finanzkrise mit dem Investmentbanking nicht sonderlich gut lief.

Ja, man muss es so sagen: Die Aktie der Deutschen Bank ist ein Aktionärsgrab. Derzeit steht es bei rund 25 Euro. Auf einem ähnlichen Niveau notierte das Papier auch schon Mitte 1988 – und das ist nun schon 26 Jahre her. Gut, dazwischen kletterte sie bis auf 118 Euro. Das war im Mai 2007, also noch vor der Finanzkrise. Dann ging es steil abwärts bis auf 15 Euro. Ein Minus von 87 Prozent. Seitdem geht es unter großen Schwankungen mehr oder weniger seitwärts.

Ich hatte mal einen Kollegen, der ausschließlich in Apple-Aktien investierte – weil ihm die Rechner so gut gefielen. Ich fand diese Argument für einen Aktienkauf immer, wie soll ich sagen, etwas dünn. Ich blickte ihn dann erstaunt an, aber er ließ sich nicht von seiner Meinung abbringen. Ich habe lange nichts mehr von diesem Kollegen gehört. Ich vermute, er hat sich in einer klimatisch angenehmen Gegend zur Ruhe gesetzt und tippt sich nun durch inspirierende Seiten auf seinem iPad oder iPhone oder iBook … Apple zeigt, dass es manchmal gar nicht viel braucht, um erfolgreich zu sein. Wobei natürlich „gar nicht viel“ schlimm untertrieben ist. Apple kann durch schöne und zugleich technisch ziemlich gute Produkte seine Kunden immer wieder begeistern und sie so überzeugen horrende Preise zu bezahlen. Das muss man erstmal über all die Jahre schaffen.